Tanztage: Blick hinter die Kulissen
Oldenburg (vs) Wenn 110 Tänzer aus 42 Nationen für zehn Tage zu den Internationalen Tanztagen nach Oldenburg kommen, um in den Spielstätten des Oldenburgischen Staatstheaters ihre insgesamt 29 Choreographien zu zeigen, ist sicher davon auszugehen, dass die Devise lautet: Nach den Tanztagen ist vor den Tanztagen. So hat Ballettdirektor Burkhard Nemitz bereits vor knapp zwei Jahren damit begonnen, sich Gedanken über mögliche Compagnien für die diesjährigen 13. Internationalen Tanztage zu machen. Auch die international gefragten Compagnien planen langfristig, so dass ohne diesen Vorlauf solch ein ambitioniertes und hochkarätiges Programm nicht realisierbar ist.
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Die Besucher können sich vom 5. bis zum 14. Mai auf insgesamt 2410 Minuten Tanz- und Ballett in 33 Vorstellungen von 13 Compagnien freuen. Wie groß die Vorfreude auf diese im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindenden Tanztage ist, lässt sich an den 7000 (von 10.481 möglichen) verkauften und reservierten Karten am Tag des Vorverkaufsstarts ablesen. Im Foyer standen an diesem Tag Burkhard Nemitz und die Assistentin der Tanzcompagnie Oldenburg, Nastasja Fischer, den Wartenden Rede und Antwort und informierten vorab über das Programm. Für Kurzentschlossene werden noch Tickets angeboten.
Tanzperformance an der Außenfassade
Seit Ende der letzten Spielzeit sind die Vorbereitungen in die engere Planung gegangen und vor jeder einzelnen Vertragsunterzeichnung mit den jeweiligen Compagnien wurden alle nötigen technischen Voraussetzungen auf Herz und Nieren mit den technisch Abteilungen des Staatstheaters geprüft. Eine der größten technischen Herausforderungen war nach Worten von Nastasja Fischer der Auftritt der Compagnie Retouramont aus Frankreich, die die Tanztage am 5. Mai um 23.15 Uhr (Eintritt frei) an der Außenfassade des Staatstheaters eröffnet. Bereits bei der Planung und dem Bau des neuen Treppenhausturmes waren Verantwortliche der Compagnie in Oldenburg zu Gast. So wurden die Anschlagpunkte für die Befestigungshaken, an denen sich die Tänzerinnen und Tänzer einklinken und mit Seilen an der Fassade herablassen, im Vorfeld berücksichtigt und eingebaut. Diese außergewöhnliche Choreographie bedarf einer hohen Sicherheit für die Tänzerinnen und das Publikum, so dass eine Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt und der Polizei nötig war.
1200 Liter Mineralwasser und 240 Müsliriegel
Eine logistische Herausforderung sind die Tanztage allemal. Der Aufbau-, Proben- und Vorstellungsplan unterliegt einer strengen Zeiteinteilung. Die Compagnien reisen jeweils am Vortag an, werden am Oldenburger Hauptbahnhof oder Flughafen Bremen empfangen, zu ihren Hotels begleitet und bis zur Abreise von den Statisten des Staatstheaters fürsorglich betreut. Den Religionen entsprechend bereitet die Kantine des Hauses das jeweilige Catering vor. In den zehn Tagen werden unter anderem 480 Essensgutscheine, 1200 Liter Wasser, 240 Müsliriegel und 13 Obstkörbe verbraucht. Alle Bühnen-, Licht- und Tontechniker und die Mitarbeiter aller Werkstätten sind im Dauereinsatz, um für die Compagnien und dem Publikum die bestmögliche Bedingungen zu schaffen und den besten Eindruck zu hinterlassen. Wir wollen dass alle unsere über 200 Gäste und das Publikum eine schöne Zeit in Oldenburg haben und dafür arbeitet unser Team jetzt fast rund um die Uhr, so Nastasja Fischer. Dass das Publikum zehn schöne Tage verbringt, dafür sorgen nicht nur die Tänzerinnen und Tänzer sondern auch die Besucher selbst. Bei verschiedenen Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsenen, den Eröffnungs- und Abschlusspartys im Glashaus und drei Konzerten zum Nulltarif können die Gäste selbst für ihr Wohlbefinden und gute Laune sorgen.
Tickets für Kurzentschlossene
Auch wenn derzeit fast alle Vorstellungen ausverkauft sind, gibt es den Hinweis, dass am Tag der Vorstellung und an der Abendkasse nicht abgeholte Karten in den Verkauf kommen. Der Blick in den Online-Ticketshop unter www.staatstheater.de oder Anruf unter 0441 / 222 51 11 lohnt auf jeden Fall. Auf der Website ist auch das komplette Programm zu finden.
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