Städtetag pocht auf besseren Katastrophenschutz
Der Präsident des Deutschen Städtetages, Markus Lewe (CDU), hat gefordert, den Bevölkerungsschutz zu verbessern und die Städte dabei stärker einzubeziehen. „Nach Corona, der Flutkatastrophe im Ahrtal oder drohenden Blackouts wegen Gasknappheit wissen wir, wie wichtig ein effektiver Bevölkerungsschutz ist“, sagte Lewe dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben). „Die Städte haben bewiesen, dass sie schnell reagieren und im Katastrophenfall helfen können. Gleichzeitig haben wir auch gesehen, dass es noch Lücken gibt und was besser laufen muss.“
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Für einen besseren Bevölkerungsschutz müssten Bund, Länder und Kommunen schon in der Krisenvorsorge effektiv zusammenarbeiten, so Lewe, der auch Oberbürgermeister von Münster ist. Das gelinge nur, wenn man die Strukturen verbessere. „Das von Bund und Ländern vor gut zwei Jahren eingerichtete Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz ist dafür ein Schlüssel“, so Lewe. „Es kann aber nur gut funktionieren, wenn die Kommunen endlich umfassend in das Kompetenzzentrum eingebunden werden. Sie dürfen nicht erst informiert werden, wenn alles schon in Sack und Tüten ist.“
Gerade bei größeren Katastrophen müssten die Abläufe, Informationsketten und Verantwortlichkeiten klar sein, sagte der Städtetags-Präsident. Alle Länder sollten daher Krisenstäbe etablieren, die im Ernstfall länderübergreifend zusammenarbeiten könnten. „Wir wissen natürlich nicht, wie die nächste Krise aussieht. Trotzdem sollten wir jetzt schon mit Bund und Ländern einen groben Rahmen stecken, auf welche Szenarien sich die Städte vorbereiten können.“
Schließlich müssten auch die Bürger widerstandsfähiger werden, mahnte Lewe. „Wir selbst lernen bisher zu wenig aus Krisen wie Corona, Fluten oder Cyberangriffen.“ Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe habe eine Checkliste, was jeder einzelne für den Notfall zuhause haben solle, von Wasser bis zu Batterien. „Das ist das Mindestmaß an Eigenvorsorge.“
Die Checkliste des Bundesamts enthält pro Person 20 Liter Wasser, 3,5 Kilo Getreideprodukte, Brot, Kartoffeln und Reis sowie 4 Kilo Gemüse und Hülsenfrüchte. Hinzu kommen 2,5 Kilo Obst und Nüsse, 2,6 Kilo Milch und Milchprodukte sowie 1,5 Kilo Fisch, Fleisch und Eier.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Markus Lewe (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
4 Kommentare
„Wir“ lernen zu wenig aus Katastrophen? Wo war der gute Mann, als man in Skandinavien etwa mit dem Jahr 1972 (!) begann die Energieversorgung auf neue, umweltverträglichere und autonomere Beine zu stellen? 1972, da war er sieben Jahre alt, er müßfe also mit den Grenzen des Wachstums, mit kritischen Auseinandersetzungen zum Thema aufgewachsen sein. 1978 warnte Hoimar von Ditfurth vor dem Klimawandel im TV. Hatten seine Eltern kein Fernsehgerät – oder reichte denen der „Blaue Bock“? Jetzt auf die Idee zu kommen, von anderen, von der jetzigen Regierung, einzufordern, was seine Partei alles von seinen Kindesbeinen an bereits verpennte, ist wahrhaft dummdreist. Was sollen die heute eigentlich noch alles aufarbeiten, was die schlicht, bildungsfern wie sie offensichtlich sind, ignorierten?
Es gab Zeiten, da reichte es bei einem Atomunfall, sich eine Aktentasche auf den Kopf zu halten. Vielleicht hat Herr BK Scholz deswegen immer eine dabei. Ansonsten stellt Herr Lewe in dem Artikel „Lücken“ in der Katastrophenvorsorge fest. Nach 16 Jahren Kohl und 16 Jahren Merkel eine gewagte Behauptung für einen CDU-Mann. Vielleicht meinte er: die Ampel muss weg, die ist sowieso schuld, und dafür muss wieder ein Schupo auf die Kreuzung.
Vielleicht sollte der Film „Duck and Cover“ mal wieder gezeigt werden, zeigt er doch den ganzen Irrsinn, dem mancher, sogar in Unionsparteien und FDP, mmer noch zu glauben scheint. 😀
Pardon, der Film heißt „Atomic Café“. „Duck and Cover“ ist nur ein Teil dieses Films, damals ein kurzer Zeichentrick-Streifen, in dem eine Schildkröte zeigt, wie man sich vor Strahlung „schützen“ soll. Nach Erkenntnissen bis heute ein extrem schlechter Witz.