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Weiße Eier für bunte Ostern

Zur Osterzeit sind die weißen Eier besonders beliebt.

Zur Osterzeit sind die weißen Eier besonders beliebt.
Foto: M. Großmann / pixelio.de

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Oldenburg (pm) – Weiße Eier haben zu Ostern Hochkonjunktur. Der Grund ist denkbar einfach: Sie lassen sich besser färben. Das restliche Jahr über sind braunschalige Eier bei den Verbrauchern die unangefochtenen Favoriten, so die Fachberater der Landwirtschaftskammer Niedersachen. Unabhängig von der Farbe werden heute überwiegend Eier aus Freiland-, Bodenhaltung und ökologischer Hennenhaltung nachgefragt. Eier aus Großraumkäfigen sind dagegen aus den meisten Geschäften verschwunden.

Trotzdem werden zunehmend ganzjährig weiße Eier verkauft. Dies liegt daran, dass Weißleger weniger Futter verbrauchen und einige Eier mehr legen, sodass produktionstechnisch Weißleger ökonomisch günstiger Eier legen als Braunleger. Und da es bei diesem derzeitig niedrigen Eierverkaufspreis auf jeden zehntel Cent ankommt, sieht der Verbraucher zunehmend weiße Eier im Handel.

Die Fütterung der Hennen hat keinen Einfluss auf die Färbung der Eischale. Es sind die drei Farbstoffe Biliverdin, Bilirubin und Prophyrine, die das Ei während seiner Entstehung im Huhn einfärben. Kommen alle drei Farbstoffe zusammen, entsteht der Schalenfarbstoff Braun, fehlt ein Farbstoff, entsteht ein türkisfarbenes Ei, fehlen aufgrund genetischer Veranlagung alle drei Farbstoffe, bleibt die Schale weiß. Mit Ausnahme der Farbe unterscheiden sich die Eier dagegen kaum. Qualität, Geschmack, Nährstoffe und Cholesteringehalt sind annähernd identisch.

Einen Hinweis auf die Schalenfarbe gibt es nicht durch das Gefieder, sondern durch die Ohrscheiben der Tiere. Sind sie weiß, legt das Huhn auch weiße Eier. Fleischige Ohrscheiben deuten auf braunschalige Eier hin. Anders ist es bei den Araucana-Hühnern, die anstelle der Ohrscheiben einen Federbüschel (Ohrquast) haben und türkisfarbene Eier legen. Wird ein Araucana-Hahn mit Weißlegerhennen gepaart, gibt es Eier mit grünlichem Ton. Ein weiterer Exot sind die Marans, eine aus Frankreich stammende Rasse, deren Hennen schokoladenfarbene Eier legen.

Im Einzelhandel sowie in den professionellen Färbereien wird nach wie vor eine relativ große Menge weißer Eier benötigt. Von den Erzeugern werden aber gleichzeitig ausreichend große Mengen an den Markt gebracht. Mit Blick auf das nahende Osterfest könnten die bevorzugten Eier, vor allem wenn sie aus biologischer Erzeugung stammen, noch etwas knapper und teurer werden. Aus Sicht der Erzeuger wäre eine solche Entwicklung hochwillkommen, denn obwohl sich in den vergangenen Monaten die Erzeugerpreise wieder etwas erhöht haben, liegen sie noch immer deutlich unterhalb der Wirtschaftlichkeitsschwelle der landwirtschaftlichen Betriebe.

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