Kultur

Die Kibum wird „very British“

Die 45. Kibum lädt in Oldenburg zu einem Einblick in die britische Kinder- und Jugendliteratur ein.

Die Veranstalter und Sponsoren präsentierten das diesjährige Kibum-Programm (von links): Christian Kühn (Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg), Svenja Klötscher (energy & meteo systems GmbH), Christian Stamerjohanns (CEWE), Heike Janssen (Stadtbibliothek, Stadt Oldenburg), Dr. Stephanie Abke (EWE Stiftung), Regina Peters (Programmverantwortliche Kibum, Stadt Oldenburg), Jürgen Lehmann (Stiftung der Metallindustrie im Nord-Westen), Martin Heuermann (OLB), Prof. Dr. Jörn Brüggemann (Forschungsstelle Kinder- und Jugendliteratur, Universität Oldenburg), Christiane Cordes (Amt für Kultur, Museen und Sport, Stadt Oldenburg).
Foto: Martin Remmers / Kibum

Oldenburg (Dominik Laupichler) Eine Vorlesestudie der Stiftung Lesen zeigt, dass ein Drittel der Eltern ihren Kindern nicht oder nur unregelmäßig vorliest. Neue Anreize bietet einmal jährlich die Kinderbuchmesse (Kibum) in Oldenburg. Unter dem Motto „Welcome! Kibum trifft Großbritannien“ steht bei der 45. Kinderbuchmesse die britische Kinder- und Jugendliteratur im Mittelpunkt. Vom 9. bis zum 19. November erwarten zahlreiche Neuerscheinungen des deutschsprachigen Buchmarktes und ein englisch-deutsches Veranstaltungsprogramm die kleinen und großen Besucher der Messe. Schirmherrschaft übernimmt dieses Jahr der englische Bilderbuchkünstler und -autor Tony Ross.

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Eröffnungsfeier

Zusammen mit den Theatrix-Kindern der Musikschule Oldenburg wird Tony Ross bei der Eröffnungsfeier am 9. November um 15 Uhr die musikalische Einstimmung für die Kibum liefern. Vorab gibt es Grußworte von Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, Prof. Dr. Sabine Kyora, Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Gleichstellung der Universität Oldenburg und Robert Habeck – Bundesvorsitzender von Bündnis 90 / Die Grünen, selbst Kinderbuchautor und amtierender Oldenburger Grünkohlkönig. Im Rahmen der Eröffnungsfeier wird Habeck zusammen mit Andrea Paluch um 16.15 Uhr in der Aula der Cäcilienschule, Haarenufer 11, aus ihrem Kinderbuch „Ruf der Wölfe“ vorlesen.

Britische Autorinnen und Autoren zu Besuch

Ob nun Paddington Bär, die Detektivgeschichten von Sherlock Holmes oder die magischen Abenteuer von Harry Potter. Die britische Kinder- und Jugendliteratur hat einiges an Klassikern zu bieten. Großbritannien ist dabei nicht nur die Wiege der Fantasy-Literatur wie Regina Peters, Programmverantwortliche für die Kibum, betont: „Der spezielle schwarze und trockene Humor der Briten fasziniert groß und klein.“ Kinder und Jugendliche dürfen sich auf Lesungen zahlreicher britischer Autorinnen und Autoren freuen, die ihre neuesten Bücher mit zur Kibum bringen. Darunter Chris Wormell, Lauren St John, Korky Paul, Kevin Brooks, Greg James, Chris Smith, Maz Evans, David Fermer und Julian Gough.

Der Illustrator Jim Kay

Fans der wohl berühmtesten Fantasy-Romanreihe Harry Potter aus der Feder von J. K. Rowling kommen ebenfalls voll und ganz auf ihre Kosten. Der englische Illustrator Jim Kay präsentiert bei einer Weltpremiere seine künstlerischen Interpretationen von „Harry Potter und der Feuerkelch“. Die Ausstellung „Harry Potter und der Feuerkelch – Magische Illustrationskunst von Jim Kay“ findet vom 9. November bis zum 1. Dezember in der Artothek Oldenburg und der BBK-Galerie, Peterstraße 1, statt. Zusammen mit dem Hörbuchsprecher Rufus Beck präsentiert Jim Kay am 10. November um 11.30 Uhr und 15 Uhr zudem eine Lesung und einen Bildervortrag zu „Harry Potter und der Feuerkelch“ in der Kulturetage, Bahnhofstraße 11.

Was ist typisch britisch?

Ist Harry Potter typisch britisch? Und was ist das eigentlich – typisch britisch? Diese Frage zieht sich wie ein roter Faden durch die diesjährige Kibum. Für Regina Peters ist es bei der Auseinandersetzung mit dieser Frage wichtig, Stereotype abzubauen. Insbesondere durch die aktuellen Debatten um den Brexit sollen Kinder und Jugendliche bereits an aktuelle politische und gesellschaftliche Themen herangeführt werden. Am 9. November werden bei der Ausstellung „Zeich(n)en für Europa“ in der Petersstraße 1, zum Beispiel Bilder von 45 renommierten europäischen Illustratorinnen und Illustratoren gezeigt, die ein positives Bild von einem gemeinsamen und starken Europa in ihren Werken erschaffen.

Auch die Forschungsstelle Kinder- und Jugendliteratur der Universität Oldenburg organisiert im Rahmen der Kibum eine Veranstaltung mit dem Titel „Variationen von Britishness“. Oldenburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Bereich Anglistik setzen sich hierbei in drei Impulsvorträgen mit der Darstellung von Großbritannien in unterschiedlichen Medien auseinander. Die Veranstaltung findet am 8. November von 14 bis 17 Uhr im Kulturzentrum PFL statt und ist besonders an Lehrkräfte für das Fach Englisch gerichtet. Weitere didaktische Materialien stehen unter www.kibum.de zum Download zur Verfügung.

Kibum-Publikationen und Kinoprogramm

Über gleich zwei Publikationen dürfen sich Grundschulklassen und Kitagruppen freuen. Mit Kindern für Kinder entwickelt und in der Regie der Stadtbibliothek entstanden, gibt es für alle Kitagruppen, die dieses Jahr die Kibum besuchen, das Pappbilderbuch „Obst – Fruit“ und für alle Grundschulklassen das Buch „Welcome Großbritannien! Das Kibum-Lesebuch“. Doch nicht nur Lehrkräfte sollen durch das Angebot der Kibum angesprochen werden. Für Christiane Cordes, Leiterin des Amtes für Kultur, Museen und Sport, steht fest: „Unser Angebot richtet sich vor allem an Familien, denn dort wird der Grundstein für eine gute Lesekompetenz der Kinder gelegt.“ Das Vorlesen sei für die Entwicklung der Sprachkompetenz und Persönlichkeit von Kindern unbestreitbar wichtig.

Im Rahmen der Kibum läuft im Casablanca-Programmkino vom 7. bis 20. November das 38. Oldenburger Kinderfilmfestival. Gezeigt wird eine Vielfalt an Kinderfilmen, darunter auch britische Produktionen wie „Shaun“ oder „Harry Potter“ und diverse Vorpremieren.

Die 45. Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse präsentiert mehr als 2146 neu erschienene Titel aus knapp 300 Verlagen. Das Kibum-Programm umfasst insgesamt 316 Veranstaltungen und stößt wieder auf großes Interesse: Schon jetzt gibt es einen Rekordwert von über 15.888 Anmeldungen. Noch existieren Kapazitäten für weitere Anmeldungen.

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