Sorge vor „Tierschutzkatastrophe“ in Schweinepest-Zone
Hannover (dts Nachrichtenagentur) – Die Rufe aus der Wirtschaft werden lauter, der Staat möge sich um die zehntausenden schlachtreifen Tiere in der Schweinepest-Sperrzone in Niedersachsen kümmern. Sarah Dhem, Präsidentin des Bundesverbandes der Wurst- und Schinkenproduzenten, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, es gehe darum, eine „Tierschutzkatastrophe“ zu verhindern.
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„Der Bund muss einspringen“, forderte Dhem. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) müsse sich der Sache annehmen. „Der Staat muss die Schweine übernehmen und die Schlachtung organisieren. Das Fleisch könnte dann eingelagert und die Verarbeitung per Ausschreibung angestoßen werden“, so Dhem.
Sie griff damit einen Vorschlag auf, den zuvor auch schon der Verband der Fleischwirtschaft, Dachorganisation der großen Schlachtunternehmen, formuliert hatte. Nach Recherchen der „NOZ“ hatte der Tönnies-Konzern dem Land Niedersachsen in der Vergangenheit angeboten, Schlachtung und Verarbeitung der überschweren Tiere für insgesamt rund zehn Millionen Euro zu übernehmen – ein Selbstkostenpreis, wie es vom Konzern hieß. Das Land nahm nicht an, zwischenzeitlich gibt es deutlich mehr überschwere Tiere. Verbandspräsidentin Dhem widersprach in der „NOZ“ indes dem Vorwurf, die Wurstproduzenten würden sich weigern, das Fleisch der Tiere aus der Sperrzone zu verarbeiten.
„Im Kern muss das Fleisch auf 80 Grad erhitzt werden. Das können wir in unserem Betrieb beispielsweise gar nicht und viele andere auch nicht“, sagte Dhem. Am Ende des Prozesses könne das Fleisch zu nicht viel mehr als zu Wiener Würstchen und gebratenen Frikadellen verarbeitet werden. Das schreiben behördliche Anordnungen zum Umgang mit Schweinefleisch aus der Sperrzone vor.
„Geld wird niemand damit verdienen.“ Im Landkreis Emsland war Anfang Juli die Afrikanische Schweinpest in einem Betrieb in der Gemeinde Emsbüren ausgebrochen. Um den Betrieb wurde eine Sperrzone mit einem Zehn-Kilometer-Radius gezogen. Bis Mitte Oktober gelten für die rund 300 schweinehaltenden Betriebe in der Zone Restriktionen.
Bauern beklagen Probleme, ihre schlachtreifen, aber gesunden Schweine zu vermarkten. Es geht mittlerweile um mehrere Zehntausend Tiere. Die Landwirte warnen vor massiven Tierschutzproblemen in den Ställen.
Foto: Warnschild Afrikanische Schweinepest, über dts Nachrichtenagentur
1 Kommentar
Sorge vor „Tierschutzkatastrophe“ in Schweinepest-Zone
Die Wildschweine und die Gefahr durch die ASP werden immer größer, weil die Jäger an den Kirrungen die weiblichen Frischlinge mit Mais füttern und die vorzeitig zu Frischlingsbachen werden.
Würde der 50 cm hohe Bachentisch an den Kirrungen vorgeschrieben, dann könnten die Frischlinge keinen Mais mehr fressen und es gäbe weniger Wildschweine und weniger Kosten für die Bauern und Gemeinschaft. Das Leid der Hausschweine hätte ein Ende.