Oldenburg

Skatehalle: Eine für alle?

Der Vorschlag einer gemeinsamen Skatehalle für alle Oldenburger Rollsport Vereine wirft Probleme auf.

Der Vorschlag einer gemeinsamen Skatehalle für alle Vereine wirft Probleme auf.
Foto: Christoph Schröder

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Oldenburg (am) – Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des 1. Oldenburger Skateboardvereins ging es am Sonntag im Kulturzentrum PFL um eine neue Halle für den Rollsport (die OOZ berichtete). Die Stadtverwaltung hat den Vereinen die ehemalige Tennishalle des Post SV mit Gelände als gemeinsames Projekt vorgeschlagen. Damit sind aber nicht alle einverstanden.

In die 1450 Quadratmeter große Halle im Sportpark Alexandersfeld (dem ehemaligen Fliegerhorst gegenüber) sollen die Sportler mit ihren Skateboards, Scootern, BMX-Rädern und Mountainbikes einziehen. Tageweise würden sich die Vereine 1. Oldenburger Skatebaordverein, Backyards, OL Riders und Oldenburger Turnerbund in den kommenden zehn Jahren die Trainingshalle teilen. Ohne Pacht müssten rund 1.288.000 Euro investiert werden.

Das Vorhaben wurde vom Vorsitzenden des 1. Oldenburger Skateboardvereins, Michael Meibers-Hinrichs, stark kritisiert. In einer Machbarkeitsstudie sei festgestellt worden, dass eine Halle von 3500 Quadratmetern und ein Außengelände von 1800 Quadratmetern Fläche für eine Etablierung einer Skaterhalle günstig wäre. Die jetzige Planung würde eine viel kleiner Fläche vorsehen. „Diese Halle kann niemals kostendeckend betrieben werden“, warnt Michael Meibers-Hinrichs. Er forderte ein Betreibermodell von der Stadt, denn er würde das Risiko so nicht tragen. Außerdem müssten Profis für die Betreuung angestellt werden.

Sowohl ein Neubau am Utkiek für 3,5 Millionen Euro als auch der Umbau der Hallen 5 und 6 auf dem ehemaligen Fliegerhorst hätten ein großes Entwicklungspotenzial für viele Jahre gehabt, so Meibers-Hinrichs. Nun ginge es um eine Reduzierung der Sportmöglichkeiten.

Im August hatten sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft „Rollen und Räder“ (bekannt auch unter „Oldenburg rollt“) den Alternativvorschlag der Stadt angesehen. „Da können nicht alle Sportarten stattfinden“, betont der Vorsitzende des 1. Oldenburger Skateboardvereins, der sich aber der Zustimmung des Vereins Backyard gegenüber sieht. Das kann Michael Meibers-Hinrichs nicht nachvollziehen. Zurzeit hätten die Backyards an ihrem Standort in Bahnhofsnähe eine Fläche von 1250 Quadratmetern zur Verfügung, der 1. Oldenburger Skateboardverein rund 500 Quadratmeter im „Block 14“ auf dem Gelände der ehemaligen Donnerschwee-Kaserne. „Und beide reichen jetzt nicht aus“. Nach seiner Meinung benötigen alleine die Skater 1400 Quadratmeter Fläche. Außerdem handele es sich um Sportarten, die täglich ausgeübt werden müssten. Qualifikationen und Wettkämpfe wären sonst nicht möglich. Und Cihan Polat von den OL Riders betonte: „Man kann keine Rampe für alle bauen“. Dem Deutschen BMX-Vizemeister ist zum Heulen zumute: „In Oldenburg hatten wir ein großes Potenzial an guten Fahrern. Viele sind wegen der Situation abgewandert. Als Profisportler kann ich hier mein Niveau nicht halten“. Neben dem Training ginge es zudem auch um soziale Aspekte.

Ein Vereinsmitglied meinte zur gemeinsamen Nutzung einer Halle, dass Fußball und Handball auch nicht zusammengelegt würden. Außerdem scheine die Zusammenarbeit der Vereine nicht besonders gedeihlich zu sein. Es fehle eine konsequente Planung und ein Zeitplan. „Wenn die Stadt einen gemeinsamen Standort für alle wünscht, muss sie eine entsprechend große Halle suchen. Es stehen viele Lagerflächen frei“, so eine weitere Meinung.

Eine Lösung für das Dilemma wurde am Sonntagnachmittag präsentiert: Der Backyard-Standort könne für BMX-Sportler erhalten bleiben, und die Post SV-Halle würde künftig den Skatern zur Verfügung gestellt werden. „Das hätte auch den Vorteil, dass zweimal Fördergelder vom Landessportbund beantragt werden könnten“, so Meibers-Hinrichs. In die Hallen müssten jeweils 750.000 Euro investiert werden. Entstehen würden zwei Standorte mit insgesamt knapp 2800 Quadratmetern überdachter Fläche.

SPD-Ratsherr Heinz Backhaus (ehemaliger Stadtjugendpfleger) betonte, dass der Rat alle Vereine im Blick haben müsse. Seine Ideallösung sieht er – auch wenn es wegen der Planungen und Verkehrssicherungspflicht noch fünf bis zehn Jahre dauere – in den Hallen 5 und 6 auf dem ehemaligen Fliegerhorst. Deshalb forderte er jetzt eine Lösung, auch wenn sie nur für eine Übergangszeit gelte. „Es wäre gut, wenn es gelingen könnte, das Angebot anzunehmen“, so Backhaus. Er zeigte sich aber bereit, den neuen Vorschlag in der Arbeitsgruppe „Rollen und Räder“ vorzustellen.

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