Oldenburg

Fliegerhorst: Abriss von Kasernengebäuden

Sechs Kasernengebäude müssen auf dem Fliegerhorst in Oldenburg abgerissen werden.

Sechs Kasernengebäude müssen abgerissen werden.
Foto: Stadt Oldenburg

Oldenburg (pm) Auf dem Fliegerhorst erfolgen weitere, für die Entwicklung des Stadtteils notwendige, Infrastrukturmaßnahmen. Das teilt die Stadt Oldenburg heute mit. Ausgehend von der Alexanderstraße werden im südlichen Teil des Areals Rohre für Trink- und Abwasser sowie zur Energieversorgung verlegt. Die im Vorfeld der Maßnahmen notwendige Kampfmittelsondierung erfordert dabei den Abriss von sechs Kasernengebäuden.

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Aufgrund der bisherigen Munitionsfunde auf dem ehemaligen Militärgelände muss davon ausgegangen werden, dass sich unterhalb der ehemaligen Kasernengebäude und in ihrer Umgebung Munitionsreste befinden. Den Verdacht untermauerte kürzlich der Fund einer fünf Zentner schweren amerikanischen Fliegerbombe.

Vier der sechs vom Abriss betroffenen Gebäude stammen aus dem Jahr 1936. Zwei wurden nach dem Zweiten Weltkrieg, teilweise auf den Fundamenten von im Krieg zerstörten Kasernengebäuden, erbaut. Im Umfeld der Kasernengebäude könnten Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg nach dem Aufprall schräg in den Boden eingetaucht sein und sich unter die Gebäudekeller geschoben haben.

Eine verlässliche magnetische Kampfmittelsondierung von der Oberfläche aus ist nicht möglich, da beim Bau der Gebäude Stahlbeton und mit Eisen versetzte Klinker verwendet wurden. Die Materialien verursachen bei der Oberflächensondierung ein magnetisches Störfeld. Um sicher zu stellen, dass alle gefährlichen Munitionsreste gefunden und entfernt werden, ist daher ein aufwendiges und teures Sondierungsverfahren erforderlich. Dabei müssten in jedem Gebäude 145 bis 180 Löcher in die Kellerböden gebohrt werden. Anschließend bestünde die Gefahr, dass trotz Abdichtung der Bohrlöcher Grundwasser in die Keller eintritt.

Die Stadtverwaltung habe einen möglichen Erhalt der Kasernengebäude sorgfältig geprüft und abgewogen, so die Mitteilung an die Presse. Das Risiko eines Totalschadens der Gebäudekeller durch Wassereintritt und die hohen Sondierungskosten haben zu der Entscheidung geführt, die Gebäude abzureißen.

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