Oldenburg

bau_werk Halle wird nicht verkauft

Die bau_werk Halle in Oldenburg bleibt für kulturelle Veranstaltungen geöffnet.

Die bau_werk Halle bleibt für kulturelle Veranstaltungen geöffnet.
Foto: Christian Kruse

Oldenburg (am/pm) Die Ausschreibung zur bau_werk Halle (Mohrmannhalle) wird nicht weiterverfolgt. Mehrere Ratsfraktionen haben sich gegen einen Verkauf ausgesprochen. Jetzt hat die Stadtverwaltung reagiert: Das geplante Projekt eines inklusiv geführten Restaurants der Stiftung Teilhabe könne nicht umgesetzt werden. Dementsprechend steht die Halle für kulturelle Veranstaltungen weiterhin zur Verfügung.

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„Nachdem sich jetzt mehrere Fraktionen klar gegen einen Verkauf des denkmalgeschützten Gebäudes ausgesprochen haben, erscheint eine Mehrheit im Rat unwahrscheinlich“, so Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. „Das ist sehr bedauerlich, weil wir damit eine Chance verlieren, Menschen mit Behinderungen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze im Oldenburger Stadtzentrum zu bieten. Außerdem verlieren wir mehr als eine halbe Million Euro Stiftungsmittel, die wir zur denkmalgerechten Sanierung des Gebäudes hätten einwerben können. Diese Argumente kamen leider in der Diskussion nicht zum Tragen“, so Krogmann.

Die Halle soll nun als Veranstaltungsraum mit den bekannten saisonalen Einschränkungen bis auf Weiteres nutzbar bleiben. Die Terminkoordination übernimmt das Kulturamt.

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4 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    17. Januar 2018 um 17.55 — Antworten

    Eine sehr gute Entscheidung, steht die Halle doch so allen Künstlern vom Staatstheater bis zur kleinsten freien Gruppe im Prinzip zur Verfügung.

  2. Manfred Murdfield
    19. Januar 2018 um 15.13 — Antworten

    Ich rege (noch mal) an, die Achse Innenstadt – Pferdemarkt aufzuwerten, in dem die Stadt Oldenburg sich bemüht, entsprechenden Einfluss auf die zu künftige Nutzung der Fläche der Finanzamtsruine zu nehmen. Ein solcher Dienstleister hat aus vielen Gründen so innenstadtnah nichts zu suchen, und bevor es wieder einmal heisst „Chance vertan“, könnte dem Jammern der IHK zur wirtschaftlichen Belanglosigkeit die Fantasie der Kulturvielfalt folgen. Dafür bedarf es allerdings starker städtischer Dezernenten für Bau und Kultur, aber die gibt es ja angeblich, also, auf gehts zum Kultur- und Kommunikationsstern Pferdemarkt.

    • W. Lorenzen-Pranger
      20. Januar 2018 um 17.32 — Antworten

      Daß so etwas wie „Anbindung“ nicht gelingt, hat das Beispiel Bahnhofsplatz gezeigt. Vor dem Umbau ein lebendiges Miteinander aller Anwohner und Dienstleister – man kannte sich, besuchte sich sogar über alle „Schranken“ hinweg privat – nach dem Umbau tote Hose und unmengen Müll in und an allen Ecken. In den Seitenstraßen konnte man sein Auto auch mal unabgschlossen stehen lassen, die Damen auf dem Gehweg hatten das schon weitgehend im Blick. Jetzt ist alles so unpersönlich wie es nur geht. Damals sowas wie eine Familie, heute im -rsch.
      Wie steht bei Goethe? „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen. Und jeder geht zufrieden aus dem Haus.“
      Das mußte doch kaputt zu kriegen sein – und ein stadtbekannter betrügerischer Immobilienhai immer vorneweg…
      Ich glaube nicht an künstliche „Anbindungen“, ich glaube eher, man wird gewachsene Strukuren zerstören wo es nur geht. Vereinzelung hilft gewissen gewissenlosen Geschäften ungemein – und der Pferdemarkt ist ohnehin durch die Lokale, ein Museum und ein Kino schon recht gut besucht.

  3. Manfred Murdfield
    21. Januar 2018 um 13.03 — Antworten

    Ich weiss, Helmut Schmidt hat gesagt: wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen. Deshalb scheuen sich seit Jahren Politik und Verwaltung der Stadt Oldenburg vor Zukunftsplanungen. Die für die praktizierte „von der Hand in den Mund“ Stadtplanung zuständigen Investoren hätten auch was dagegen, wenn der auf sie zugeschnittene STEP 2025 infrage gestellt würde. Immerhin gab es ja mal einen städtebaulichen Wettbewerb für den Bau eines zentralen Rathauses auf dem Pferdemarkt. So etwas ginge auch über ein Sanierungsgebiet „städtebauliche Entwicklung – Kultur“, aber von nix kommt nix. Wahrscheinlich heisst es hinterher wieder einmal: „Chance vertan“, aber sage keine/r, es hätte nicht versucht werden können.

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