Oldenburg

Weniger Verletzte aber mehr Tote im Straßenverkehr

Dieter Buskohl, Johann Kühme und Markus Wallenhorst stellten die Verkehrsunfallstatistik für die Polizeidirektion Oldenburg vor.

Stellten die Verkehrsunfallstatistik für die Polizeidirektion Oldenburg vor (von links): Dieter Buskohl, Johann Kühme und Markus Wallenhorst.
Foto: Katrin Zempel-Bley

Oldenburg (zb) Im vergangenen Jahr ereigneten sich in der Polizeidirektion (PD) Oldenburg zwar weniger Unfälle, aber die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer stieg. Hauptunfallursache ist weiterhin überhöhte Geschwindigkeit.

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Wie Polizeipräsident Johann Kühme gestern bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik berichtete, ereigneten sich im Vorjahr 38.813 Verkehrsunfälle in der PD Oldenburg. Das waren 731 weniger als in 2012. Als erfreulich bezeichnete er den leichten Rückgang bei den Leichtverletzten und den stärkeren Rückgang bei den Schwerverletzten. Sorgen bereiten ihm dagegen die 119 Verkehrstoten, das waren vier mehr als 2012. „Wir befinden uns damit in einem entgegengesetzten Trend zur Entwicklung im Land“, bedauerte Kühme.

1,7 Millionen Menschen leben im Zuständigkeitsbereich der PD Oldenburg und sie fahren 1,1 Millionen Fahrzeuge. Der Anteil der Risikogruppe Senioren beträgt 20,5 Prozent, der der jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) acht Prozent. Nach wie vor hat die Polizei ihr Augenmerk auf beide Gruppen gerichtet. Bei den jungen Fahrern könnten die vermehrten Geschwindigkeitskontrollen Wirkung zeigen. Denn in den Jahren 2010 und 2011 gehörte mindestens jeder vierte Unfalltote der Risikogruppe „Junge Fahrer“ an. „Diese hohe Zahl der Getöteten hat sich in den letzten zwei Jahren nahezu halbiert. Sowohl 2012 als auch 2013 kamen jeweils 19 junge Fahrer auf den Straßen der PD ums Leben“, berichtet Dieter Buskohl, Polizeivizepräsident. „Dennoch haben sie immer noch einen überproportionalen Anteil an den Verkehrsunfällen mit tödlichen Folgen.“

Gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil verursachten Senioren im vergangenen Jahr lediglich 7,8 Prozent aller Verkehrsunfälle. Auffällig ist aber die Zahl der getöteten Senioren im Straßenverkehr. So kamen im vergangenen Jahr 40 Menschen über 65 ums Leben, ein Jahr zuvor waren es 28. Unter den 40 waren allein neun Fahrradfahrer und neun Fußgänger.

Die meisten tödlichen Unfälle (61) ereignen sich in Pkw gefolgt von Motorrädern (21) und Fahrrädern (17) sowie Fußgängern (15). Zwei Personen kamen auf einem Pedelec ums Leben, drei waren Busbenutzer bzw. Lkw-Fahrer. Hauptunfallursache ist nach wie vor Raserei. „Wir kontrollieren weiterhin und haben im vergangenen Jahr rund 300.000 Fahrzeuge überprüft. Dabei stellten wir 72.000 Geschwindigkeitsverstöße fest. 2667 Fahrer haben ein Fahrverbot erhalten. Allein 70 Prozent der Verstöße gehen auf das Konto von Männern“, berichtet Buskohl.

Während das Fahren mit illegalen Drogen zugenommen hat, fahren weniger Menschen alkoholisiert Auto. „Dennoch gibt es weiterhin einen harten Kern, der betrunken fährt“, sagt Kühme. Bei acht Toten in der PD war Alkohol die Unfallursache.

Dass die Zahl der Verletzten in der PD rückläufig ist, führt Buskohl auch auf die Sicherheitstechnik im Auto zurück. „Die Schutzsysteme versagen jedoch, wenn Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit gegen Bäume fahren“, stellt er klar. Sehr gute Erfahrungen macht die Polizei mit jungen Leuten, die sich für begleitetes Fahren entscheiden. „Offenbar bekommen sie in dieser Zeit ein anderes Bewusstsein für den Verkehr als jene Fahranfänger, die alleine fahren“, berichtet Buskohl, der jungen Leuten zum begleitenden Fahren rät.

Was sich in den einzelnen Polizeiinspektionen (PI) ereignet hat, dazu äußerte sich Kühme bewusst nicht. „Die Zahlen werden in dieser Woche von den PI vor Ort bekannt gegeben und bewertet“, erklärte er abschließend.

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