Kultur

Renate Ruck: Schrottplätze sind Inspirationen

Die Künstlerin Renate Ruck beschäftigt sich mit dem Material Eisen in einer außergewöhnlichen Vielfalt.

Die Künstlerin Renate Ruck beschäftigt sich mit dem Material Eisen in einer außergewöhnlichen Vielfalt.
Foto: privat

Oldenburg (am) Gegensätze zeigt die Künstlerin Renate Ruck (Mitglied im Bund Bildender Künstlerinnen und Künstler Oldenburg) in ihren Metallobjekten. Sie sind rund oder eckig, leicht oder schwer, haben Bodenhaftung oder schweben. Mit der Liebe zum Eisen und zu seiner Bearbeitung führt sie nach ihrer Tätigkeit als Lehrerin ein Leben als Künstlerin, das von Erfolg gekrönt ist. Seit 2009 hat sie die digitale Fotografie und seit 2012 auf Leinwand geschweißte Bilder in ihr künstlerisches Schaffen aufgenommen. Wir unterhielten uns mit Renate Ruck in ihrer Werkstatt in Wardenburg-Habern I.

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OOZ: Frau Ruck, wie kam es zu der Leidenschaft für Eisen?

Renate Ruck: Zur Erweiterung des Kunstunterrichtes habe ich an Fortbildungen zum Thema Be- und Verarbeitung von Metall teilgenommen. Und schon am ersten Tag war ich von dem Material total fasziniert – hart und spröde oder weich wie Butter fließend. Bei dem Arbeiten mit einem Schweißgerät wurde klar: Damit möchte ich mehr machen. In der darauf folgenden Zeit wurde der Schrottplatz zu „meinem Paradies“. Seit 2000 arbeite ich ausschließlich als Künstlerin.

OOZ: Was ist das Besondere an der Arbeit mit Eisen?

Renate Ruck: Eisen verändert beim Schweißen und Biegen seine Struktur. Deshalb muss jeder Arbeitsschritt gut überlegt werden. Ich arbeite zum Beispiel mit Magneten und Zangen oder lege das Objekt ganz oder in Teilen als Entwurf auf den Boden oder auf Tische, bis die Plastik „stimmt“. Eisenobjekte verändern ihre Oberflächenfarbe und Struktur im Laufe der Zeit, vor allem draußen. Diese Veränderungen finde ich auch sehr spannend.

OOZ: Wie entwickelte sich Ihr Weg als Künstlerin? Welche besonderen Erfolge wurden Ihnen zuteil und wo sind Ihre Kunstwerke zu sehen?

Renate Ruck: Ich bin in Einzel- und Gruppenausstellung in Galerien unter anderem in Deutschland, den Niederlanden und 2013 auch in Israel (Mateh Asher) vertreten. Mehrere große und kleinere Objekte stehen im Öffentlichen Raum zum Beispiel in Wardenburg die Plastik Wardenburger Begegnungen. In Oldenburg auf dem Parkfriedhof gibt es eine Gedenkstätte für totgeborene Kinder mit dem Titel: Den Gedanken Flügel geben. Für das 3,20 Meter hohe „Julianentor“ aus Eisen erhielt ich 2010 bei der Landeskunstausstellung in Aurich den Kunstpreis des BBK Niedersachsen. Wer mich in meiner Werkstatt besuchen möchte, nimmt einfach Kontakt mit mir auf. Im September bieten auch die „Offenen ARTEliers“ die Gelegenheit dazu.

In einem alten Flugzeughangar entstehen die Werke der Künstlerin Renate Ruck.

In einem alten Flugzeughangar entstehen die Werke der Künstlerin Renate Ruck.
Foto: Anja Michaeli

OOZ: Woran arbeiten Sie zurzeit?

Renate Ruck: Das Material Eisen steht immer im Mittelpunkt meines Schaffens. Eine weitere Leidenschaft hat mich gepackt: die digitale Makrofotografie mit eigenwilliger Farbigkeit und reliefartigen Strukturen. Für eine Ausstellung des BBK Oldenburg 2012 unter dem Thema Eigenkartig mit der Vorgabe sich mit Kunstwerken in Postkartengröße zu beteiligen, die nicht reproduzierbar sein durften, habe ich auf Leinwand geschweißte Bilder mit explosiven grafischen Strukturen und malerischen Elementen erfunden. Diese ganz neue Technik möchte ich unbedingt weiter entwickeln.

OOZ: Frau Ruck, wir bedanken uns für das Gespräch.

Weitere Informationen zur Künstlerin Renate Ruck gibt es unter www.metallballaden.de.

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