Finanzamt Oldenburg muss umziehen

Das Finanzamt Oldenburg ist marode. Ob es saniert oder abgerissen wird, wird derzeit geklärt
Foto: Anja Michaeli
Oldenburg (zb) – Das Finanzamt ist auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Das jetzige Gebäude an der 91er Straße gegenüber vom Pferdemarkt ist so marode, dass die rund 300 Mitarbeiter dort nicht länger bleiben können. Das ergaben die vorsorglichen Sicherungsmaßnahmen an der Fassade des Finanzamts.
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Die sind jetzt abgeschlossen und haben neue Erkenntnisse über den Zustand des etwa 40 Jahre alten Gebäudes gebracht. Demnach ist der Zustand schlimmer als erwartet. „Insbesondere die Untersuchung der Betonstützen hat Mängel aufgezeigt, die zwar derzeit noch nicht als kritisch, wohl aber als ernst zu nehmen einzustufen sind“, sagt Dr. Christian Kläne auf Nachfrage.
Seit Anfang September wurden einzelne Fassadenplatten demontiert, asbesthaltige Dämmung entsorgt und die Waschbetonplatten sowie die Betonstützen der Fassadenkonstruktion weitergehend untersucht. Einige Fassadenplatten wurden vorsorglich mit einer zusätzlichen Befestigung versehen.
Für die rund 300 Beschäftigten des Finanzamts Oldenburg wird deshalb ab sofort eine neue – vorübergehende – Bleibe gesucht. „Wir hoffen bis zum 15. Dezember auf interessante Angebote“, sagt Kläne. Gleichwohl stellen sich die Verantwortlichen auch darauf ein, dass die Mitarbeiter möglicherweise auch auf mehrere Gebäude im Stadtgebiet verteilt werden.
Was aus dem jetzigen Gebäude wird, ist derzeit unklar. „Noch wird geprüft“, sagt Kläne. „Eine Entscheidung darüber, ob das Finanzamt später nach einer Sanierung in das alte Gebäude an der 91er Straße zurückziehen kann oder ein neues Finanzamtsgebäude errichtet wird, wird in den nächsten Wochen erwartet.“ Es könnte also durchaus sein, dass das Gebäude abgerissen wird und an gleicher Stelle oder auch andernorts ein Neubau entsteht. Das Finanzministerium war bislang von einer Sanierung ausgegangen, doch ob die sich unter ökologischen und technischen Aspekten lohnt, wird derzeit von Experten geklärt.
Update, 27. November, 15.20 Uhr
3 Kommentare
Wieso nennt man das Kind nicht beim Namen?
Man hat auf den „Bau“ einfach keine Lust mehr! Er ist also marode? Wie kann es sein, das in Oldenburg Mehrfamilienhäuser existieren welche bereits mehr als 50 Jahre auf den Buckel haben und von marode nicht die Spur zu sehen ist?
Ehrlichkeit scheint der Stadt eher ein Fremdwort zu sein. Man baut auf die vermeintliche Blödheit der Bürger „man wird schon schlucken wenn wir uns Märchen einfallen lassen“ und irgendwie klappt es ja auch immer wieder.
Ich würde noch weiter gehn als Dirk.Es gibt Häuser, die sind nicht nur schön gestaltet, die sind unbeschadet weit über hundert Jahre alt – oder sogar noch älter. Sollte es in diese Fall tatsächlich so sein, daß der Bau marode ist, dann wären sowohl der einfallslose Lego-Möchtegern Architekt als auch die Baufirma, die den Bau durchführte, voll in die Haftung zu nehmen. Immerhin gehts hier,einmal mehr um Steuergelder, also das der Geld der Bürger, das in zwielichtige Kanäle floß!
Das wird doch nicht womöglich gar eine Frima gewesen sein, deren Chef demnächst mal das Zeitliche segnen wird – was dann wahrscheinlich in der Sache auch noch völlig ungrechtfertigte Würidigungen und Lobhudeleien aller Art, besonders natürlich in der NWZ, hervorrufen kann…?
Mein Beitrag bedarf einer Ergänzung. Nachdem gestern eine Zeitung, der ich so viel kritische Berichterstattung gar nicht mehr zugetraut habe, berichtete, daß es dort ausgeprochen miesen Pfusch am Bau gegeben hat, wären Schadenseratzforderungen geradezu unumgänglich. Nach dem gestrigen Bericht handelt es sich immerhin, so muß man als Laie zwingend aus dem Text mutmaßen, um sehr gezielte und bewußte Betrugsmanöver beim Bau dieses Gebäudes.