Kultur

Filmfest Oldenburg: Zum 30. Mal rollt der rote Teppich

Zur Eröffnung des 30. Internationalen Filmfest Oldenburg am Mittwoch, 13. September, 19.30 Uhr im Großen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters gibt es die Weltpremiere von „Willie and me“ mit Eva Hassmann zu sehen.

Zur Eröffnung des 30. Internationalen Filmfest Oldenburg am Mittwoch, 13. September, 19.30 Uhr im Großen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters gibt es die Weltpremiere von „Willie and me“ mit Eva Hassmann zu sehen.
Foto: Filmfest Oldenburg

Oldenburg (vs/pm) Ob es sich Torsten Neumann hat vorstellen können, dass sein Internationales Filmfest Oldenburg mal 30. Geburtstag feiert? Es gibt sicherlich einige Menschen, die nicht daran geglaubt haben. Einfach war es sicherlich nicht immer für den Enthusiasten des Independent Films. Aber der Filmfest-Chef hat ihnen allen widersprochen und so wird vom 13. bis 17. September 2023 zum 30. Mal in Oldenburg der rote Teppich für Stars und Sternchen ausgerollt. Rund 50 internationale und deutsche Produktionen werden gezeigt. Darunter sind alleine 13 Weltpremieren. Die feierliche Eröffnung ist im Großen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters um 19.30 Uhr mit dem Film „Willie and me“. Das Regiedebüt der in Los Angeles lebenden deutschen Schauspielerin Eva Hassmann eröffnet als Weltpremiere das Filmfest Oldenburg. Eva Hassmann stellt ihr Debüt persönlich zur Eröffnung vor. An ihrer Seite auf der Leinwand stehen New Hollywood Legende Peter Bogdanovich in seiner letzten Rolle und die Countrymusik-Ikone Willie Nelson, der zudem auch mit seinen Songs den Soundtrack des Films beisteuert. Als Hommage an den legendären Country-Sänger, dessen Lieder und Texte die Inspiration für das Drehbuch und die Regie des Films waren, erzählt Eva Hassmann die Geschichte einer deutschen Hausfrau, die einer tristen Ehe entflieht und sich auf eine spontane Reise nach Las Vegas begibt, um Willies Nelsons Abschiedskonzert zu erleben. Dabei mischt die Autorin und Regisseurin verschiedene Genres zu einer unwiderstehlichen Melange aus Roadmovie, Screwball Comedy, Musikfilm und Indie Drama.

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Trailer wirbt für das Filmfest Oldenburg

Bewegte Bilder aus Oldenburg zur Ankündigung des 30. Filmfests laufen bereits seit zwei Wochen in zahlreichen Kinos der Republik, denn den traditionellen Trailer gibt es auch in diesem Jahr. Torsten Neumann verzichtet allerdings diesmal auf den üblichen leicht ironischen Unterton und stellt sich als Genie und Kopf des Filmfests in den Vordergrund. „Oldenburg Now“ ist eine Hommage an Francis Ford Coppolas Meisterwerk „Apocalypse Now“, mit der augenzwinkernd der berühmte „The Horror“ Monolog von Marlon Brando auf die Arbeit und den Alltag bei der Vorbereitung eines Filmfestivals übertragen wurde. Die Frage nach der Definition von Freiheit und der Perspektivwechsel bei der Beurteilung von Methoden werden aufgebracht. Regie führten Torsten Neumann und Deborah Kara Unger, Kamera und Schnitt kommen von Matthias Sachal.

Eröffnung erstmals im Oldenburgischen Staatstheater

Auf einige weitere Neuerungen müssen sich die Filmfest-Fans zur 30. Ausgabe allerdings einstellen. So gibt es zum Beispiel und sicherlich zum Bedauern Vieler, nur noch ein digitales Programmheft, das auf der offiziellen Website www.filmfest-oldenburg.de zu finden ist. Dort ist auch das komplette Programm und die Gesamtübersicht aller Filmvorführungen zu sehen. Die Karten für die Vorstellungen können auch über die Website online gekauft werden. Die feierliche Eröffnung mit den Filmfest-Gästen auf dem roten Teppich ist erstmals im Großen Haus des Staatstheaters. Der schönste Kinosaal der Stadt ist prädestiniert für eine feierliche Eröffnung. Der obligatorische Knast-Besuch fällt allerdings in diesem Jahr aus, denn die Justizvollzugsanstalt (JVA) ist nach vielen Jahren keine Spielstätte mehr. So können auch die beiden Tatort-Folgen vom Bayerischen Rundfunk und dem Norddeutschen Rundfunk nicht ihre Weltpremiere in der beim Publikum beliebten JVA in Anwesenheit von Publikum und Inhaftierten feiern. Freuen kann sich das Publikum aber auf die beiden Kommissare Batic und Leitmayr in Gestalt ihrer Schauspieler Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl, die mit dem Regisseur und langjährigen Filmfest-Freund Thomas Stiller in Oldenburg zu Gast sind und „Das Wunderkind“ vorstellen. Zu den bekannten Spielstätten gehören aber weiterhin das Cine k in der Kulturetage, das Casablanca, das Theater / hof19 sowie das Staatstheater für die Eröffnung und die Abschlussgala mit der Preisverleihung.

„Das Wunderkind“ ist der neue „Tatort“ aus München. Die Schauspieler Miroslav Nemec (m.) und Udo Wachtveitl (r.) kommen gemeinsam mit Regisseur Thomas Stiller nach Oldenburg.

„Das Wunderkind“ ist der neue „Tatort“ aus München. Die Schauspieler Miroslav Nemec (m.) und Udo Wachtveitl (r.) kommen gemeinsam mit Regisseur Thomas Stiller nach Oldenburg.
Foto: Filmfest Oldenburg

Tribute für Isild Le Besco und Jen Gatien

Mit Isild Le Besco und Jen Gatien ehrt das 30. Internationale Filmfest Oldenburg zwei visionäre und mutige Künstlerinnen mit einem Tribute. Während des Festivals werden jeweils fünf ihrer Arbeiten gezeigt. Am Samstag,16. September, wird im Rahmen dieses Tributes „Confines“ von Islid Le Besco als Weltpremiere in Oldenburg aufgeführt. Isild Le Besco und Jen Gatien sind während des gesamten Festivals in Oldenburg und stellen ihre Filme vor.

Abschluss-Gala mit Weltpremiere von „Uppercut“

Mit der Weltpremiere von „Uppercut“ feiert das Festival eine besondere Closing Night Gala im Oldenburgischen Staatstheater. Der Film von Torsten Ruether ist das amerikanische Remake seines eigenen deutschen Indiedramas „Leberhaken“, der vor zwei Jahren das Internationale Filmfest Oldenburg eröffnete. In den Hauptrollen nun: Ving Rhames und Luise Großmann. Nach seiner Weltpremiere 2021 in Oldenburg weckte der Film nach Worten von Torsten Neumann das Interesse von internationalen Produzenten. Torsten Ruether gewann eine illustre Gruppe an Co-Produzenten für ein amerikanisches Remake, unter ihnen der dreifache Oscar Gewinner Jim Rygiel. Für die Hauptrolle konnte er Ving Rhames überzeugen, der dem Film mit einem seiner kraftvollsten und bewegendsten Leinwandauftritte bereichert – ein ehemaligen Boxer, dessen zerbrochene Träume ihn als desillusionierten Coach ein heruntergekommenes Boxstudio führen lassen.

Zur Abschluss-Gala im Oldenburgischen Staatstheater mit der Verleihung des German Independence Award am Sonntag, 17. September, 19 Uhr, läuft die Weltpremiere von „Uppercut“ von Regisseur Torsten Ruether.

Zur Abschluss-Gala im Oldenburgischen Staatstheater mit der Verleihung des German Independence Award am Sonntag, 17. September, 19 Uhr, läuft die Weltpremiere von „Uppercut“ von Regisseur Torsten Ruether.
Foto: Filmfest Oldenburg

Der Kartenvorverkauf für das 30. Internationale Filmfest Oldenburg ist gestartet. Karten sind im Festivalcenter am Markt 18, in der Kulturetage,Bahnhofstraße 11, bei der Tourismus-Information, Lange Straße 3 bei allen alle Adticket-VVK-Stellen, bei der Tickethotline 069/902839 86 sowie unter www.filmfest-oldenburg.de erhältlich. Im Festivalcenter am Markt gibt es ebenfalls die Dauerkarten wie auch die traditionellen Filmfest-Shirts.

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