Kultur

Florian Wacker überzeugt die Kibum-Jury

Für sein Erstlingswerk Dahlenberger wurde Florian Wacker am Montagabend mit dem Kibum-Preis der Stadt Oldenburg ausgezeichnet.

Florian Wacker hat den diesjährigen Kibum-Preis der Stadt Oldenburg gewonnen.
Foto: privat

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Oldenburg (zb/pm) – Florian Wacker heißt der diesjährige Kinder- und Jugendbuch-Preisträger. Montagabend wurde er von Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann für sein Erstlingswerk „Dahlenberger“ mit dem 7650 Euro dotierten Preis der Stadt Oldenburg ausgezeichnet.

Von 244 Einsendungen, darunter 94 verlegte Werke und 150 Manuskripte, wählte die Jury zunächst drei Nominierte aus. „Es handelt sich um Texte, die durch ihre Qualität und Eigenart überzeugen und die keinesfalls einen Tribut an jedwede Öffentlichkeit darstellen“, begründet Robert Elstner die Auswahl der Jury. Schließlich entschied sich die Jury aber für Florian Wacker als Preisträger.

„Ein außergewöhnlicher Coming-of-Age-Roman, der Stillstand, Langeweile, sexuelle Neugier und Unsicherheit, Verletzbarkeit und Angst vor dem vorgelebten Scheitern der Erwachsenen thematisiert“, sagt Elstner. Aber zugleich die Botschaft transportiert, dass Kinder und Jugendliche sich selbst ausprobieren müssen. In diesem Fall geschieht das im Freibad der Kleinstadt Dahlenberg, wo das Thermometer auf 33 Grad steigt. Der 16-jährige Jan verbringt wie jedes Jahr den Großteil des Sommers zusammen mit seinen Freunden im Dahlenberger.

Ihr einziger Ehrgeiz scheint darin zu bestehen, den perfekten Sprung hinzubekommen, von einem Brett, das nicht hoch genug ist und schon bessere Tage erlebt hat, wie eigentlich alles in Dahlenberg. Doch dann taucht dieser mysteriöse Junge auf. Er kommt, setzt den perfekten Sprung ins Becken und verschwindet wieder – nun ist nichts mehr wie zuvor.

„Florian Wacker schafft es mühelos, das Ritual des Arschbombenspringens einzubinden in Veränderungen, die jeden der fünf Jugendlichen bald erstaunen und zweifeln lassen. In einer unaufgeregten Sprache, doch kenntnisreich, nimmt er uns mit auf das Brett, von dem wir aufspringen, mit der Idee der perfekten Arschbombe im Kopf. Da taucht kein Zweifel auf an der Sinnhaftigkeit dieser Beschäftigung. Da springt man um sein Leben. Damit sucht man seinen Platz in der Welt. Man grenzt sich damit ab von allen Erwachsenen, die traurig und hilflos immer noch der Frage nachlaufen: Wer bin ich eigentlich“, führt der Künstler Erwin Grosche in seiner Preisrede auf das Jugendbuch aus.

Der 35-jährige Preisträger kennt sich offenbar gut aus in der Welt der Jugendlichen. Der Frankfurter hat Heilpädagogik und Literatur studiert und mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Sein erster Roman könnte den Grundstein für weitere Bücher legen. Denn der Kibum-Preis der Stadt Oldenburg, der seit 1977 verliehen wird, war für manch einen Preisträger der Startschuss für eine literarische Karriere.

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