MACO City: Vergangenheit und Visionen
Oldenburg (am) Im Rahmen der Mitgliederversammlung der Oldenburger CDU Stadtbezirk Mitte Süd berichtete der MACO-Geschäftsführer Rolf Rabe in dieser Woche von der Vergangenheit bis zur Zukunft über das Gelände „MACO City“. Erste Maßnahmen werden noch in diesem Jahr umgesetzt.
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Das Areal zwischen der Stedinger Straße und Wendebecken, unmittelbar neben der Amalienbrücke, war einst eine Kleingartensiedlung bis es zum ersten Gewerbegebiet in Oldenburg ausgeschrieben wurde. Turm Sahne, Edeka, Zigarettenfabrik Reemtsma, Sanitärfachgroßhandel Sartorius und die Hammer Steppdecken-Werke waren hier angesiedelt. Heute haben hier 14 Unternehmen ihre Standorte: vom Lebensmitteldiscounter über einen Elektrofachhandel bis hin zu Dienstleistern. Stück für Stück hat der Unternehmer Rolf Rabe das Gelände zunächst für MACO Möbel und später für die „MACO City“ auf 50.000 Quadratmeter erweitert, neun Millionen Euro investiert und 200 Bäume gepflanzt. Entstanden ist im Laufe der Jahre eine Einzelhandelsfläche von 17.500 Quadratmetern.
Zahlreiche Ideen und konkrete Vorhaben stellte Rolf Rabe am Montag vor. Nach der Präsentation der Planungen für die „Hafencity Süd“ (Wohnen und Gewerbe) auf den Nachbargrundstücken durch Kubus Immobilien (die OOZ berichtete) möchte der MACO-Geschäftsführer ein gemeinsames Gesamtkonzept entwickeln. Die Häuser werden auf dem jetzigen Gelände von Rhein-Umschlag in der Höhe ansteigend bis zu zehn Etagen hoch gebaut. In direkter Nachbarschaft könnte der „East Tower“ an der Amalienbrücke entstehen – zunächst als Hotel mit 120 Zimmern angedacht, wäre wegen eines fehlenden Betreibers auch studentisches Wohnen beziehungsweise ein Boardinghouse möglich. Rolf Rabe betont, dass der Verschenkmarkt, der zurzeit an dieser Stelle betrieben wird, vor Beginn der Baumaßnahmen nicht ausziehen muss. „Und danach werden wir uns um eine andere Möglichkeit bemühen.“ Die „Hafencity Süd“ wird wahrscheinlich über die Nordstraße erschlossen werden und das Hotel / studentisches Wohnen könnten die Verkehrsteilnehmer über eine Abbiegung entlang der Amalienbrücke erreichen.
Andere Projekte sind bereits konkreter und Baumaßnahmen stehen bevor. Die Firma Reifen Günther wird an die Holler Landstraße ziehen. Die freiwerdende Fläche wird für eine Erweiterung von 1500 Quadratmetern für die Trainingsfläche eines Sportstudios benötigt. Unter dem Ständerbau entstehen 60 Parkplätze für Frauen. Aus der Zuhörerschaft wurde die Idee laut, dem selbstverwalteten Kultur- und Kommunikationszentrum Alhambra ein Ende zu bereiten, dem widersprach der MACO-Geschäftsführer. Es sei eine gute Nachbarschaft. „Das Alhambra wird erhalten bleiben.“
Der Lebensmitteldiscounter Netto an der Stedinger Straße wird noch in diesem Jahr um die ehemalige Schlecker-Fläche von 250 Quadratmetern erweitert, der Eingang wird versetzt. Das Gebäude zwischen dem Supermarkt und dem Getränkeabholmarkt, in dem sich heute unter anderem ein Fachgeschäft für Aquaristik und die Stage Akademie befinden, soll abgerissen werden. „Die Mieter bleiben uns aber erhalten.“ Hier könnten zum Beispiel eine Drogerie, ein Restaurant und eine Autostation angesiedelt werden, so die Wünsche von Rolf Rabe.
Nach der Aufstellung eines Einzelhandels-Entwicklungskonzeptes (EEK) durch die Stadt Oldenburg sei es für die Fortentwicklung wichtig, als zentraler Versorgungsbereich anerkannt zu werden. „Zurzeit ist es beispielsweise nicht möglich, eine Drogerie anzusiedeln“, so Rabe. Dabei sei jetzt schon ein Großteil der Einzelhandelsfläche nah- und zentralversorgungsrelevant. „Wir meinen, dass unsere Zahlen im Vergleich mit anderen Bereichen überzeugen“, betont der MACO-Geschäftsführer. Nicht geplant sei ein „famila2“, das würde auch das Gelände nicht hergeben. Zurzeit sei man mit der Stadtverwaltung in Verhandlung, ein neuer Bebauungsplan ist in Arbeit.
7 Kommentare
Dem Alhambra also „ein Ende bereiten“?!
Ich freue mich, dass die Mitglieder des CDU-Kreisverbands so viel Humor und Selbstironie an den Tag legen. Angesichts des eigenen baldigen Ablebens finden manche scheinbar Trost in der Phantasie, das Alhambra – die historische Hochburg des Widerstands in Oldenburg – einzunehmen.
Aber was steckt konkret dahinter? Kann die CDU die Miete ihrer stadtnahen Räumlichkeiten („Hinterm Berg“ oder so..) nicht mehr zahlen und sucht eine neue Bleibe?
Ich habe da einen anderen Vorschlag, als das Alhambra zu erstürmen:
auf dem Fliegerhorst sollen noch so ein paar Flugzeugshelter leer stehen… 😉
Zumal es ja beim Alhambra klare Besitzverhältnisse gibt. Will die CDU die Eigentümer enteignen? Absurd!
„Hafencity Süd“ (Wohnen und Gewerbe)
Wird es dort auch Wohnungen für den „nicht elitären“ Oldenburger geben? Eher nicht, oder?
Macht immer so…
Was heisst „elitär“? Alles, was nicht H4 bezieht?
Was bedeudet „H4“? Bitte um Aufklärung, Danke im voraus.
LG
Dirk
H4 ist die allgemein gebräuchliche Abkürzung für Hartz4, hochoffiziell Leistungen nach SGB II genannt. Gibt ja auch nicht wenige Oldenbürger, die sich etwas mehr Wohnqualität wünschen.
Gibt ja auch so viele Wohnungen, die bezahlbar sind, und wo man wirklich sich wohlfühlen kann, gern lebt/wohnt. Mehr und mehr liest man über Wohnungsbebauungen, wo ich mir denke: Und wo bleiben die Wohnungen, die mal NICHT bereit stehen für Senioren, Studenten und Menschen mit nicht so viel Geld? Ich liebe Oldenburg, aber langsam entwickelt sich alles in Richtung „unbezahlbar“ wie in den Großstädten, in denen ich mich niemals wohl fühlen könnte.