Eversten

Agenda-Gruppe kürt schönste Straßengräben

Günther Brüning, Karin Fleckenstein, Ronald Sager, Claus Oetje, Sabine Reimer und Bernhard Hoffmann von der Gruppe Aqua-Wasser-Water (von links) kürten den schönsten Graben im Lüntjenweg.

Günther Brüning, Karin Fleckenstein, Ronald Sager, Claus Oetje, Sabine Reimer und Bernhard Hoffmann von der Gruppe Aqua-Wasser-Water (von links) kürten den schönsten Graben im Lüntjenweg.
Foto: Stadt Oldenburg

Oldenburg (pm) Die Gruppe „Aqua-Wasser-Water“ der Lokalen Agenda 21 hat zwei Straßenzüge zu den „Straßen mit den gepflegtesten Gräben“ gekürt: den Meisenweg und den Lüntjenweg. In der Begründung heißt es, dass die Anlieger der beiden Straßen im Stadtteil Eversten die Gräben vor ihren Häusern regelmäßig selbst pflegen und damit die Stadt durch ihre freiwillige Arbeit enorm unterstützen.

Anzeige

„In beiden Straßen sind die Seitengräben fast durchgehend offen, es gibt nur wenige verrohrte Abschnitte und sie sind überwiegend hervorragend in Ordnung gehalten. Da sagt man gerne ‚Weiter so!‘ und ‚ganz herzlichen Dank!‘“, lobt Inka Thole, Verantwortliche der Lokalen Agenda 21. „Das gilt selbstverständlich auch für viele, viele Anwohnerinnen und Anwohner in Eversten und den anderen Stadtteilen, die sich ähnlich engagieren. Wer offenen Auges durch die Stadt geht oder fährt, wird das bestätigen können. Wir hoffen auf viele Nachahmer.“

Die Ehrenamtlichen in der Oldenburger Agenda-Gruppe „Aqua-Wasser-Water“ engagieren sich seit 2002 für den Erhalt und die Pflege städtischer Gewässer wie Flüsse, Bäche, Teiche, Straßen- und sonstige Gräben. Seit 2004 veranstaltet die Gruppe in unregelmäßigen Abständen die sogenannten Grabenprämierungen. Das Ziel ist, in bestimmten Bereichen besonders gepflegte Straßengräben hervorzuheben und so die Bürger zu freiwilliger Eigenleistung bei der Grabenunterhaltung zu ermutigen. In diesem Jahr nahm sich die Gruppe den Stadtteil Eversten vor.

Bei den rund 400 Kilometern an Straßengräben trägt in den meisten Fällen die Stadt die Verantwortung. Das Engagement der Bürger ist dabei eine große Unterstützung. Gut gepflegte Straßengräben sind wichtig für die Wasserführung: Gerade bei anhaltenden und starken Regenfällen nehmen die Gräben große Mengen Oberflächenwasser auf und leiten überschüssiges Wasser mit Verzögerung ab. Grabenränder mit vielen blühenden Pflanzen bieten Insekten, Amphibien und kleinen Säugetieren einen Lebensraum. Die Wurzeln der Pflanzen festigen darüber hinaus die Grabenseiten.

Vorheriger Artikel

Verlosung: Laufen in Xi’an – Halbmarathon auf Stadtmauer

Nächster Artikel

„World Press Photo 17“: Ausstellung wird eröffnet

4 Kommentare

  1. DominusNoctus
    16. März 2025 um 19.34 — Antworten

    Hallo,

    ich konnte nicht glauben dass es wirklich ein Bundesland gibt, in dem eine Gruppe „Strassengräben“ bewertet. Ich muss sagen dass dies eine sehr schöne Sache ist. Durch ein sehr unterhaltsames Video bin ich auf diesen Artikel gestoßen! Grüße aus dem apokalyptischen NRW!

    Ich verlinke noch das unterhaltsame Video inklusive Timestamp:

    https://youtu.be/0EiKv_yapKY?si=VtNMyjqVRUlRFAds&t=1344

    • Manfred Murdfield
      17. März 2025 um 20.15 — Antworten

      Nicht nur die Strassengräben, sondern auch die Grundstücksseitengräben (wie z.B. bei meinem Grundstück) führen Regenwasser ab, und dieses erspart ein Einleiten in ein Strassenrohr. Ich wohne allerdings in einer Siedlung aus dem Jahre 1935, da gab es hier noch keine Kanalisation. Heute liegt eine Regenentwässerung in der Strasse, aber wenn ein Grundstücksseitengraben da ist, entfällt die Anschlusspflicht. Ich finde das positiv.

      • DominusNoctus
        18. März 2025 um 18.19 — Antworten

        Ich finde es sehr schön dass wirklich absolut kein Müll in dem Strassengraben liegt, hier in NRW ist leider alles sehr verschmutzt und die Gräben sind teilweise zur Müllhalde verkommen… Ich glaube ich ziehe bald vonn NRW nach Niedersachsen, bei euch scheint die Welt wirklich noch in Ordnung zu sein 😀

        • Manfred Murdfield
          19. März 2025 um 9.38 — Antworten

          Na ja, so romantisch ist es leider nicht. Auch in meiner Heimatstadt Oldenburg gab und gibt es immer wieder GrundstückseigentümerInnen, die ungefragt, ungenehmigt und illegal die gesetzlich geschützten Gräben verrohren oder zuschütten. Und das nicht nur auf dem eigenen Grundstück, aber aus egozentrischer Eigenmacht. Ökologisches Verständnis ist dabei eben manchmal Glückssache.

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.