Schule

Spannende Workshops für Streitschlichter

Am 9. Oldenburger Schülerstreitschlichterforum an der Uni Oldenburg nahmen heute mehr als 250 Schüler und Lehrkräfte aus der Region teil.

In Rollenspielen lernen die Streitschlichter und gewinnen zusätzliche Kompetenzen für ihre Aufgaben.
Foto: Anja Michaeli

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Oldenburg (am) – Am 9. Oldenburger Schülerstreitschlichterforum an der Universität Oldenburg nahmen heute mehr als 250 Schüler und Lehrkräfte aus der Region teil. Im Mittelpunkt der insgesamt 26 Workshops standen interkulturelle Vielfalt und Cybermobbing. Veranstaltet wurde das Forum vom Präventionsrat Oldenburg (PRO) in Zusammenarbeit mit dem Oldenburger Fortbildungszentrum (OFZ) der Universität und der Polizeidirektion Oldenburg.

Die ehrenamtlich tätigen Schülerinnen und Schüler können im Rahmen des Forums die Grundlagen für Aufgaben als Streitschlichter auffrischen und neue Methoden kennen lernen. „Wir haben beim Smartphone-Check gelernt, welche Apps sicher sind und wie ein sicheres Passwort aussieht“, berichten Niklas Tjardes und Luca Redecker, 9. Klasse der Schule an der Goethestraße in Westerstede. „Das war sehr interessant.“ Diese Informationen wolle sie auf jeden Fall an die Mitschüler weitergeben, sagt Streitschlichterin Saskia Weykers, ebenfalls aus Westerstede. Ihre Lehrerinnen Monika Wetterkamp und Ulrike Kramer sind gleichsam begeistert: „Die Workshops sind sehr informativ.“ Die Teilnahme stärke neben dem Erlernten das Selbstbewusstsein ihrer Schüler.

Erstmals wurde der Workshop „Ich-Du-Er-Sie = Förderung einer (interkulturellen) Klassengemeinschaft“ von der Lehrerin Behice Şengün (Oberschule Eversten) und dem ehemaligen Gymnasiallehrer Bernd Munderloh angeboten. „Wir arbeiten mit dem Trainingskonzept ‚Eine Welt der Vielfalt‘, das sich an verschiedene Zielgruppen richtet und alltägliche Situationen anspricht“, erklärt Behice Şengün. „In der Vielfalt kann man Gemeinsamkeiten und Unterschiede feststellen. Wir wollen dafür sensibilisieren, dass das auch eine Chance ist.“ In Übungen, Rollenspielen und Reflexion vergegenwärtigen sich die Schüler Vorurteile und Diskriminierungsprozesse, die im Klassenzimmer entstehen können. „Unterschiede als Ausgangspunkt für Fragen und Reflexion zu nehmen, das ist eine wichtige Kompetenz“, ergänzt Ulrike Heinrichs, Leiterin des OFS.

Weitere Themen waren unter anderem Teamspiele, Cybermobbing oder Konfliktgespräche. Die Streitschlichter konnten jeweils an zwei von 13 Workshops teilnehmen. Die begleitenden Lehrkräfte hatten die Wahl zwischen zusätzlichen 13 Arbeitsgruppen.

An der Ausbildung und Förderung von Streitschlichtern beteiligt sich auch die Polizei gerne. „Prävention ist eine unserer wesentlichen Kernaufgaben“, so Bernd Deutschmann, Polizeivizepräsident der Polizeidirektion Oldenburg. Straftaten im Schulkontext seien rückläufig. „Dazu hat das Projekt beigetragen“, ist sich Deutschmann sicher. „Es ist eines der ältesten Projekte des PRO, weil es sich an den aktuellen Problemstellungen ausrichtet und angepasst werden kann“, sagt Eckhard Wache, Vorsitzender des Präventionsrates Oldenburg. „Es ist toll zu sehen, wie sich die Schüler engagieren und mit Begeisterung dabei sind.“ Zum Streitschlichten gehörten Erfahrung, die besprochen werden müssen. „Gleichaltrige sind sich dabei oft sehr gute gegenseitige Ratgeber, auch deswegen ist dieses Forum so wichtig.“

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