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2/Drittel-Aktion: Stillstand im Klinikum

Symbolisch dargestellt: der drohende Stillstand in den Krankenhäuser.

Symbolisch dargestellt: der drohende Stillstand in den Krankenhäuser.
Foto: Klinikum

Oldenburg (am/pm) Das Klinikum Oldenburg hat an der landesweiten 2/Drittel-Protestaktion „Es ist 5 vor 12“ teilgenommen und den drohenden Stillstand symbolisch mit einem Szenario dargestellt. Ziel ist es, auf die Unterfinanzierung der Krankenhäuser aufmerksam zu machen.

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Ein Arzt, zwei Mitarbeiter aus der Pflege, eine Reinigungskraft, eine Auszubildende, eine Mitarbeiterin aus der Verwaltung und eine aus dem Bereich Versorgung standen stellvertretend für die fast 2700 Klinikum-Mitarbeiter für eine Minute bewegungslos auf dem grün-roten 2/Drittel-Teppich, der symbolisiert, dass zwei Drittel aller Kliniken in Niedersachsen das Aus droht. Zu diesem Zeitpunkt haben auch an anderen Stellen des Hauses viele Mitarbeiter für eine Minute die Arbeit ruhen lassen, teilt das Klinikum mit. Patienten, Besucher und Mitarbeiter_innen gingen durch das „Spalier“. Das Ziel der Aktion „Aufmerksamkeit erregen und anschließend informieren“ wurde erreicht.

„Zum einen wollen wir hiermit ausdrücken: Es ist 5 vor 12. Es muss bald etwas passieren, damit das Gesundheitssystem nicht kollabiert“, erklärt Dr. Dirk Tenzer, Geschäftsführer des Klinikums, die Aktion, „zum anderen wollten wir bildlich zeigen, wer von dieser schlechten Krankenhausfinanzierung betroffen ist, nämlich die Mitarbeiter eines jeden Krankenhauses und natürlich am Ende vor allem auch die Patienten. Wir müssen heute schon die Weichen dafür stellen, dass auch noch in Zukunft Menschen medizinisch-pflegerische Berufe ergreifen möchten. Dazu gehört neben der sozialen Anerkennung auch adäquate Arbeitsbedingungen und genügend Mitarbeiter, die sich dann gerne um die Patientinnen und Patienten kümmern. Bei der heutigen Finanzsituation vieler Krankenhäuser sehe ich vieles davon gefährdet und damit ist auch eine wichtige Stütze unseres Sozialstaates in Gefahr.“

Am vergangenen Freitag startete die Protestwoche der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG) gegen die unzureichende Krankenhausfinanzierung (die OOZ berichtete). Am Mittwoch ging der Protest niedersachsenweit in den Häusern weiter. Neben Oldenburg ließen sich auch in anderen Städten die Krankenhäuser Aktionen zu dem Thema einfallen, unter anderem in Hannover, Wolfsburg, Göttingen, Braunschweig, Osnabrück und Emden.

Ende der Woche wird ein Treffen der NKG-Vertreter mit der niedersächsischen Gesundheitsministerin Cornelia Rundt in Hannover stattfinden. Dann werden auch die in einer Woche landesweit gesammelten Postkarten übergeben. Darunter werden neben den überdimensionalen Postkarten mindestens 700 Postkarten aus dem Klinikum Oldenburg dabei sein.

Weitere Informationen unter www.2drittel.de.

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