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Oldenburger Museen öffnen für Nachtschwärmer

in historischer Pekol-Bus bringt die Gäste während der langen Nacht der Museen in Oldenburg von Museum zu Museum.

in historischer Pekol-Bus bringt die Gäste während der langen Nacht der Museen in Oldenburg von Museum zu Museum.
Foto: Bastian Spille

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Oldenburg (zb) – Abends von einem Museum ins nächste gehen und das auch noch kostenfrei – all das ist möglich in der langen Nacht der Museen am kommenden Sonnabend, 20. September, in Oldenburg.

Von 18 bis 24 Uhr laden das Stadtmuseum, das Edith-Russ-Haus, das Horst Janssen-Museum, das Landesmuseum für Natur und Mensch, das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte sowie der Kunstverein in ihre Ausstellungen ein und bieten zudem ein buntes Programm für die ganze Familie mit Führungen für Kinder und Erwachsene, Workshops und Mitmach-Aktionen. Es gibt zudem Live-Musik, kulinarischen Kleinigkeiten und spannende Einblicke in die Sonder- und Dauerausstellungen der Museen. Ein historischer Pekol-Bus dient bis Mitternacht als Shuttle, der die Besucher kostenfrei von einem Haus zum anderen transportiert.

Mehrere Tausend Besucher nutzten in den vergangenen Jahren die Möglichkeit, an einem Abend bis in die Nacht die Oldenburger Museen ganz ungezwungen abzuklappern und sich in den sehr unterschiedlichen Häusern umzusehen. „Das sehr niedrigschwellige Angebot hat den Museen viele neue Besucher beschert“, sagt Annika Milz, Pressesprecherin der städtischen Museen. „Wir hoffen natürlich, dass ihr Besuch nachhaltig war und sie wiederkommen, weil die Museen ihr Interesse geweckt haben.“

Philipp Geist zu Gast bei der Nacht der Museen

Freuen dürfen sich die Besucher auf den international bekannten Lichtkünstler Philipp Geist, der 2014 schon die Christo Statue in Rio de Janeiro in eine Videoinstallation hüllte. In Oldenburg dienen ihm das Edith-Russ-Haus an der Katharinenstraße und das Horst-Janssen-Museum als Projektionsfläche. Mit Einsetzen der Dunkelheit verwandelt er die beiden Häuser in bewegte, malerische Lichtskulpturen, die die Wahrnehmung der Betrachter von Zwei- und Dreidimensionalität herausfordern. Die Lichtinstallation gestaltet Philipp Geist dabei als Live-Performance und wechselt dreiviertelstündlich zwischen den beiden Standorten.

Horst-Janssen-Museum

Im Horst-Janssen-Museum sind die Ausstellungen „‚Geile Sybillchen‘ – Erotische Fantasien von Horst Janssen“ und „Apparatuses of Subversion“ des türkischen Künstlers Ahmet Öğüt zu sehen, durch die verschiedene Führungen angeboten werden. Um 19.30 Uhr zeigen Yasemin Yavuz und ihr Orient Ensemble in Ebene 1 einen Straßentanz aus Kairo und ein Solo im klassischen orientalischen Tanz. Ab 21 Uhr spielen „The Tuesbrassers“ im Museumsgarten Jazz und Funk.

Edith-Russ-Haus

Das Edith-Russ-Haus für Medienkunst eröffnet um 19 Uhr eine Einzelausstellung mit ausgewählten Werken des tschechischen Video- und Installationskünstlers Jakub Nepraš. Mit organisch anmutenden Formen, die wie Metaorganismen auf durchsichtigen Trägern im Raum und an den Wänden erscheinen, schafft er Werke von beeindruckender Komplexität und Strukturalität.

Wer sich gegen Abhörmethoden, Datenklau und Hacking schützen möchte, kann im Workshop „Kill your phone“ im Seminarraum des Edith-Russ-Hauses sein eigenes Funkloch nähen. Mit Hilfe von Nähmaschinen und metallbeschichtetem Stoff entstehen so funkwellengeschützte Handytaschen. Der Workshop findet von 19 bis 23 Uhr statt, ein Einstieg ist jederzeit möglich.

Stadtmuseum

Mitten in der Ausstellung „Crossover“ im Stadtmuseum treffen sich von 18 bis 22 Uhr Frau Neon und Herr Form. Im Workshop für Kinder ab sechs Jahre und Erwachsene gilt es, die beiden miteinander zu verbinden und frische, leichte Kunstwerke entstehen zu lassen. Zudem laden verschiedene Führungen die Besucher in die Gründerzeit-Villen des Stadtmuseums ein, wo es italienische Momente zu entdecken gibt und im Fürstenzimmer aus dem Leben der Oldenburger Monarchen erzählt wird.

Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte

Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte bietet im Oldenburger Schloss einen besonderen Augen- und Ohrenschmaus. Um 20 Uhr und 21.30 Uhr tanzt und spielt das Ensemble Pygmalion in historischen Kostümen kleine Szenen zu Menuett-Klängen. Graf Anton Günther erzählt um 19 Uhr und 21 Uhr aus alten Zeiten. Um 18.30 Uhr und 20 Uhr werden Führungen auf Plattdeutsch angeboten. Die kunstgewerblichen und kulturgeschichtlichen Sammlungen stehen bei Führungen um 18 Uhr, 19.30 Uhr und 20.30 Uhr im Mittelpunkt.

Beim Kinderprogramm im Schlossatelier dreht sich alles um Gespenster. Von 18 bis 22 Uhr können Kinder malerisch Spukwesen an die Schlosskulisse zaubern und mit Trick auch wieder verschwinden lassen oder Szenenkästen mit Schlossambiente, Graf und Schlossgespenstern bauen. Um 20 Uhr, 21 Uhr und 22 Uhr geht es schließlich auf Gespenstersuche im Schloss.

Im Prinzenpalais ist letztmalig die Ausstellung „Der andere Müller vom Siel“ mit dem in der Nervenheilanstalt Wehnen entstandenem Spätwerk des Künstlers zu sehen. Führungen durch die Ausstellung sowie die Sammlungen Alter und Neuer Meister im Prinzenpalais um 18.30 Uhr, 19.30 Uhr, 20 Uhr, 21 Uhr, 21.30 Uhr runden das Programm ab.

Landesmuseum Natur und Mensch

Zu einer Nacht der Kulturen fügt sich das Programm im Landesmuseum Natur und Mensch zusammen. So liefert die Kreativwerkstat International von 18 bis 23 Uhr einen Vorgeschmack auf die kommende Sonderausstellung „Weil wir Mädchen sind …“. Hier können Henna-Tattoos gestaltet, afrikanische Rasseln gebaut und Freundschaftsbänder geknüpft werden sowie alltägliche Tätigkeiten von Mädchen weltweit selbst ausprobiert und in ihre Lebenswelten hinein geschnuppert werden. Verschiedene Multi-Kulti-Geschichten tragen Wissenschaftler des Hauses zu einzelnen Sammlungsobjekten zu jeder vollen Stunde von 19 bis 23 Uhr vor. Und immer stündlich zwischen 18.30 und 23.30 Uhr füllen Straßenkünstler das Haus mit ihrer Musik. Kulinarisch-Köstliches mit exotischer Note mit Süßkartoffel-, Erdnuss- und Currykreationen sorgen für das leibliche Wohl.

Oldenburger Kunstverein

Der Oldenburger Kunstverein zeigt ab 18 Uhr die Arbeiten der japanischen Künstlerin Maki Na Kamura. Ihre Arbeiten bewegen sich durch einen Kosmos aus Farbkonstrukten und kontrollierten Pinselstrichen. Die Besucher können ab 19 Uhr stündlich an einem der gemeinsamen Rundgänge teilnehmen und erhalten dabei eine Einführung in das Werk der Künstlerin. Für die musikalische Gestaltung sorgt der Musikethnologe Ingo Stoevesandt. Aus seiner Sammlung von 160 asiatischen Musikinstrumenten wird er ausgewählte Saiteninstrumente wie das Kotamo und die Kayagum zum Klingen bringen.

Mehr Informationen unter www.nachtdermuseen-oldenburg.de.

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2 Kommentare

  1. robert nähle
    16. September 2014 um 16.50 — Antworten

    das beste ist der pekol bus! (-;

    • Markus
      20. September 2014 um 16.52 — Antworten

      Der wird aber wohl auch nicht an „Ihrer“ Haltestelle halten… 😛

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