Kultur

Aus einem Tipi für Oldenburg werden zwei

Symbol der Hoffnung: Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck legte die gestrickten und gehäkelten Quadrate in Form eines Regenbogens.

Symbol der Hoffnung: Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck legte die gestrickten und gehäkelten Quadrate in Form eines Regenbogens.
Foto: Stadt Oldenburg

Oldenburg (am/pm) Das Kulturbüro der Stadt Oldenburg und der Stadtteiltreff Kreyenbrück hatten Anfang März zur Teilnahme am Projekt „Ein Tipi für Oldenburg“ aufgerufen. Die OOZ berichtete. Innerhalb von sechs Wochen waren die erforderlichen 1200 gestrickten und gehäkelten Quadrate für das große Strick-Tipi zusammengekommen und ein „Strickstopp“ veranlasst. Trotzdem wurden noch einmal 1200 Quadrate eingesendet.

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In Rücksprache mit der Planungsgruppe des Farbenfroh Festivals Kreyenbrück, in welches das Projekt eingebunden ist, beschlossen das Kulturbüro und der Stadtteiltreff, statt einem Tipi zwei textile Gesamtkunstwerke in Oldenburg aufstellen zu wollen. Für die Finanzierung des zweiten Tipis sorgt die Interessengemeinschaft Die Kreyenbrücker. „Das Projekt hat so viel kreatives Potential freigesetzt und sichtbar gemacht. Wir schätzen, dass zwischen 150 und 200 Menschen daran mitgewirkt haben. Die jüngste uns bekannte Mitwirkende ist sieben Jahre alt, die älteste 90 Jahre“, freut sich Sophie Arenhövel vom Kulturbüro über das Projekt.

Nun geht der Prozess, aus vielen Einzelteilen ein großes Ganzes zu erstellen, in die nächste Phase. So hat inzwischen der erste Vor-Ort-Termin mit der Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck stattgefunden. Sie sortierte die Quadrate in Form eines Regenbogens als Symbol für Hoffnung und Zuversicht und für Verbundenheit in Vielfalt. Anschließend setzten die Kolleginnen aus dem Stadtteiltreff Kreyenbrück und aus dem Kulturbüro farbliche Akzente und sorgten für den einen oder anderen Kontrast. „Da halte ich mich immer bewusst raus“, so die Künstlerin: „Je heterogener ein Tipi ist, umso interessanter ist es“. Normalerweise werden zu diesem Arbeitsschritt alle Mitwirkenden eingeladen. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen durch die Corona-Pandemie haben die städtischen Mitarbeiterinnen das in diesem Fall stellvertretend getan.

Im nächsten Schritt müssen die Einzelteile zu Bahnen verbunden werden – und das trotz der Kontaktbeschränkungen durch Corona. Die Frauen nähen überwiegend zuhause und haben ihr Päckchen aus dem Kulturbüro und beim Stadtteiltreff abgeholt oder zugeschickt bekommen. „Wir sind beeindruckt von der Kontinuität, mit der sich die Menschen für ‚ihr‘ Tipi einsetzen“, so Jutta Hinrichsen vom Stadtteiltreff Kreyenbrück. Und eine Teilnehmerin schreibt per E-Mail: „Dieses Tipi wird für einige Menschen viel mehr sein als ‚nur‘ ein neuer mobiler Kulturort für Oldenburg, da bin ich mir sicher.“

Zwei Standorte sind für die beiden „Tipis“ in Planung, einer in Kreyenbrück und einer in der Innenstadt. Die Veranstalterinnen sind zuversichtlich, dass die beiden textilen Gesamtkunstwerke im Spätsommer im öffentlichen Raum stehen und besichtigt werden können. Ziel ist es, ein starkes Symbol zu setzen für die Verbundenheit zwischen den unterschiedlichsten Menschen, auch und gerade in herausfordernden Zeiten.

Das Projekt „Ein Tipi für Oldenburg“ wird von der Kulturellen Bildung und Teilhabe im Kulturbüro gemeinsam mit dem Stadtteiltreff, der Stadtteilbibliothek sowie der IGS Kreyenbrück organisiert und ist Teil des Farbenfroh Festivals Kreyenbrück 2020. Aktuelle Informationen zum Stand des Projekts gibt es online unter www.oldenburg.de/tipi-tagebuch.

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    4. Juni 2020 um 23.40 — Antworten

    >„Das Projekt hat so viel kreatives Potential freigesetzt und sichtbar gemacht. Wir schätzen, dass zwischen 150 und 200 Menschen daran mitgewirkt haben.„Je heterogener ein Tipi ist, umso interessanter ist es“.<

    Hübsch. Was ist der künstlerisch-inhaltliche Bezug zu Oldenburg bzw. Kreyenbrück, das ein oder zwei Tipi zu Kunstwerken macht? Darüber finde ich in der Aussage der "Künstlerin" leider kein Wort.

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