Kreyenbrück

100 Behandlungsplätze für Suchtkranke

Im Oldenburger Stadtteil Kreyenbrück baut die Diakonie für 10,5 Millionen Euro die neue Fachklinik Weser-Ems.

Im Mai 2017 nimmt die Fachklinik Weser-Ems im Oldenburger Stadtteil Kreyenbrück ihren Betrieb auf.
Foto: Katrin Zempel-Bley

Oldenburg (zb) Auf dem Gelände am Schellenberg / Ecke Alter Postweg im Oldenburger Stadtteil Kreyenbrück baut die Diakonie derzeit für 10,5 Millionen Euro die neue Fachklinik Weser-Ems. In dem mehrstöckigen lichtdurchfluteten weißen Putzbau finden derzeit Innenarbeiten statt. Ab Januar wird das Haus eingerichtet, damit ab Mai 2017 Menschen mit Suchterkrankungen behandelt werden können. Die bisherige Suchtklinik an der Ofener Straße wird aufgegeben.

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Das von der Deutschen Rentenversicherung gemeinsam mit der Diakonie und dem Paritätischen entwickelte Konzept sieht bis zu 80 stationäre und 20 ambulante Plätze zur Rehabilitation vor. Träger der Fachklinik Weser-Ems wird eine gemeinnützige GmbH des Diakonischen Werkes Oldenburg. Der Paritätische, der ursprünglich mit 48 Prozent beteiligt war, hat seine Gesellschafteranteile einvernehmlich zurückgegeben.

Diakonie-Vorstand Thomas Feld und der stellvertretende Geschäftsführer der Deutschen Rentenversicherung Oldenburg-Bremen, Christian Wolff, überzeugten sich jetzt vom Baufortschritt. „Das Gebäude wird nicht nur einen Monat früher fertig, es kostet zudem 600.000 Euro weniger als geplant. Wo gibt es das heute noch“, freut sich Feld. Derzeit bemüht sich die Diakonie um die Stellenbesetzung. Insgesamt 35 Personen werden in der Fachklinik tätig sein.

Die Behandlung von Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen ist nach den Erfahrungen der Deutschen Rentenversicherung eine der erfolgreichsten Rehabilitationsbehandlungen. „Deutlich über 80 Prozent der Patienten schließen mit einem positiven Ergebnis ab. Abhängigkeitserkrankungen können Menschen an jeder Stelle der Gesellschaft treffen. So ist es passend, die Suchtbehandlung mitten im städtischen Umfeld anzubieten“, meint Wolff.

Die stationäre Rehabilitationsbehandlung wird in der Fachklinik Weser-Ems den Vorrang haben. Daneben wird auch die ambulante Hilfe zur Heilung von Suchterkrankungen ganztägig angeboten. Beide psychotherapeutischen Behandlungsformen werden durch breit gefächerte arbeits- und sporttherapeutische Maßnahmen und Angebote ergänzt. So entsteht neben der Klinik gegenwärtig ein Gebäude für Ergotherapie sowie eine Turnhalle, die ebenfalls im nächsten Jahr genutzt werden können. Die Kosten für die künftigen Behandlungen in der Fachklinik Weser-Ems tragen die Deutsche Rentenversicherung und die gesetzlichen Krankenversicherungen.

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6 Kommentare

  1. Dirk Gemus
    7. Oktober 2016 um 15.04 — Antworten

    Wird es bei der Eröffnung eigentlich einen Sektempfang geben?

  2. Roelfe
    11. Oktober 2016 um 8.42 — Antworten

    Ich finde es echt heftig das man so einen Komplex für solche Leute neu baut!
    Über Raucher wird so heftig geschimpft, sie kosten den Krankenkassen viel Geld, aber die Alkoholiker und Drogensüchtigen bekommen eine Therapie, brechen sie dann auch oft ab und bekommen dann noch eine und noch eine!
    FRECHHEIT
    Ich als Raucher werde diskriminiert und den Alkoholikern und Drogenabhängigen werden die Füße geküsst!

    • Werner Lorenzen-Pranger
      11. Oktober 2016 um 18.55 — Antworten

      Wenn sie Raucher sind, sind sie drogenabhängig – oder was glauben sie, was Nikotin sonst wohl sein könnte? Der Skandal ist nicht, daß man Süchtigen hilft, sondern, daß man Süchtige überhaupt erst in die Sucht kommen läßt. Würde man nachweislich körperlich (!) nicht süchtig machende Stoffe frei zulassen, körperlich süchtig machende aber konsequent verbieten, wären sie mit großer Wahrscheinlichkeit nie Tabakraucher geworden. Schon, weil der recht bescheidene Rausch-Effekt des Tabaks nicht wirklich motiviert, etwas streng Verbotenes zu tun. Leider ist eine solche Einsicht, die längst eindeutig wissenschaftlich belegt ist, so manchem Politiker nicht beizubringen. Insbesondere die sogenannten „Konservativen“ haben da (und nicht nur da) ein enorm großes Bildungsdefizit durch Verweigerung der wissenschaftlichen Informationen aus rein ideologischen Motiven.
      Übrigens: Eine Gesellschaft ganz ohne Drogen gibts nirgends. Selbst Tiere berauschen sich, wenn sie Gelegenheit dazu haben. Der Umgang mit den Drogen in der jeweiligen Gesellschaft machts – und der ist bei uns durch massive materielle Interessenpolitik seit sehr langer Zeit bereits verkorkst.

      • Karl
        12. Oktober 2016 um 9.06 — Antworten

        „De Kööm un de K… moken den Minschen kaputt.“

        (Plattdeutsche Redensart)

      • Roelfe
        20. Oktober 2016 um 20.41 — Antworten

        Ich brauche aber keine Suchtklinik für etliche tausend Euro Therapie!
        Zigaretten werden immer teurer, aber der Alkohol?
        Eine Flasche Bier kann von mir aus 5 Euro und eine Flasche Korn 20 Euro kosten!
        Jeder meckert über die Raucher, was richtet der Alkohol aber mit den Säufern an?
        Ich weiß es: eine neue Suchtklinik zum ausruhen und dann anschließend weiter saufen, etliche tausend Euro in den Wind schießen!

  3. Erhard Stammberger
    14. Oktober 2016 um 16.32 — Antworten

    Nun gönnt dem armen Staat doch mal die Tabaksteuer.

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