Oldenburg

CSD: Demonstration für Gleichberechtigung

LuST-Vorsitzender Klemens Sieverding, Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und LuST-Pressesprecher Kai Bölle hissen die Regenbogenfahne am Oldenburger Rathaus.

LuST-Vorsitzender Klemens Sieverding, Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und LuST-Pressesprecher Kai Bölle (von links) hissen die Regenbogenfahne am Oldenburger Rathaus.
Foto: Anja Michaeli

Oldenburg (am) „Wir sind unverhandelbar“ heißt es am 18. Juni ab 12 Uhr, wenn zum 21. Mal am Christopher-Street-Day (CSD) Schwule, Lesben, Transmenschen und Bisexuelle für ihre vollständige Gleichberechtigung in der Oldenburger Innenstadt (von der Rosenstraße bis zum Schlossplatz) demonstrieren. Es werden rund 10.000 Menschen erwartet. Ab dem 28. Mai finden Veranstaltungen wie die CSD-Gala zum Auftakt bis hin zur Abschlussparty „Night of The Pride“ statt, die vom Lesben- und Schwulentag Nordwest (LuST) organisiert werden.

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„Die CSD Demonstration ist nach wie vor notwendig, insbesondere wenn man sieht, wie nationalsozialistische Gesellschaftsbilder um sich greifen“, betont Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Für ihn ist der CSD ein wichtiger Beitrag zum toleranten Leben in Oldenburg. „Der CSD ist ein Schritt, um Ängste und Vorbehalte gegenüber Menschen, die anders leben, abzubauen“, so Krogmann, der sich auf eine der größten Parties in Oldenburgs Innenstadt freut.

„Wenn man die politische Entwicklung in diesem Land und in Europa sieht, kann einem Angst und Bange werden“, so Kai Bölle, Pressesprecher von LuST. Die Lage habe sich dramatisch verschärft und die Menschenrechtscharta würde an vielen Stellen mit den Füßen getreten. „Wir sind eine Facette menschlichen Lebens und es reicht nicht, in den Parteiprogrammen vor Wahlen zu stehen“, sagt Bölle in seinem Appell an die politischen Verantwortungsträger. „Wenn es ans Regieren geht, sind wir nicht mehr sichtbar.“

CSD Nordwest

In diesem Jahr werden sich mehr Wagen und Fußgruppen denn je der Demonstration anschließen. „Es haben sich schon 14 Großwagen angemeldet“, berichtet Bölle. Im Vorjahr waren es zwölf und einige Nachmeldungen werden jetzt noch erwartet. Oldenburg habe eine nationale Vorreiterrolle, bewertet Bölle das Interesse. Der CSD Nordwest beziehe sich auf die gesamte Metropolregion Bremen-Oldenburg. Einbezogen seien unter anderem Organisationen in Norden, Emden, Leer, Wilhelmshaven und Meppen. „Der CSD in Oldenburg ist die zweitgrößte Demonstration in Norddeutschland und ein Eisbrecher in der Region“, so Bölle. „Mit den CSDs in Aurich und Cloppenburg begrüßen wir seit einigen Jahren die daran zunehmende Sichtbarkeit und die auch darin zum Ausdruck kommende Toleranz und Akzeptanz im Nordwesten“, freut sich Bölle.

Im Anschluss an den Umzug findet ab 14 Uhr auf dem Schlossplatz eine Kundgebung mit einem musikalischen Programm statt. In diesem Jahr werden Johannes Kahrs (SPD), Hans-Henning Adler (Die Linke) und Oldenburgs Bürgermeisterin Germaid Eilers-Dörfler sprechen. An Ständen werden zudem wieder Informationen verteilt. Darunter präsentieren sich auch zwei von 18 Oldenburger Unternehmen (BTC und Funkmietwagen Hatscher), die die Unternehmensinitiative „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet haben.

3. CSD-Gala im Staatstheater

Zum Auftakt findet am 28. Mai unter der Schirmherrschaft von Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann die CSD-Gala statt. Mehr als 300 Karten wurden bereits verkauft, die Gewinne und Spenden fließen in die Finanzierung des CSD Nordwest (die OOZ berichtete bereits).

CSD Filmrolle

Im Cine K in der Oldenburger Kulturetage werden vom 4. bis zum 11. Juni „queere“ Filme gezeigt.

3. Diversity-Tag im Staatstheater

Neben Beiträgen zum Thema Diversity (Vielfalt) in Oldenburg werden am 7. Juni Unternehmen im feierlichen Rahmen die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnen. Weitere Informationen und Anmeldungen sind unter www.stadt-oldenburg.de/inklusion zu finden.

Konzert: AnNa R. mit „Gleis 8“

Die Sängerin AnNa R. – bekannt als Stimme von „Rosenstolz“ – kommt mit ihrer neuen Band „Gleis 8“ am 11. Juni in die Oldenburger Kulturetage. Mit dem Kartenverkauf wird der CSD Nordwest unterstützt.

Gottesdienst

Zum fünften Mal wird in der St. Lambertikirche ein Gottesdienst zum CSD stattfinden. Unter dem Motto „Und sie fingen an, fröhlich zu sein“ beteiligten sich am 12. Juni Gruppen und Künstler an der Gestaltung.

19. Nacht der kleinen Künste

Kultstatus hat die „Nacht der kleinen Künste“. Am 17. Juni werden ab 19.30 Uhr Künstler Jonglage, Improvisation und Musik auf die Bühne der Kulturetage bringen. Karten gibt es in der Kulturetage (auch Abendkasse) und bei Horizont Reisen.

„Night of The Pride“

In diesem Jahr wird die „Night of The Pride“ im Klub Molkerei am Westkreuz zelebriert. Am 18. Juni wird auf der großen Abschlussparty ab 19 Uhr gefeiert. Als DJ wurde Denny D verpflichtet.

CSD Organisation

Der CSD Nordwest wird von einem Kernteam bestehend aus sechs Aktiven organisiert. Am Tag der Demonstration sind mehr als 100 Menschen für das Gelingen der Veranstaltung unterwegs. Der CSD in Oldenburg kostet jährlich rund 30.000 Euro. Neben Spendengeldern und Fördermitteln ist die Abschlussparty „Night of The Pride“ eine der Hauptfinanzierungsquellen.

Weitere Informationen gibt es unter www.csd-nordwest.de.

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