Oldenburg

Christopher Street Day: Politisch, bunt, laut

Die Regenbogenfahne zum CSD in Oldenburg hat Tradition am Alten Rathaus (von links): Achim Beyer (Finanzvorstand CSD Nordwest), Thomas Sieverding (2. Vorsitzender CSD Nordwest), Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und Andreas Gerbrand (Vorsitzender CSD Nordwest) freuen sich auf den „Pride Month“ Juni.

Die Regenbogenfahne zum CSD in Oldenburg hat Tradition am Alten Rathaus (von links): Achim Beyer (Finanzvorstand CSD Nordwest), Thomas Sieverding (2. Vorsitzender CSD Nordwest), Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und Andreas Gerbrand (Vorsitzender CSD Nordwest) freuen sich auf den „Pride Month“ Juni.
Foto: Volker Schulze

Oldenburg (vs) Nach der Mahnwache 2020 und der Fahrraddemo im vergangenen Jahr zieht die Demonstration des Christopher Street Day (CSD) am Samstag, 18. Juni, wieder in ihrer vollen Pracht durch Oldenburg. Nach der Pandemie mit seinen Einschränkungen ist der CSD in diesem Jahr wieder bunt, laut und vor Allem politisch zu sehen und zu hören. „Mit dem Hissen der Regenbogenfahne am Rathaus bringt die Stadt Oldenburg die Wertschätzung und Anerkennung des CSD zum Ausdruck. Das Ringen um Vielfalt und Toleranz ist aktueller denn je. Der CSD muss gehört werden“, so Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann beim Empfang des neuen Vorstands des „CSD Nordwest“.

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Die größte Demonstration im Norden für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, intersexuellen und queeren (kurz: LSBTIQ*) Menschen, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Coming out ist ein Menschenrecht“. Damit wird aufmerksam gemacht auf die Situation, dass nicht nur in Deutschland das Ausleben einer anderen Sexualität längst keine Normalität ist und in vielen Ländern immer noch strafrechtlich verfolgt wird und lebensbedrohlich ist.

Zu den Zielen und politischen Forderungen gehört nach den Worten des Vorstands insbesondere die Ergänzung des Artikel 3 im Grundgesetz um das Merkmal der sexuellen und geschlechtlichen Identität. „Da das Coming Out für jeden LSBTIQ*-Menschen in seiner jeweiligen Lebenssituation sehr persönlich und individuell ist, zeigt der Verein ‚CSD Nordwest‘ anhand von mehreren Statements einige Ausprägungen des Coming Out auf“, so der Vorstand. In die Stadt getragen werden diese Aussagen auf Plakaten, wie zum Beispiel „Coming Out ist lebensgefährlich?“, „Coming Out ist überflüssig?“, „Coming Out ist das Karriere-Ende?“ und auch „Coming Out ist politisch.“ „Mit dem Verein ‚Na Und – Queeres Leben in Oldenburg e.V.‘ haben wir in Oldenburg eine gute Struktur und ein gutes Netzwerk und können Angebote machen für ein Coming out“, sagt Andreas Gerbrand neuer 1. Vorsitzender des „CSD Nordwest“.

„CSD Warm up“ am Freitag auf dem Schlossplatz

Das Programm zum 28. Oldenburger CSD beginnt am Freitag um 19 Uhr mit dem „Warm Up“ auf dem Schlossplatz. Die „Nacht der kleinen Künste“ entfällt aufgrund der im Frühjahr nicht planbaren Situation. Auf dem Schlossplatz gibt es erste Redebeiträge sowie den Auftritt der Autorin, Slam-Poetin und Kabarettistin Annika Blanke.

Demonstration am Samstag mit „Mehr Menschen statt Wagen“

Auf dem Schlossplatz beginnt am Samstag, 18. Juni, das Programm um 11 Uhr mit Redebeiträgen, Musik von DJ Olafson und Infoständen auf der „Pride Mile“. Die Demonstration startet um 13 Uhr. Die Route startet am Schlossplatz und führt einmal um die Fußgängerzone. Aus Sicherheitsgründen führt die Demo nicht direkt durch die Fußgängerzone. Die teilnehmenden Initiativen haben sich außerdem entschieden, dass zulässige Gesamtgewicht von Fahrzeugen auf 3,5 Tonnen zu begrenzen und nur noch die Person, die eine Musikanlage bedient, auf der Ladefläche zuzulassen. Damit soll dem Klimaschutz ein Beitrag geleistet sowie der politische Charakter hervorgehoben werden. Auch die Sicherheit bei der jährlich steigenden Zahl der Teilnehmenden wird damit erhöht. „Mehr Menschen statt Wagen“, lautet das Motto.

Die Demonstration zum CSD in Oldenburg zieht nach zwei ruhigeren Jahren am Samstag, 18. Juni, ab 13 Uhr wieder laut, bunt und vor allem politisch durch die Innenstadt.

Die Demonstration zum CSD in Oldenburg zieht nach zwei ruhigeren Jahren am Samstag, 18. Juni, ab 13 Uhr wieder laut, bunt und vor allem politisch durch die Innenstadt.
Foto: Volker Schulze / Archiv

Auf dem Schlossplatz starten um 15 Uhr die Abschlusskundgebung und das Kulturfest. Höhepunkte sind der Singer-Songwriter Maksim Reimer, Esther Filly, der Musikkabarettist und Komponist Holger Edmaier vom Projekt „100% MENSCH“, sowie Lili Sommerfeld und Sängerin und Kabarettistin Annie Heger.

Die offizielle CSD-Abschlussparty „Night of The Pride“ ist in der „umBAUbar“ um 22 Uhr. Die vom „Na Und – Queeres Leben in Oldenburg e.V.“ veranstaltete Männerfabrik beginnt im Alhambra um 21 Uhr.

Rahmenprogramm mit Gottesdienst, Lesung und Kino

Zum Rahmenprogramm gehören unter anderem der CSD-Gottesdienst am Sonntag, 12. Juni, um 10 Uhr in der Lambertikirche und die CSD-Filmrolle der Kinogruppe RollenWechsel mit der Lesung „Ich bin ein Kind der kleinen Mehrheit“ von Gianni Jovanovic (10. Juni, 19.30 Uhr) sowie den Filmen „Carmen und Lola“ (13. Juni, 20 Uhr) und „Mascarpone“ (25. Juni, 20 Uhr) im Cine k in der Kulturetage Oldenburg.

Weitere Informationen gibt es unter www.csd-nordwest.de.

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