Oldenburg

Stadtbauräte wollen Gleishalle erhalten

Kein Neubau, keine Replik: Carsten Schoch (Stadtbaurat in Leer), Georg Lisiecki (ehemaliger Stadtbaurat in Lingen), Gabriele Nießen (Stadtbaurätin in Oldenburg), Hans-Martin Schutte und Frank Egon Pantel (beide ehemalige Stadtbauräte in Oldenburg) wollen die historische Gleishalle erhalten.

Kein Neubau, keine Replik (von links): Carsten Schoch (Stadtbaurat in Leer), Georg Lisiecki (ehemaliger Stadtbaurat in Lingen), Gabriele Nießen (Stadtbaurätin in Oldenburg), Hans-Martin Schutte und Frank Egon Pantel (beide ehemalige Stadtbauräte in Oldenburg) wollen die historische Gleishalle erhalten.
Foto: Anja Michaeli

Oldenburg (am) Fünf ehemalige und amtierende Stadtbauräte sind auf die DB Station & Service AG sauer. Ein Abriss der historischen Gleishalle in Oldenburg, der gerade zur Diskussion steht, komme für sie nicht in Frage. Die Fünf sprechen sich für den Erhalt aus. Sie wollen weder einen Neubau noch eine Replik. „Denkmalschutz heißt original“, sind sie sich einig.

Anzeige

In den vergangenen Tagen hätte ein Gespräch der Stadt Oldenburg mit Vertretern der DB Station & Service AG stattfinden sollen, so Stadtbaurätin Gabriele Nießen, die die Absage aus Termingründen bedauert: „Wir wissen derzeit nicht, was der Plan ist. Informationen haben wir nicht erhalten.“ Im April hätte die DB das Planfeststellungsverfahren für ein neues Dach angekündigt, was Proteste und Einwände schwierig machen würde. Bisher sei es aber nicht eingeleitet worden. Gemeinsam mit ihren Kollegen und Vorgängern, die einen baufachlichen Bezug zu Oldenburg gemeinsam haben und in der Huntestadt wohnen, hofft sich darauf, dass der erneute Hinweis auf die große Bedeutung der historischen Gleishalle zum Sinneswandel bei der DB führt.

Die DB Station & Service AG begründet den Abriss aufgrund der schlechten Untergrundverhältnisse als notwendig. Ein neues Dach würde direkt auf den Bahnsteig gebaut. „Der Untergrund könnte tragfähig gemacht werden“, ist sich der Experte Georg Lisiecki sicher. Die Baufachleute halten außerdem dagegen: Das Ensemble aus Gebäude und Gleishalle sei als Denkmal geschützt. „Wir vertreten die Ansicht, dass Eigentümer in der Verpflichtung sind, ihr Eigentum zu erhalten und gegebenenfalls instand zu setzen“, so Nießen. Die Einschränkung der wirtschaftlichen Zumutbarkeit gelte nicht für den Bund. Und dass dieser Neubau wegen der Verkehrssicherungspflicht für die Reisenden notwendig sei, gelte es erst einmal darzulegen, betonte Nießen.

„Bei der 100-Jahre-Feier hat sich die Bahn noch auf die Schulter geklopft, weil sie den Bahnhof so schön erhalten hat“, erinnert sich der ehemalige Stadtbaurat Hans-Martin Schutte. Dieser Bahnhof mit seiner Gleishalle sei ein identitätsstiftendes Gebäude für Oldenburg. Das sei ihm mehrfach von Gästen bestätigt worden. „Auch aus verkehrlicher Sicht sollte die Bahn ein Interesse daran haben, dass es in Oldenburg einen attraktiven Bahnhof gibt“, so Schutte abschließend.

Das Thema Gleishalle wurde in der Unterwegssendung von Nordwestradio diskutiert.

Vorheriger Artikel

Glashüttensiedlung: Unterstützer gesucht

Nächster Artikel

Classic Days: Echte Schätze auf dem Schlossplatz

1 Kommentar

  1. robert nähle
    28. Mai 2016 um 16.43 — Antworten

    ’ne replik fänd‘ ich nun nicht sooo schlimm…
    …aber wenn die bahn sich bereits selbst auf die schulter geklopft hat, sollte sie jetzt nicht kneifen!

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.