Kultur

Zufriedener Rückblick und Sehenswertes in 2015

Klaus Beilstein porträtiert Wolfgang Wulf.

Klaus Beilstein porträtiert Wolfgang Wulf.
Foto: Stadtmuseum

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Oldenburg/zb – Eine zufriedenstellende Bilanz zog Dr. Friedrich Scheele, Direktor der städtischen Museen in Oldenburg. „Die Besucherzahlen blieben mit 67.151 fast stabil. Viele zogen wegen des warmen Sommers einen Besuch im Freibad vor und gaben der Fußball Weltmeisterschaft den Vorzug vor den Museen“, sagt Scheele. Die meisten Gäste wurden im Horst-Janssen-Museum mit 36.288 Besuchern gezählt gefolgt vom Stadtmuseum mit 22.469. Rund 8400 Besucher gingen ins Edith-Russ-Haus sowie in die Artothek und den Pulverturm.

Rund 1,2 Millionen Euro umfasst der Gesamtetat der städtischen Museen. Das hört sich nach viel Geld an, doch die Summe trügt. Der Ausstellungsetat für das Stadtmuseum liegt bei lediglich 60.000 Euro, für das Horst-Janssen-Museum bei 55.000 Euro und für das Edith-Russ-Haus bei 35.000 Euro. „Würden wir keine Drittmittel einwerben, sähe es düster aus“, meinte Scheele. Immerhin 406.164 Euro konnten im vergangenen Jahr eingeworben werden. Das zeigt die große Abhängigkeit der Museen von nicht öffentlichen Geldgebern.

Mit einem abwechslungsreichen Programm sollen auch in 2015 viele Besucher angesprochen werden, die gegenwärtig aus einem Umkreis von 250 Kilometern anreisen. „Beuys ohne Hut“ heißt eine Fotoausstellung von Karin Székessy am 25. Januar, die Künstler wie Beuys, Meret Oppenheim, Neo Rauch oder ihren verstorbenen Mann Paul Wunderlich fotografiert hat. Neben diesen Fotos wird jeweils ein meist grafisches Werk der Künstler vorgestellt.

Auch Salvador Dalí hat sich in seinem Künstlerleben der Druckgrafik zugewandt. Ab 14. Mai werden über 100 druckgrafische Arbeiten des Spaniers zu sehen sein. In den Sommermonaten sind ausgewählte Werke einer Horst-Janssen-Privatsammlung zu sehen. Ein weiterer Janssen-Schwerpunkt folgt im November mit einer dialogischen Ausstellung, in der Janssens Inspiration durch die Werke von Johann Heinrich Füssli nachgespürt wird.

Das Stadtmuseum lädt im März zu „Zeitsprüngen“ mit dem Oldenburger Grafiker Klaus Beilstein ein. Er porträtierte bekannte Oldenburger mindestens zweimal und zeigt, wie sich die Gesichter nach Jahren verändert haben oder auch nicht. Im Juni gibt es „Einblicke in eine Berliner Privatsammlung“. Gezeigt werden Gemälde, Papierarbeiten, Zeichnungen und Skulpturen aus den Jahren 1958 bis 2014 der Sammlung Dr. Harald Frisch aus Berlin. Im September sind Zeichnungen, Aquarelle, Radierungen und Bücher von Gertrude Degenhardt, der Schwester des Sängers Franz-Josef Degenhardt, zu sehen. Zum Jahresende können sich die Besucher auf Cartoons und Zeichnungen von Hannes Mercker freuen.

Das Edith-Russ-Haus startet die Ausstellungssaison im Februar mit einer Doppelausstellung von Sven Johne und Jumana Manna. Beide Künstler sind in einem gesellschaftlichen Spannungsfeld aufgewachsen. Der eine in der DDR, wo er als junger Mann die Wende erlebt, die andere als Palästinenserin in Jerusalem. Sie zeigen ihr videographisches Werk. In der Ausstellung „Repairing the City“ im Mai werden Fragen des öffentlichen und privaten Raums in der Stadt verhandelt. Nevin Aladag und Leopold Kessler arbeiten mit performativen Formaten, greifen aktiv in soziale Gefüge ein und zeigen die sichtbaren und unsichtbaren Grenzen unseres Zusammenlebens auf.

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