Grüne fordern umfassende Ermittlungen im Fall Lorenz A.
Nach den tödlichen Schüssen eines Polizisten auf den 19-jährigen Lorenz A. am Ostersonntag in Oldenburg fordern die Grünen eine umfassende Aufklärung, bevor über eine mögliche Einstellung des Verfahrens entschieden wird. Die Staatsanwaltschaft bewertet den Fall derzeit abschließend, ob es zu einer Anklage wegen Totschlags kommt, ist noch offen.
Die Oldenburger Landtagsabgeordnete Lena Nzume (Grüne) sagte, ihre Partei begrüße die bisherigen Ermittlungen.
Wichtig sei, dass auch Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Innenministerin Daniela Behrens (SPD) sich für umfassende Untersuchungen eingesetzt hätten. „Unsere klare Erwartungshaltung an das Verfahren ist, dass es keine voreilige Einstellung gibt, solange die Ergebnisse zentraler Ermittlungsinstrumente ausstehen“, sagte Nzume.
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Zu den ausstehenden Ermittlungen zählte sie ein Sachverständigengutachten zum Schusswaffengebrauch, ein Gutachten zum möglichen Pfefferspray-Einsatz sowie eine 3D-Rekonstruktion des Tatorts durch das Landeskriminalamt. Erst, wenn diese vorlägen, könne der Vorfall vollständig beurteilt werden.
Der Anwalt der Mutter von Lorenz kritisierte laut Grünen zudem, dass ihm bislang keine vollständige Akteneinsicht gewährt worden sei.
Ein faires Verfahren sei erst dann möglich, wenn die Familie alle Unterlagen einsehen könne und genügend Zeit zur Stellungnahme erhalte.
dts Nachrichtenagentur
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