Gute Note für Oldenburg als Wirtschaftsstandort
Oldenburg (zb) Die Stadt Oldenburg ist nicht nur bei ihren Einwohnern und Besuchern beliebt. Auch die ansässigen Unternehmen geben der Huntestadt sehr gute Noten. Das geht aus einer Umfrage der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK) hervor, die jetzt vorgestellt wurde. 6000 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk sind zu ihrem jeweiligen Wirtschaftsstandort befragt worden, 1300 haben sich beteiligt. „Das ist ein sehr gutes Ergebnis, sagt IHK-Geschäftsführer Bernd Seifert, der die Umfrage geleitet hat. Herausgekommen ist ein repräsentativer Standortatlas.
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195 Unternehmen aus der Stadt Oldenburg meldeten sich zurück und gaben ihrer Stadt die Note 2,1 auf einer Skala von eins bis sechs. 87,4 Prozent von ihnen würden sich wieder für den Standort entscheiden. Da liegt die Stadt fast ganz vorne bei allen befragten Landkreisen und kreisfreien Städten im IHK-Bezirk und wird nur vom Landkreis Vechta knapp getoppt. Die Befragten halten die Stadt für sicher, wirtschafts- und familienfreundlich. Die medizinische Versorgung ist ausgezeichnet, das kulturelle Angebot, die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten sowie die attraktive Innenstadt wurden ebenfalls hervorgehoben. Die Lebensqualität der Stadt wurde ebenso gelobt wie ihr Verkehrsnetz und damit die Nähe zu Kunden und Absatzmärkten. „Oldenburg ist ein exzellenter Wirtschaftsstandort“, fasste Felix Thalmann, Vorsitzender des IHK-Beirates Stadt Oldenburg, zusammen.
Handlungsbedarf seitens der Stadtverwaltung
Gleichwohl gab es auch Kritik und damit verbunden Handlungsbedarf seitens der Stadtverwaltung. Mit Blick auf den Breitbandausbau empfiehlt der Beirat für die Dauer von bis zu vier Jahren einen Koordinator für digitale Infrastruktur zu installieren. „Nicht nur der Netzausbau selbst muss vorangetrieben werden. Auch ausreichende Bandbreiten sind für die Unternehmen entscheidend“, sagt der stellvertretende Beiratsvorsitzende Holger Kierstein.
Das frei zugängliche WLAN, ein wichtiger Standortfaktor vor allem für den Handel, wird in der Innenstadt bereits erprobt, muss aber laut Thalmann weiter ausgebaut werden. „Die Entwicklung einer umfassenden Internetstrategie, die auch eine stärkere Digitalisierung von Verwaltungsleistungen abbilden muss, ist ebenso wichtig wie ein schlagkräftiges Netzwerk der regionalen Akteure“, ergänzt Kierstein.
Stadt Oldenburg im Bundesgebiet kein Begriff
Um mehr Fach- und Führungskräfte für das Oldenburger Land zu gewinnen, müsste es besser bekannt gemacht werden. Nach wie vor sei dieser Landstrich aber auch die Stadt Oldenburg im Bundesgebiet kein Begriff. Bezüglich Genehmigungsverfahren kritisieren die Unternehmen mangelnde Flexibilität seitens der Verwaltung. „Die Dienstleistungsmentalität muss ebenso gefördert werden wie die weitere Digitalisierung der Verwaltung“, erklärte Thalmann. So würden unter anderem Baugenehmigungen viel zu lange dauern.
Zudem müssten Grundstückspreise und -mieten bezahlbar werden. Hier räumte Thalmann jedoch ein, dass die Stadt nur wenige Möglichkeiten habe, die Lage zu ändern. Zumal sie kaum noch über freie Gewerbeflächen verfüge. Die Verkehrsströme in den Ein- und Ausfallstraßen müssten verbessert und die Kinderbetreuung sowie das Schulangebot zeitgemäß aufgestellt werden. Konkret fordern die Unternehmer mehr integrierende Gesamtschulen und Unterbringungsmöglichkeiten für Kinder während der Ferienzeiten.
Bevor der Standortatlas öffentlich gemacht worden ist, hat es Gespräche mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Oldenburg gegeben. Die seien sehr konstruktiv gewesen. „Wir sind auf offene Ohren gestoßen“, betonte Thalmann. Gemeinsam wolle man sich ab sofort häufiger austauschen und gemeinsam nach Lösungen suchen.
1 Kommentar
Wie war das mit dem Eigenlob doch gleich…?
Ich war in den Räumen der NWZ bei einer Veranstaltung, die den regionalen Markt fördern sollte. „Buy local“ – oder so. Der Einkauf vor Ort als „Event“, als kulturelles Ereignis. Auf den Beitrag der Kultur im weiteren oder engeren Sinne warte ich übrigens auch immer noch, der findet ja nicht mal mehr so richtig im „Kultursommer“ oder auf dem „Stadtfest“ statt.
Leider habe ich dann einige Events der besonderen Art gleich im Anschluß mal wieder erlebt. Ich brauchte, nur ein Beispiel, schnell mal zwei Knopfzellen, also kleine Batterien, vom Typ LR55. Laut Internet gibts dazu ganze dreizehn (!) baugleiche Typen unter jeweils anderen Bezeichnungen. Die Liste hatte ich natürlich dabei. Im Internet kostet ein Blister mit zehn Stück zwischen 1,69 bis etwa drei Euro. Nochmal zum mitschreiben: ZEHN Stück! Ich fand ein einziges Geschäft, das solche Battereien hatte – für acht Euro – – – DAS STÜCK!
DAS ist das Problem in Oldenburg – und es existiert nicht nur für den Batterie-Handel. Egal was, ich kriegs nicht. Weder eine ordentliche robuste Jeans-Hose noch ne winzige doofe Batterie. Ich weiß nicht, wer die wenigen (!) Firmen waren, die Oldenburg in dieser Umfrage so toll fanden – ich bin mir aber sicher, der Standort ist für die letztlich ganz sicher piepegal – außer, daß man hier möglicherweise billigere Arbeitskräfte als anderswo bekommt.
Für den Einzelhandel siehts jedenfalls dunkelschwarz aus, der schafft sich gerade und sehr gründlich selbst ab. Von Mischkalkulation haben die offenbar bisher so wenig gehört wie von einem ordentlichen Sortiment in einem Fachgeschäft.