Oldenburg

Seniorenwohnungen im „Alten Stadtmädchen“

1890 wurde in der Oldenburger Milchstraße ein Gebäude errichtet: die Stadtmädchen-Schule. Nun entsteht dort eine Seniorenwohnanlage.

In das „Alte Stadtmädchen“ werden Senioren einziehen.
Foto: privat

Oldenburg (am/pm) Im Jahre 1890 wurde in der Oldenburger Milchstraße ein Gebäude errichtet, in dem junge Mädchen auf ihr Leben als Frau vorbereitet werden sollten: die Stadtmädchen-Schule. Unterrichtsfächer waren zum Beispiel Sozial- und Körperpflege. Bis Sommer 2016 hat sich an der Verwendung als Schule nichts geändert, auch wenn die Fachrichtungen wechselten. Dann zogen die Berufsbildenden Schule III und damit die Schülerinnen und Schüler aus. Nun entsteht dort eine Seniorenwohnanlage.

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Zurzeit entstehen aus den alten Klassenräumen 25 neue Wohnungen, davon 23 mit Betreuung. Der überwiegende Teil ist 55 bis 58 Quadratmeter groß, zwei sind 75 bis 77 Quadratmeter groß und drei weitere zwischen 80 und 84 Quadratmeter. Dabei soll das Flair des Gebäudes erhalten bleiben. „Wir haben im Treppenhaus verkleidete Wände und Stützen freigelegt, wobei wir auf verzierte Säulen und Eingangsportale gestoßen sind, die wir entsprechend restaurieren werden“, erklärt Martin Voßberger von der Ancora Projektentwicklung (Rhauderfehn). Der historische Fußboden in den Gängen mit schwarz-weißen Steinfliesen bleibt ebenfalls erhalten. Die Wohnungen haben hohe Fenster und bis zu vier Meter hohe Decken. Zudem erhält jede Wohnung einen Balkon.

Auch im Außenbereich wird viel verändert. Der angrenzende Schlichtbau aus den siebziger Jahren wird abgerissen, an seiner Stelle wird ein Gemeinschaftsgarten angelegt. Das ehemalige Hausmeisterhaus wird behält seinen Zweck bei. Dort zieht wieder ein Hausmeister ein, der sich um Gebäude, Garten und die Anliegen der Bewohner kümmert. Ohnehin stellt sich Voßberger das Zusammenleben ein bisschen wie eine Wohngemeinschaft vor, nur das jeder unabhängig in seiner Wohnung lebt. Im Obergeschoss über den Dächern von Oldenburg befindet sich ein großer Gemeinschaftsraum mit angrenzender Dachterrasse für gemeinsame Aktivitäten wie Lesungen, Bastelnachmittage und Kaffeerunden. Im durchgehend beheizbaren Souterrain mit historischer Gewölbedecke entsteht ein Sportraum für Bewegungsangebote.

Für die Betreuung sind die Johanniter zuständig. „Wir entwickeln das Programm gemeinsam mit den Bewohnern“, erklärt Angela Exner-Wallmeier, Teamleiterin Betreuungsdienste im Ortsverband Oldenburg der Johanniter-Unfall-Hilfe. Dabei werden die Wünsche, aber auch die Talente der Bewohner berücksichtigt. „Vielleicht haben wir jemanden, der musikalisch ist und kleine Konzerte anbietet, oder jemand spricht fließend eine andere Sprache und möchte dies weitergeben“, sagt Exner-Wallmeier. Gäste sind herzlich willkommen. Im Souterrain entsteht deshalb ein Gästezimmer mit eigenem Bad, falls ein Bewohner Besuch von seinen Kindern, Enkeln oder guten Freunden bekommt. Offensichtlich kommt das Konzept gut an. „Bisher sind 15 Wohnungen bereits reserviert“, sagt Voßberger.

Die Fertigstellung des „Alten Stadtmädchen“ ist für Ende 2017 geplant. Weitere Informationen gibt es bei Martin Voßberger, Telefon 059 52 / 890 81 30 oder unter www.altes-stadtmaedchen.de.

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