Oldenburg

Oldenburger Lauftreffs integrieren Flüchtlinge

Stellten das Projekt Integration läuft in Oldenburg vor: Andrea Reschke, Dirk Spekker, Dr. Gero Büsselmann, Jürgen Müllender, Geraldina Topo und Frank Reiners.

Stellten das Projekt „Integration läuft“ vor (von links): Andrea Reschke, Dirk Spekker, Dr. Gero Büsselmann, Jürgen Müllender, Geraldina Topo und Frank Reiners.
Foto: privat

Oldenburg (zb) „Integration läuft“ heißt ein spezielles Projekt zur Integration von Flüchtlingen in die Gesellschaft, das der Rotary Club Oldenburg-Schloss zusammen mit 20 Sportvereinen und dem Stadtsportbund ins Leben gerufen hat. „So soll möglichst vielen Geflüchteten durch die Aufnahme in verschiedene bestehende Oldenburger Laufgruppen und die Mutter-Kind-Gruppen die Integration in Vereine und unsere Gesellschaft ermöglicht werden“, sagt Projektverantwortlicher Jürgen Müllender vom Rotary Club.

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„Viele Flüchtlinge, die in Oldenburg leben, werden einen Bleibeanspruch haben“, berichtet Andrea Reschke vom Rotary Club. „Mit unserem Projekt wollen wir einen langfristigen und somit nachhaltigen Beitrag leisten, sie schnell zu integrieren.“ Tatsächlich werden die meisten Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea, Afghanistan und dem Irak, die in den kommunalen Unterkünften leben, in Oldenburg und der Umgebung bleiben. Als ihnen die Projektidee jetzt vorgestellt wurde, war die Zustimmung entsprechend groß.

Ziel ist es, die Flüchtlinge über das regelmäßige Training in den verschiedenen Laufgruppen in die Lage zu versetzen, an Läufen des Oldenburg Marathons am 23. Oktober über verschiedene Distanzen teilzunehmen. Der TUS Eversten ist einer von 20 Sportvereinen, der sofort grünes Licht gegeben hat. „Wir finden die Idee sehr gut und engagieren uns selbstverständlich“, sagt Dirk Spekker, Vorstand vom Oldenburger Marathonverein beim TUS Eversten. „Laufen ist einfach, zudem haben sich Trainer und Übungsleiter bereits einverstanden erklärt, so dass wir loslegen können.“

Der Verein veranstaltet am 5. Juni den Brunnenlauf im Stadtteil Eversten, an dem rund 3500 Menschen teilnehmen. „Da rufen wir dazu auf, möglichst viele Turnschuhe mitzubringen, die gut in Schuss sind und nicht mehr gebraucht werden, damit sie nach einer gründlichen Reinigung von den Flüchtlingen genutzt werden können.“ Außerdem wird mit dem Logo „Integration läuft“ geworben, das von einer Werbeagentur kostenlos zur Verfügung gestellt worden ist.

Neben den Laufgruppen haben auch Frauen und ihre Kinder die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen beim Mutter-Kind-Walken. Mit im Boot sind zudem zahlreiche Sponsoren, darunter auch die Lotto-Sport-Stiftung, die für die sportliche Ausstattung der Flüchtlinge zum Marathon sorgen. Damit alles reibungslos läuft, hat der Stadtsportbund die Koordination übernommen. „Geraldina Topo hilft bei bürokratischen Hürden und ist auch vor Ort zugegen“, kündigt der Vorsitzende Dr. Gero Büsselmann, der von dem großen ehrenamtlichen Engagement in den Sportvereinen beeindruckt ist, an.

Damit die Verständigung funktioniert, werden die voraussichtlich 100 Läufer von zahlreichen Dolmetschern unterstützt, die bereits in den kommunalen Unterkünften aktiv sind. „Die Zusammenarbeit mit den städtischen Einrichtungen und den dortigen Runden Tischen läuft sehr gut“, betont Müllender. Rotary-Präsident Frank Reiners macht derweil auf die Facebook-Seite „Integration läuft“ aufmerksam, die eigens eingerichtet wurde, um möglichst viele Menschen für das Projekt zu erreichen, das selbstverständlich auch nach dem Oldenburg Marathon fortgesetzt wird.

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3 Kommentare

  1. Werner Lorenzen-Pranger
    24. Mai 2016 um 19.02 — Antworten

    Es wundert mich immer wieder, daß zu solchen Veranstaltungen nicht die Betroffenen oder deren Vertreter bzw. wirklich sachkundigen Fürsprecher eingeladen werden. Auf dem Foto oben fehlt mir einfach so jemand wie Herr Lobe Ndoumbe, Cyrille z.B. – und nicht nur der. Es wirkt wirklich extrem arrogant, wenn solche Leute, die wirklich wissen was wo fehlt und notwendig ist, nicht auf so einem Foto zumindest als Berater ganz selbstverständlich dabei sind.

  2. Karl
    30. Mai 2016 um 12.20 — Antworten

    @Werner Lorenzen-Pranger

    Sind sie der in dem Beitrag genannte Zuschauer?

    Ein normales Wochenende beim Amateur-Fußball

    • Werner Lorenzen-Pranger
      31. Mai 2016 um 21.16 — Antworten

      Die Fussballspiele, die ich als zahlender Zuschauer besucht habe, können sie an ihren Fingern abzählen. Einige musste ich wegen irgendeiner ehrenamtlichen Funktion besuchen. Verhältnisse wie sie die verlinkt haben, sind mir dabei nie begegnet.

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