Oldenburg

Neuer Rekord: Knapp 174.000 Menschen wohnen in Oldenburg

Personen laufen am Lefferseck in der Oldenburger Innenstadt.

In Oldenburg wird auch im nächsten Jahr ein moderater Anstieg der Einwohnerinnen und Einwohner erwartet.
Foto: Pascal Klug

Oldenburg (pk/pm) So viele Einwohnerinnen und Einwohner hatte Oldenburg noch nie: Mit Stand 31. Dezember 2022 wohnten genau 173.987 Menschen in der Stadt. Damit sind es 2.494 Personen mehr als ein Jahr zuvor – ein erneuter Rekordwert. Und das, obwohl es sogar Schwankungen und Rückgänge in den Monaten Januar und Juli gab. Der Dezember, der normalerweise nur geringe Zuwächse oder sogar Rückgänge aufweist, zeigte 2022 wegen des Zuzugs aus dem Ausland eine Tendenz nach oben.

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„Eine lebenswerte Stadt mit vielen Vorzügen“

Dazu sagt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann: „Wir freuen uns über diesen erneuten deutlichen Anstieg, der bestätigt, wovon die hier lebenden Bürgerinnen und Bürger schon lange überzeugt sind: Oldenburg ist und bleibt eine lebenswerte Stadt mit etlichen Vorzügen, die weiter wächst und sich gut entwickelt.“ Doch natürlich ist ein Hauptgrund für den Anstieg nicht von der Hand zu weisen: die Flucht vor dem Ukrainekrieg. „Menschen kommen vermehrt zu uns, weil sie Arbeit suchen – oder weil sie vor Not und Elend flüchten mussten, wie zuletzt aus der Ukraine. Das ist ein trauriger Grund, aber letztlich bieten wir den Geflüchteten so eine Perspektive in unserer weltoffenen Stadt – egal, wie lange sie bei uns bleiben.“

5.176 Menschen aus 150 Ländern

Seit Beginn 2022 sind 5.176 Personen aus fast 150 Ländern nach Oldenburg zugezogen. Die größten Gruppen waren dabei Menschen aus folgenden Ländern: Ukraine (1.647), Syrien (464), Irak (366), Rumänien (330), Türkei (238), Polen (152), Afghanistan (123), Spanien (113), Slowakei (112), Iran (110) und Indien (107). Allein innerhalb Deutschlands sind im vergangenen Jahr 8.110 Personen mit Erst- oder Hauptwohnsitz nach Oldenburg gezogen.

Viele Zuzüge durch Geflüchtete

Die Hauptgründe für den Zuzug lassen sich aus den Herkunftsländern zumindest zum Teil ablesen: Menschen kommen aufgrund unseres Fachkräftemangels aus anderen EU‐Staaten, um hier zu arbeiten (Rumänien, Polen, Spanien, Slowakei), aber auch aus Staaten außerhalb der EU wie der Türkei oder Indien. Der größte Anteil der Zugewanderten kommt jedoch wegen der Flucht vor Not und Elend nach Oldenburg. 2022 waren es vor allem Menschen aus der Ukraine. Deutliches Merkmal dafür sind die Zahlen von vor dem Krieg: Nur knapp 200 Ukrainerinnen und Ukrainer lebten damals in Oldenburg. Immer noch sind aber auch Studierende ein weiterer Grund für Zuzüge. Dies zeigt sich jährlich im Herbst durch die Studienanfängerinnen und Studienanfänger.

Prognose für 2022 fast genau eingetroffen

Interessant ist ein Blick auf die Prognose für 2022, welche die Stadt zu Beginn des letzten Jahres aufgestellt hat: Hier sagte man für Oldenburg zum Ende 2022 eine Bevölkerungszahl von 172.106 voraus. Ziehe man von der nun vorgestellten Zahl zum Ende des Jahres 2022 (173.987) die Zugezogenen aus der Ukraine (1.647) ab, lande man bei 172.340 Personen. Damit bleibe die Prognose nur minimal hinter dem tatsächlichen Ergebnis zurück.

Weitere Entwicklung in der Zukunft

Die grundsätzlichen Aussagen der Prognose 2022 seien auch weiterhin gültig. Die Zahlen würden immer noch moderat ansteigen, jedoch – wie schon immer – durch Zuzüge aus Deutschland und der gesamten Welt gespeist sein. Nicht einschätzbar für eine Kommune bleibe die Entwicklung der Zu- oder Wegzüge durch Fluchtgründe, die durch weltpolitische Ereignisse entständen. Hier müsse man weiterhin gut vorbereitet bleiben, so die Stadt.

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1 Kommentar

  1. Manfred Murdfield
    12. Januar 2023 um 8.27 — Antworten

    Zuerst ist festzustellen, dass räumliche Enge Stress erzeugt, was die zunehmende allgemeine gesellschaftliche Aggression erkennen lässt. Andererseits ist die Freude des Oberbürgermeisters verständlich, ist doch seine Besoldungsgruppe abhängig von der Einwohnerzahl. Um allerdings bei der Besoldung B 8 auf B 9 zu kommen, muss Oldenburg leider eine EWzahl von 200.000 erreichen. Wat dat wat? Dat wat wat. Dat dat wat wat. Mal sehen, es gibt ja noch ein paar Landschaftsschutzgebiete zu bebauen, klimaneutral.

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