Oldenburg

„Stadtradeln“: Oldenburg tritt in die Pedale

Die Stadt Oldenburg nimmt in diesem Jahr zum ersten Mal am internationalen Wettbewerb „Stadtradeln“ teil und hofft auf den Titel der „Fahrradaktivsten Kommune“.

Oldenburg möchte Radelstadtmeister werden und alle sollen kräftig in die Pedale treten.
Foto: Anja Michaeli

Oldenburg (pm) Oldenburg geht auf Fahrrad-Kilometerjagd: Die Stadt nimmt in diesem Jahr zum ersten Mal am internationalen Wettbewerb „Stadtradeln“ teil und hofft auf den Titel der „Fahrradaktivsten Kommune“. Der Wettbewerb wird vom Klima-Bündnis, dem größten Netzwerk von Städten, Gemeinden und Landkreisen zum Schutz des Weltklimas mit über 1700 Mitgliedern in 27 Ländern Europas, veranstaltet. Die Aktion steht unter dem Motto „Fahrrad statt Auto“: Mit Spaß und gesunder Fortbewegung soll Begeisterung für die Benutzung des Fahrrads im Alltag geweckt werden.

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Mitmachen können alle, die in Oldenburg wohnen, arbeiten, einem Verein angehören oder eine (Hoch-) Schule besuchen. Kommunalpolitiker, Schulklassen, Vereine, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger bilden Teams und können sich ab sofort auf der Kampagnen-Website www.stadtradeln.de/oldenburg anmelden.

Ziel des Wettbewerbs ist es, im Oldenburger Aktionszeitraum vom 2. bis zum 22. September möglichst viele Alltagswege mit dem Fahrrad zurückzulegen. „Gesucht werden die fahrradaktivsten Kommunalparlamente und Kommunen sowie die fleißigsten Teams und Einzelpersonen“, erklärt Kerstin Goroncy von „TeamRad“, der fachdienstübergreifenden Projektgruppe für die Belange des Radverkehrs in der Stadtverwaltung. „Deshalb zählt jeder Fahrradkilometer, egal ob privat oder beruflich, viel oder wenig.“

Die Kilometer, die während der dreiwöchigen Aktionszeit mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, tragen die Teilnehmenden unter www.stadtradeln.de oder direkt über die „Stadtradeln“-App in einen Online-Radelkalender ein. Radelnde ohne Internetzugang können die Rad-Kilometer wöchentlich per Kilometer-Erfassungsbogen den örtlichen Organisatoren melden. „Teamlos“ teilnehmen geht nicht, denn Klimaschutz und Radförderung sind Teamarbeit – aber schon zwei Personen können ein Team bilden. Alternativ kann dem „Offenen Team“ beigetreten werden. Zugelassen sind alle Fahrzeuge, die im Sinne der StVO als Fahrräder gelten (dazu gehören auch Pedelecs bis 250 Watt).

Die gefahrenen Kilometer werden für den Wettbewerb gesammelt und veröffentlicht, so dass sowohl Team-Vergleiche innerhalb Oldenburgs als auch Vergleiche zwischen den Kommunen möglich sind. Außerdem werden die erfolgreichsten Teams und Einzelpersonen ausgezeichnet und Preise verlost.

Zur Unterstützung des Wettbewerbs hat „TeamRad“ bereits Kontakt mit dem ADFC und der Oldenburg Tourismus und Marketing GmbH aufgenommen. „Denkbar wären geführte Radtouren als Anreiz zum Sammeln von Kilometern während des Aktionszeitraums“, beschreibt Goroncy die Kooperation mit den beiden Partnern.

In diesem Jahr findet die Kampagne „Stadtradeln“ zum bereits elften Mal statt. Über 222.000 Teilnehmende in 620 Kommunen haben sich letztes Jahr beteiligt.

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5 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    25. April 2018 um 11.05 — Antworten

    Selbst die NWZ hat die Mißstände auf den Fahrradwegen inzwischen erkannt – und das will etwas heißen. Sieht man wie in anderen Ländern mit Radlern umgegangen wird, kann man in Deutschland, also auch in Oldenburg, nur vor Neid erblassen.

    http://www.sueddeutsche.de/kultur/verkehr-in-den-staedten-fahrraeder-erobern-die-strassen-1.3954668

    NIcht nur in Portland, wie auf dem Foto, siehts da besser aus. Gegen Kopenhagen z.B. so schrieb mal einer, ist selbst Amsterdam noch eine Autostadt. Was ist dann aber Oldenburg oder Zwischenahn – oder gar Osnabrück? Ich weiß es: Eine Katatstrophe!
    Man kann es gar nicht laut genug sagen: WOZU, zum Donnerwetter, ZAHLEN WIR EIGENTLICH STEUERN (selbst noch von der Rente), WENN DIE INFRASTRUKTUR TÄGLICH MEHR VERKOMMT!

    • Manfred Murdfield
      29. April 2018 um 11.43 — Antworten

      Nicht die NWZ hat die Mißstände erkannt, sie lässt erkennen, indem gelegentlich von unsicheren Schulwegen, kaputten Strassen und bandscheibenschädigenden Radwegen über eine Blockwartmentalität sensibilisiert und berichtet wird. Trotzdem ändert sich seit Jahren herzlich wenig, denn nichts ist älter als die Zeitung von gestern. Auch die Politik ist merkwürdig desinteressiert, dabei ist hier der Begriff „Radfahrerstadt“ längst abgewirtschaftet. Wenn die Stadtbaurätin nicht weiter weiss, gründet sie einen Arbeitskreis. Das Buhlen um Preise und Meriten in Bund und Land hilft dem Zustand der hiesigen Radwege ebenso wenig wie irgend eine abgehobene „bike-challenge“. Erreichte Urkunden und Pokale mögen für das Selbstwertgefühl der Stadtbaurätin wichtig sein, für Oldenburger Zustände ist dies ohne jeden Belang. Mit realer Untätigkeit beim Wegebau kann kein Anspruch auf Wiederwahl erreicht werden. Aber die Dezernentinnen werden ja vom OB vorgeschlagen und vom Rat gewählt. Die betroffenen Bürgerinnen haben da nichts zu bestimmen, aber die nächste Kommunalwahl kommt ja auch. Als alltäglicher Radfahrer kann ich nur sagen: Frau Stadtbaurätin, das Klassenziel wurde nicht erreicht.

      • W. Lorenzen-Pranger
        30. April 2018 um 11.21 — Antworten

        „650.000 Euro fürs Radfahren“ will die Stadt demnächst ausgeben. 11.300 Euro kotet ein Meter Straße laut einem Internet-Artikel ( http://www.rp-online.de/nrw/landespolitik/nrw-was-kostet-eigentlich-ein-meter-strasse-aid-1.4062542 ). Man muß aber, um ordentliche Verhältnisse auch für Radler zu schaffen, logischerweise die gesamte (!) Straße bearbeiten.
        Noch Fragen – und für wie wie doof hält uns die Stadt? Die Stadt täte jedenfalls gut daran, da locker noch ne Null dranzuhängen, damit der Fortschritt vom Radfahrer überhaupt bemerkt wird…

  2. Schall und Rauch
    29. April 2018 um 10.11 — Antworten

    > Zugelassen sind alle Fahrzeuge, die im Sinne der StVO als Fahrräder gelten (dazu gehören auch Pedelecs bis 250 Watt).

    Man hat es geschafft, zwei völlig verschiedene Dinge gleich zu machen: Ein Kfz ist ein Fahrrad, genauso der Gesundheit wie auch der Natur und Umwelt zuträglich und verbraucht ebensowenig Energie.

  3. W. Lorenzen-Pranger
    2. Mai 2018 um 10.55 — Antworten

    Hier noch ein paar Fakten:

    https://www.onmeda.de/magazin/gefahr-durch-luftverschmutzung.html

    Dem Thema ist ganz offensichtlich absolute Priorität einzuräumen. Wir brauchen eine erhebliche Reduzierung des Autoverkehrs, aber nicht nur dem, JETZT sofort, wie die Karte im zitierten Artikel ganz offensichtlich zeigt – und außerdem macht es nun mal überhaupt keinen Spaß, neben einem stinkenden Diesel auf dem Rad zu keuchen zu müssen.
    Schade, daß Anziegen da nichts bewirken, trotz gefährlicher Körperverletzung. In den USA bekam ein VW_Manager über sieben Jahre Knast, hier bekommen die gleichen Täter Subventionen. Armes, irres Deutschland!

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