Kultur

Kibum begrüßt die Türkei

ibum begrüßt die Türkei in Oldenburg.

Die diesjährige Kibum findet vom 15. bis 25. November im PFL statt.
Foto: Stadt Oldenburg

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Oldenburg (zb) – Viele Leseratten in Oldenburg und der Region fiebern der Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse (Kibum), die von der Stadt und der Universität Oldenburg seit 1974 veranstaltet wird, geradezu entgegen. Über 2500 Neuerscheinungen im Bereich der Kinder- und Jugendmedien aus allen deutschsprachigen Ländern zeigt sie vom 15. bis 25. November im Oldenburger Kulturzentrum an der Peterstraße 3.

Es handelt sich um die größte, nicht kommerzielle Messe ihrer Art in Deutschland. Ihr Ziel ist es, umfassende Informationen über die Kinder- und Jugendbuchproduktion des laufenden Jahres zu geben sowie die Präsentation von Lern- und Spiele-Software. „Über allem steht die Leseförderung“, sagt Organisatorin Paula von Sydow, die das niedrigschwellige Angebot hervorhebt.

Tatsächlich können Kinder und Jugendliche bei freiem Eintritt die Kibum besuchen, sich alle Bücher ansehen und aus den Regalen holen, um sie in bequemen Kissen oder an Tischen durchzublättern und in ihnen zu lesen. Es ist für jedes Alter etwas dabei. Inhaltlich erstreckt es sich vom Sachbuch bis zur Abenteuergeschichte. Und wer sich gerne vorlesen lässt, der hat auf der Kibum reichlich Möglichkeiten. Zahlreiche Kinderbuchautoren sind auf der Kibum, um aus ihren Büchern zu lesen und mit den Kindern darüber zu sprechen. Darüber hinaus gibt es Vorträge, Workshops, Ausstellungen, Theater- und Filmangebote.

In diesem Jahr ist die Türkei der Länderschwerpunkt. „Das ist keine ferne Welt, weil die Türkei schon lange hier ist“, sagt Paula von Sydow. „Bezüglich der Kinderbücher unterscheiden sie sich nicht von unseren“, berichtet sie. Anders verhält es sich bei den Jugendbüchern. Denn die Autoren sind vielfach in zwei Welten aufgewachsen und genau davon handeln auch ihre Bücher.

So bekannte Autoren wie Aygen-Sibel Çelik, die in Istanbul geboren wurde und seit ihrer Kindheit in Deutschland lebt, oder Arzu Gürz Abay, Tochter eines türkischen Diplomaten, die in vielen anderen Kulturen gelebt hat, sind vertreten. Ihre Kinderbücher bringen türkischen Kindern die eigene Kultur in den deutschen Alltag und ermutigen zum offenen Umgang mit Kindern anderer Herkunft und Religion. „Die Bücher sind auch sprachlich sehr nah an den Jugendlichen und geben den jungen Lesern einen sehr guten Innenblick“, berichtet Paula von Sydow.

Dass das Kibum-Plakat in diesem Jahr von dem türkischen Kinderbuchautor und Illustrator Behic Ak stammt, hat viele türkischstämmige Menschen erfreut. In der Türkei kennt ihn jeder. Dass sie ihn in Oldenburg in Form des Plakats entdecken und ihn auf der Kibum erleben können, hat für Überraschung und Freude gesorgt. „Viele Erwachsene und Jugendliche haben dadurch erst die Kibum entdeckt“, berichtet Paula von Sydow, die im Vorfeld der Messe in einer Oldenburger Schule mit Schülern ein Buchprojekt veranstaltet hat.

Die Kibum ist Montag bis Freitag von 8.30 bis 19 Uhr und Sonnabend und Sonntag von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.kibum-oldenburg.de.

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