Kultur

Anne Gröger erhält Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis 2020

Anne Gröger erhält Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis 2020.

Anne Gröger erhält Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis 2020.
Foto: Pierre Böhmann

Oldenburg (pm) Die Stadt Oldenburg zeichnet Anne Gröger mit dem Kinder- und Jugendbuchpreis 2020 aus. Die in Berlin lebende Autorin bekommt den mit 8000 Euro dotierten Preis für ihr Kinderbuchmanuskript mit dem Arbeitstitel „Hallo, ich bin der kleine Tod!“. Die Geschichte erscheint voraussichtlich im Sommer 2021 bei dtv junior. Der Preis wird an die Autorin übergeben, sobald die Pandemieentwicklung es zulässt.

Anzeige

Unter 342 Einsendungen, darunter 112 verlegte Werke und 230 Manuskripte, hatte die Jury zunächst drei Nominierte ausgewählt. Dazu gehören neben Anne Gröger, Sarah Jäger mit ihrem Jugendbuch „Nach vorn, nach Süden“ (Rowohlt Rotfuchs) sowie Lena Lackmann mit ihren Illustrationen zum Bilderbuchmanuskript „Ich bin so müde!“

Die fünfköpfige Jury besteht aus Prof. Dr. Tobias Kurwinkel (Professor für Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik mit dem Schwerpunkt Kinder und Jugendliteratur an der Universität Duisburg-Essen), Christine Paxmann (Herausgeberin des Magazins „Eselsohr“ und Autorin), Birgit Müller-Bardorff (Redakteurin der Augsburger Allgemeinen), Mehrdad Zaeri (Illustrator) und Katharina Zedler (Schülerin der IGS Flötenteich). „In diesem Jahr haben wir tatsächlich ein Jugendbuch, ein Kinderbuch und ein Bilderbuch ausgewählt. Dieses Spektrum freut uns. Auch, weil gerade in der Corona-Zeit Bücher für Kinder einen so großen Stellenwert bekommen. Sie füllen Lücken, die vom Lockdown gerissen werden. Sie sind erhältlich und konsumierbar an allen Krisen vorbei und sie sind gut fürs Gemüt. Dieses Jahr sind drei sehr mitreißende Ansätze in guter Form nominiert, von Autorinnen, denen wir viel zutrauen und es uns schwer fiel, Siegerpodeste zu verteilen. Danke für die drei sehr unterschiedlichen Werke, die nicht nur die Kinder- und Jugendliteratur bereichern, sondern auch aufzeigen, wie wichtig diese für die Generation Zukunft ist!“, begründet Christine Paxmann die diesjährige Auswahl.

Letztendlich hat sich die Jury für Anne Gröger als Preisträgerin entschieden: „Wie Anne Gröger den beiden Protagonisten Leben einhaucht ist bezaubernd und ernsthaft zugleich. Dass die kleine Todesbotin Tagebuch führt, ein gutes Stilmittel, um der Figur Tiefe zu geben. „Hallo, ich bin der kleine Tod“ ist ein Lehrstück an Ironie und gebrochenen Momenten. So auf den Punkt und amüsant, dass die Tragik federleicht, dabei aber nicht bedeutungslos wird. Die kleine Frida als antiautoritärer, anarchischer Tod ist so köstlich wie gnadenlos. Sami, der nichts dem Zufall überlassen möchte, macht eine erstaunliche Wandlung durch. Wie der furiose alpine Showdown noch einen Twist bringt, ist hohe Kinderbuchkunst. Und macht Anne Gröger zu einer vielversprechenden neuen Stimme der Kinderliteratur“, so die Jurorin weiter.

Über Anne Gröger

Anne Gröger, Jahrgang 1983, studierte Drehbuch an der Hamburg Media School und arbeitet seit 2010 als freie Drehbuchautorin. „Hallo, ich bin der kleine Tod!“ (Arbeitstitel) entwickelte sie als Stipendiatin der Akademie für Kindermedien ursprünglich als Spielfilmprojekt, entschied sich jedoch neben dem Drehbuch, auch einen Roman zu schreiben.

Inhalt des Kinderbuchmanuskripts „Hallo, ich bin der kleine Tod!“

„Hallo, ich bin der kleine Tod, aber du kannst auch Frida zu mir sagen!“ Gerade noch stand eine kleine Gestalt im schwarzen Umhang und mit Sense vor Samuel. Doch nun ist da ein Mädchen und erklärt, er müsse ihr das Leben zeigen, denn das gehöre zu ihrer Ausbildung. Schließlich will sie mal der große Tod werden. Frida ist ganz wild darauf, alles zu sehen. Sie will raus, Samuel auf keinen Fall! Viele Jahre hat er wegen einer Autoimmunkrankheit im Krankenhaus verbracht. Und er weiß: Draußen ist es gefährlich. Unfallrisiken aller Art und Naturgewalten lauern da und nicht zu vergessen: Kinder! Die größten Keimschleudern überhaupt. Perfekt, findet Frida. Denn was sie Samuel verschwiegen hat: Ihre große Prüfung wird sein, ihn zu holen

Über den Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Oldenburg

Seit 1977 vergibt die Stadt Oldenburg einen Preis für herausragende literarische und künstlerische Leistungen auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendliteratur. Als Förderpreis dient er dem Ansporn und der Ermutigung von Autorinnen und Autoren beziehungsweise Illustratorinnen und Illustratoren, die ein Erstlingswerk – sei es ein bereits verlegtes Buch oder ein Manuskript – in diesem Bereich vorlegen. Durch den Preis sollen innovative Ideen eine Chance erhalten und Anreize geschaffen werden, die Werke Unbekannter in die Verlagsprogramme aufzunehmen.

Vorheriger Artikel

Steuerzahlerbund erwartet weitere Kosten für Flughafen BER

Nächster Artikel

RWTH: Schaden der Dieselaffäre für Gesellschaft 20 Milliarden Euro

Keine Kommentare bisher

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.