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Zivilcourage im Internet zeigen

Eckhard Wache, Lutz Auffarth, Hille Krenz, Nils Traß, Anja Peters und Melanie Blinzler präsentieren die Kampagne PrimA Challenge – Misch Dich ein! in Oldenburg.

Eckhard Wache, Lutz Auffarth, Hille Krenz, Nils Traß, Anja Peters und Melanie Blinzler präsentieren die Kampagne „PrimA Challenge – Misch Dich ein!“.
Foto: Tobias Hadan

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Oldenburg (Tobias Hadan) – Hasskommentare, Beleidigungen und Hetze sind heute in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter allgegenwärtig. Diesem Problem wollen 20 kommunale Präventionsräte aus dem Nordwesten mit der Kampagne „PrimA Challenge – Misch Dich ein!“ entgegenwirken.

„Play your part for a better internet“ ist das Motto des diesjährigen Safer Internet Days. Dieses Motto probiert der Präventionsrat Oldenburg (PRO) in Kooperation mit der Polizeidirektion Oldenburg in die Realität umzusetzen. Bereits 2013 gab es eine ähnliche Kampagne, die sich aber mit der allgemeinen kompetenten Nutzung des Internets befasste. „Dieses Jahr legen wir unser Augenmerk auf die Zivilcourage im Internet“, sagt Melanie Blinzler, Vorsitzende des PRO. Das Ziel der Kampagne ist die Internetnutzer aus ihrer Passivität herauszuholen und sie zur Zivilcourage zu ermutigen.

„Wie wollen wir uns im Internet begegnen?“ oder auch „Wie kann ich auf Hasskommentare reagieren?“ – Diese und noch viele weitere Fragen werden auf der neu ins Leben gerufenen Plattform www.prima-challenge.de diskutiert. Hier können Nutzer Regeln aufstellen, die anschließend von anderen Besuchern der Internetseite als positiv oder negativ bewertet werden. Natürlich gibt es auch dazugehörige Foren, in denen man mit anderen Nutzern über Vorschläge und Regeln debattieren kann. Das Netzwerk hat es sich zum Ziel gesetzt, dass sich bis zum 9. September insgesamt 10.000 Internetnutzer an der Diskussion über Verhaltensweisen beteiligen.

„Die Meinungsbildung erfolgt sehr leicht über das Internet“, gibt der PRO-Vorsitzende Eckhard Wache zu bedenken. Der Leiter der Polizeiinspektion Oldenburg / Ammerland ist der Meinung, dass man in der virtuellen Welt mehr Zivilcourage brauche. „Gerade im Zusammenhang mit Flüchtlingen gibt es viele negative Kommentare. Oftmals bilden sich dadurch Meinungen, die nicht mit der Realität einhergehen.“

Ein Experte auf dem Gebiet des Internets ist Nils Traß. Er ist Mitarbeiter der Polizeidirektion Oldenburg und zuständig für Cyberkriminalität. Traß beugt Cybermobbing vor, bevor eine Straftat entsteht, oder bevor eine Person geschädigt wird. „Was wir brauchen, ist ein Bewusstsein über die schlechten Seiten des Internets. Diese Erkenntnis ermöglicht es uns, Inhalte im Internet kritisch zu hinterfragen.“ Eine weitere große Aufgabe sieht Traß darin, das Diskussionsniveau im Internet zu steigern. „Hierbei ist die Polizei nur einer von vielen Akteuren, wir benötigen starke Partner“, so Traß.

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1 Kommentar

  1. Siegfried Dieskau
    13. Februar 2016 um 17.59 — Antworten

    So ein Quatsch! „Das Diskussionsniveau im Internet steigern!“ Da ist es ja einfacher, ein schwarzes Loch mit einem handelsüblichen Staubsauger zu vertilgen. Es ist viel wichtiger, dass die einzelne Nutzerin / der einzelne Nutzer in der Lage ist, niveauarme (und gefährliche!) Inhalte zu erkennen. Aber die Polizei weiß ja hoffentlich, in welche Notwendigkeiten sie ihre Ressourcen investiert.Oder nicht?

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