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Tote Hunde und böse Scherze

Posts auf Facebook verbreiten zurzeit Panik unter Oldenburgs Hundebesitzer.

Posts auf Facebook verbreiten zurzeit Panik unter Oldenburgs Hundebesitzer.
Foto: Norbert Wilke / pixelio.de

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Oldenburg (am) – Hundehasser sind in Ohmstede unterwegs. Giftköder wurden ausgelegt. Zwei Tiere sind schon gestorben. Die Polizei ist informiert … So verbreiten Posts auf Facebook zurzeit Panik unter Oldenburgs Hundebesitzer. Mittlerweile ist die Meldung auch bei Twitter unterwegs. Die OOZ sprach mit der Polizei.

„Bei der Polizei Oldenburg-Ammerland und der Polizeistation Ohmstede liegen keine Hinweise auf Giftköder oder vergiftete Hunde im Raum Oldenburg vor“, so Polizeisprecher Mathias Kutzner. Bei der Meldung handelt es sich um einen sogenannten Hoax, der Hundefreunde beschäftigt, die darauf reinfallen. Die Polizei erhält oft Nachfragen zu den Hoaxes. „Das hat zugenommen“, bemerkt Kutzner.

Was sind Hoaxes (engl. für schlechte Scherze)?

Sie drücken auf die Tränendrüse, bitten um Geld, warnen vor Kinderschändern, weisen auf Viren hin oder suchen Jugendliche, die vermisst werden. Falschmeldungen im Netz sind vielfältig. Insbesondere uralte Mail-Hoaxes würden bei Facebook wieder in Umlauf gebracht, weiß die TU Berlin, die den Falschmeldungen auf der Spur ist und informiert: „Die Zahl der Hoaxes ist nicht gering, die meisten sind letztlich nur Nachahmungen (‚copycats‘) des ersten dokumentierten Hoax ‚GoodTimes‘“. Dabei handelte es sich um eine Viruswarnung, dass eine angebliche E-Mail im Umlauf sei, die beim Öffnen die Festplatte des Empfängers löscht. Die Warnung verbreitete sich 1994 millionenfach und wurde auch von der Presse als Nachricht aufgenommen (laut Wikipedia). Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) kümmert sich um das Thema: „Hoaxes betreffen aber auch Petitionen gegen vermeintliche skandalöse Praktiken von Unternehmen (‚Verkauf von Bonsai-Katzen‘), Aufrufe zu Knochenmarkspenden für nicht existente Personen oder ‚Geheimtipps‘, wie man an schnelles Geld gelangen kann.“

Woran erkennt man einen Hoax?

Ein Hoax weist auf eine bedeutungsvolle Sache hin. Gerne wird Aktualität vorgegaukelt durch „gestern“ oder „gerade eben“. Die Falschmeldung gibt sich einen seriösen Anschein, beispielsweise mit Hinweis auf ein bekanntes Unternehmen. Beim Oldenburg-Hundegift-Skandal-Post ist angeblich die Polizei informiert. Und auch die Bitte, die Meldung zu verteilen, fehlt bei diesem Hoax nicht.

So sieht der aktuelle Oldenburg-Hoax bei Facebook aus:

ACHTUNG HUNDEBESITZER !

passt auf eure Lieblinge auf, die Hundehasser sind unterwegs …
z.Z. in OLDENBURG – OHMSTEDE. Sie haben Fleischstücke mit Rattengift ausgelegt …
2 Tiere sind leider schon gestorben. Also Augen auf beim Gassi gehen.

Die Polizei ist auch schon eingeschaltet …

BITTE TEILT AUCH GERNE DIESEN BEITRAG DAMIT IHN VIELE SEHEN

Bei Twitter ging unter anderem dieser Tweet raus:

Die geschockten User kommentieren: „Das sind Psychopathen-Schweine“, sie „sind krank im Kopf“ und fühlen sich betroffen, weil so etwas in ihrer Umgebung passiert. Die vermeintliche Information wird geteilt und retweetet. Und was ist dran an der Meldung? Nichts! Dieser Hoax kursierte übrigens kürzlich mit einer Warnung für Wardenburg.

Jeder möge sich die Mühe machen, Informationen einzuholen, bevor Hoaxes weitergepostet und verbreitet werden, wünscht sich der Oldenburger Polizeisprecher. Tipps dazu finden sich auf den folgenden Seiten.

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1 Kommentar

  1. Albert Rohloff
    25. Oktober 2013 um 17.43 — Antworten

    Hi Anja,

    das war ein sehr interessanter Artikel! Tatsächlich bin ich auch darauf reingefallen, wie Du vielleicht bemerkt hast.

    In Zukunft werde ich mir das Teilen genauer überlegen.

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