Oldenburg

Fahrraddemo: „Mobilität für Alle – Raus aus der Autofalle“

Die Demonstranten werden auch auf der Stadtautobahn fahren.

Die Demonstranten werden auch auf der Stadtautobahn fahren.
Symbolfoto: Anja Michaeli

Oldenburg (am/pm) Fahrrad- und Rollstuhlfahrer und -fahrerinnen werden am Samstag, 7. September, in Oldenburg für eine zukunftsweisende Mobilitäts- und Verkehrspolitik demonstrieren. Geplant ist ist eine Fahrt durch das Stadtgebiet und über die Nordtangente der Stadtautobahn. Die Demonstration beginnt um 15 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz und endet gegen 17.30 Uhr mit einer Abschlusskundgebung auf dem Pferdemarkt.

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Die Klimakrise und die schlechte Luftqualität in Städten erfordere die Verringerung der verkehrsbedingten Emissionen im innerstädtischen Bereich. Zur Lösung dieser Probleme sei die Förderung von Radverkehr und der Ausbau des ÖPNV unverzichtbar, so Lara König, eine der Organisatorinnen. Und weiter: „Eine echte Mobilitätswende, die Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und die Gesundheit der Menschen priorisiert, kann nur zulasten von Autos geschehen“. Es fehle an wirksamen Verhaltensanreizen und angemessener Infrastruktur. Die Errichtung eines umfassenden Radverkehrsnetzes, charakteristisch für Städte wie Groningen, Amsterdam oder Kopenhagen, würde viel zu zögerlich angegangen. „Wir widersprechen dem häufig angeführten Argument, es gebe keinen Platz für derartige Vorhaben. Im Gegenteil muss auch der Platzbedarf des Kfz-Verkehrs kritisch hinterfragt werden. Schnell wird klar: Das Auto kann allein durch seinen unverhältnismäßig hohen Flächenverbrauch nicht länger im Zentrum innerstädtischer Mobilitätskonzepte stehen“, so König.

Unterstützt wird die Demonstration von einem Bündnis aus den Bereichen Umwelt und Verkehr: Verkehrswandel Oldenburg, Klima Kollektiv Oldenburg, Robin Wood, Greenpeace Oldenburg, Critical Mass Oldenburg, VCD Oldenburg und Fridays for Future Oldenburg. Der Fokus der Forderungen liegt auf verbesserten Bedingungen für Fahrrad- und Rollstuhlfahrer und -fahrerinnen, Fußgänger und Fußgängerinnen und beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Der Organisationskreis der Demonstration hat konkrete Forderungen: Er will, dass der motorisierte Individualverkehr in Oldenburg in den nächsten fünf Jahren um 50 Prozent gesenkt wird. Das soll durch mehr Pünktlichkeit und durch eine erhöhte Taktung des ÖPNV erreicht werden. Außerdem müsse die Fahrradinfrastruktur mit breiten und glatt-asphaltierten Radwegen verbessert werden. Auch intakte und barrierefreie Bürgersteige müssten in der Mobilitätspolitik im Mittelpunkt stehen.

Bürgerinnen und Bürger werden aufgerufen, sich unter www.mobilol.de/ideen zu beteiligen, eigene Forderungen aufzustellen und für bereits vorhandene Vorschläge abzustimmen. Bisher haben rund 100 Personen teilgenommen.

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1 Kommentar

  1. Manfred Murdfield
    8. September 2019 um 17.11 — Antworten

    Ja, ja, der Flächenverbrauch. Die meiste Zeit steht ein Auto ja wohl einfach so da. Nehmen wir mal einen soda-Parkplatz am Rande der Innenstadt, dann nimmt sich ein Auto 25 m² Fläche. Rechnen wir den m² mit einem Wert von 400 €, dann nimmt dieses Auto 10.000 € in Anspruch. Da die KFZ-Steuer nicht die Gemeinde bekommt, rentiert sich der öffentliche Raum bei den Autos, also für das „Allgemeineigentum“, über die mickrige Parkgebühr. Für eine Autofahrerstadt ist das vielleicht ok, aber eine solche Überbewertung gegen zu Fuss gehende und Rad fahrende ist ziemlich ungerecht.

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