Theodor Francksen: Gründer des Stadtmuseums

Theodor Francksen – hier im Jahr 1910.
Foto: Stadtmuseum Oldenburg
Oldenburg (Svenja Kaden/pm/ki) Der Oldenburger Sammler, Mäzen und Stifter Theodor Francksen (1875 bis 1914) legte mit seiner privaten Kunst- und Geschichtssammlung den Grundstein für das heutige Oldenburger Stadtmuseum. Noch zu Lebzeiten machte er seine Sammlung an Kunstwerken und historischen Objekten im Rahmen einer eigenen Ausstellung für die Öffentlichkeit zugänglich. Eine Telefonführung am Mittwoch, 16. Juli, um 10 Uhr gibt Einblicke in Francksens Sammlung und die künstlerische Auseinandersetzung mit der oldenburgischen Landschaft.
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Vom Sammler zum Stifter
Nach zahlreichen kulturgeprägten Reisen in seinen Endzwanzigern, insbesondere nach Italien, zwang seine Tuberkuloserkrankung Theodor Francksen im Jahr 1900 dazu, seine Reisetätigkeit einzustellen. Stattdessen verlagerte er seinen kulturellen Blick zunehmend auf das Sammeln. Seine Leidenschaft galt unter anderem antiken Vasen, japanischen Farbholzschnitten, chinesischem Porzellan sowie europäischer Druckgrafik ab dem 16. Jahrhundert. Darüber hinaus sammelte er kunstgewerbliche und kulturgeschichtliche Objekte aus dem 17. bis 20. Jahrhundert – mit einem besonderen Fokus auf die Stadt und das Land Oldenburg. Seine private Grafiksammlung umfasste bei seinem Tod im Jahr 1914 rund 7.000 Blätter.
Eröffnung und Vermächtnis
Zur Präsentation seiner Sammlung ließ Francksen zunächst die von ihm ererbte „Francksen-Villa“ umbauen und erwarb später die benachbarte „Jürgenssche Villa“. 1910 machte er dort seine Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich. Nach seinem Ableben vermachte er beide Häuser samt Sammlung der Stadt Oldenburg – mit dem Wunsch, daraus ein Museum zu machen. Dieser wurde 1915 mit der Gründung des Stadtmuseums erfüllt. Bis heute sind die Raumensembles in ihrer ursprünglichen Form weitgehend erhalten, und zahlreiche Neuerwerbungen wurden seither integriert.
Erhalt und Erweiterung des Stadtmuseums
Seit 2022 wird das Stadtmuseum Oldenburg um einen modernen Erweiterungsbau ergänzt, der künftig größere und barrierefreie Ausstellungsflächen bietet. Ergänzend zur Neubaukonstruktion begann im März 2023 die Sanierung der historischen Gebäude – darunter die Francksen und Jürgenssche Villa. Geplant ist, das gesamte Bauvorhaben bis September 2025 abzuschließen, während das Museum geschlossen bleibt und begleitende Ausstellungen an alternativen Orten in der Innenstadt stattfinden.
Telefonführung zur oldenburgischen Landschaft
Die Telefonführung „Theodor Francksen und seine Liebe zur Landschaft“ bietet Einblicke in Francksens Verbindung zur regionalen Kunstszene und seinen Blick auf die oldenburgische Landschaft. Francksen pflegte Kontakte zu Galerist/innen, Kunsthändler/innen und Künstler/innen. Viele Werke regionaler Kunstschaffender gehören heute zur Sammlung des Museums. Kunst- und Kulturvermittlerin Geraldine Dudek wird die Teilnehmenden für 90 Minuten durch die Vielfalt der oldenburgischen Landschaft in der Sammlung führen. Vorab erhalten alle Teilnehmenden Bildmaterial und eine Anleitung per Post. Bei Nutzung eines Festnetzanschlusses entstehen keine zusätzlichen Kosten.
Anmeldungen sind bis zum 7. Juli telefonisch unter 0441/2352887 oder per Mail an museumsvermittlung@stadt-oldenburg.de möglich. Die Teilnahme kostet 6 Euro. Die Bezahlung erfolgt per Rechnung.

Richard tom Dieck, Alexanderheide, Öl auf Leinen, 1925
Foto: Stadtmuseum Oldenburg
Thea Strahlmann: Ein typischer Oldenburger, Theodor Francksen. Eine Biographie. Isensee, Oldenburg 1998
www.stadtmuseum.oldenburg.de
www.stadtmuseum-oldenburg.de
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