Oldenburg

Extinction Rebellion schwärmt aus

Die Mitglieder von Extinction Rebellion Oldenburg sind heute über den Heiligengeistwall geschwärmt.

Die Mitglieder von Extinction Rebellion Oldenburg sind heute über den Heiligengeistwall „geschwärmt“.
Alle Fotos: Marcus Windus

Oldenburg (am) Die Bewegung „Extinction Rebellion“ (XR) will mit zivilem Ungehorsam auf die Klimakatastrophe und das massive Artensterben gewaltfrei aufmerksam machen. Weltweit sind die Aktivistinnen und Aktivisten in über 100 Länder vertreten, in mehr als 80 Orten in Deutschland haben sich bereits XR-Lokalgruppen gegründet. Heute Mittag ist die Oldenburger Gruppe in der Innenstadt aufgetreten: Um auf die Klimakrise hinzuweisen, wurde mit der Aktionsform Swarming die Straße zeitweise blockiert.

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Der Heiligengeistwall an der Ecke zur Lange Straße wurde mehrfach „beschwärmt“ und der Autoverkehr blockiert. Mit Botschaften auf Bannern haben die zirka 35 Teilnehmer auf ihre Anliegen aufmerksam gemacht. Die vier fünfminütigen Aktionen verliefen alle friedlich. „Natürlich waren einige Autofahrer ungehalten, aber viele waren auch interessiert“, so Benedikt Nickel von XR Oldenburg.

Am Klimastreik der Bewegung Fridays for Future hat sich XR am Freitag mit einem sogenannten „Die-In“ in der Innenstadt beteiligt.

Am Klimastreik der Bewegung Fridays for Future hat sich EX am Freitag mit einem sogenannten „Die-In“ in der Innenstadt beteiligt.
Foto: Marcus Windus

XR steht für radikalere Formen des Protestes als die Bewegung Fridays for Future. Das Ziel ist es anzuecken. Die Demonstrationen seien gut, sind aber nicht ausreichend, so Nickel. Offensichtlich würden die Botschaften nicht gehört werden, wenn man nur redet. Die Dringlichkeit sei nun enorm, der Klimakollaps drohe und die Akteure in der Politik würden nur bremsen. „Dabei werden Menschen leiden und sterben, unsere Lebensgrundlage ist gefährdet“, betont Nickel. Jetzt müsse der Klimanotstand ausgerufen werden. Unter anderem will die Bewegung Extinction Rebellion mit Blockaden des Straßenverkehrs oder von Flughäfen die Politik zum Handeln zwingen.

Extinction Rebellion

Extinction Rebellion (XR) – zu Deutsch: Aufstand gegen das Aussterben – ist eine internationale gesellschaftspolitische Bewegung, die Ende 2018 in London entstanden ist. Mit Protestaktionen sollen Regierungen zum Umdenken in der Klimapolitik gebracht werden. Für den 7. Oktober hat XR zu einem einwöchigen globalen Aufstand aufgerufen – einem Tag der weltweiten Rebellion in den Weltstädten. Neben Berlin wird auch in London, Paris, Madrid, Amsterdam, Buenos Aires, Sydney, Melbourne, Perth und New York rebelliert. Die XR-Gruppe aus Oldenburg wird sich in Berlin engagieren. Treffen und Informationen werden über soziale Netzwerke verteilt.

Mehr Informationen gibt es unter www.extinctionrebellion.de.

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9 Kommentare

  1. Maximilian
    21. September 2019 um 17.33 — Antworten

    Starke Bilder!

  2. Manfred Murdfield
    22. September 2019 um 13.23 — Antworten

    Der Mensch als solcher ist doch eine Mutation, eine zufällige, oder?

  3. Carola
    22. September 2019 um 15.11 — Antworten

    Heute, 22.9.
    Vortrag von Extinction Rebellion „Aufstand oder Aussterben“ in Oldenburg:
    um 19.00 Uhr im kreativLabor, Bahnhofstraße 11.

  4. Franziska Brown
    22. September 2019 um 16.15 — Antworten

    Leider absolut notwendig. Wir müssen lernen vom Schicksal der Osterinsel. Wenn wir unsere Ressourcen einfach aufbrauchen, ohne auf Nachhaltigkeit zu achten…..

  5. W. Lorenzen-Pranger
    24. September 2019 um 5.12 — Antworten
  6. Manfred Murdfield
    29. September 2019 um 9.22 — Antworten

    Hat eigentlich jemand Angst vor der derzeitigen allgemeinen Atomwaffen-Aufrüstung? Da geht es schneller mit dem Aussterben.

    • W. Lorenzen-Pranger
      29. September 2019 um 14.55 — Antworten

      Das gehört doch zum Thema dazu, oder? „Wir“ erfinden und stellen jede Menge schädliche Mittel her um uns endlich zu vernichten – und immer noch mehr, damits auch sicher klappt.
      Übrigens, interessant, daß zum Teil Obst in sehr großen Mengen noch unreif an den Bäumen vergammelt. Hauptsächlich Äpfel. Ich habe bis gestern geglaubt, das wäre eine Besonderheit in meinem Garten, ich hätte vielleicht etwas falsch gemacht, bis ich eben gestern mit Landwirten aus dem Emsland und dem Teutoburger Wald zusammensaß. ALLE haben derzeit das Problem, ob Privatgarten oder professionelle Zucht. Woran das liegt kann zur Zeit noch niemand sagen. Ebenfalls eine interessante Beobachtung, daß Brombeeren größtenteils seit etlichen Jahen rot bleiben und nicht reif werden. Meine Eltern haben noch wild wachsende reife Früchte in Mengen gepflückt, heute lohnt es sich nicht mehr noch loszuziehen. Man findet buchstäblich kaum eine reife Frucht.
      Wir brauchen also eigentlich diese Atomwaffen gar nicht mehr – aber – sicher ist sicher… (Zynismus aus)

      • Manfred Murdfield
        29. September 2019 um 18.49 — Antworten

        Ich bin mir nicht sicher, ob für XR oder FFF die derzeitige Erneuerung des Atomwaffenarsenals, vor allem in den Standorten in Rheinland-Pfalz, ein wichtiger Demonstrationsbestandteil ist. Auch Rüstungswaffenschmieden wie die/der in der Region ansässige Airbus ist i.V.m. Frankreich ja wohl involviert. Aber Arbeitsplätze sind nicht nur hier wichtiger als ein langfristiges Überleben. Aber die derzeit mit Leidenschaft gebauten Insektenhotels und Blühstreifen werden den Humus erectus vergessen machen können.

  7. W. Lorenzen-Pranger
    29. September 2019 um 23.27 — Antworten

    Egal. Wir werden demnächst alle wegen unseres Scobut wie Ringelgnatz nur noch im entzündeten Zahnfleisch herumstochern – und dann an Vitaminmagel dahinvegetieren bis zum Tod an Glyphosatvergiftung oder Reststrahlung – oder Krebs durch Feinstaub – oder…
    Ist doch auch egal, an irgendwas verrecken schließlich alle.
    https://www.youtube.com/watch?v=0ZGGio7nj9Y

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