Oldenburg

Oldenburg wieder drittgrößte Stadt Niedersachsens

Oldenburg hat das Rennen um den dritten Platz der größten Städte Niedersachsens wieder gewonnen und Osnabrück auf den vierten verdrängt.

Oldenburg wächst stetig.
Foto: Anja Michaeli

Oldenburg (am) Während Oldenburg im vergangenen Jahr das Rennen um den dritten Platz der größten Städte Niedersachsens wieder an Osnabrück abgeben musste, hat sich mit den neuesten Zahlen das Blatt erneut gewendet. Auf Nachfrage der Hasepost teilt die Stadt Osnabrück mit, dass zum 31. Oktober 167.476 Personen ihren Hauptwohnsitz in der Nachbarstadt hatten. Die Einwohnerzahl in Oldenburg ist im Oktober auf 168.078 Personen gestiegen.

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Oberbürgermeister Jürgen Krogmann freut sich über die positive Entwicklung: „Oldenburg ist weiter eine sehr attraktive Stadt zum Leben und Arbeiten. Wichtig ist aber, dass wir im Wohnungsbau sowie beim Ausbau von Kitas und Schulen mit der Entwicklung Schritt halten. Dafür unternehmen wir große finanzielle Anstrengungen.“ Auf Grundlage der aktuellen Entwicklung dürfte Oldenburg in den kommenden Jahren weiter wachsen. Die 170.000-Einwohner-Marke könnte nach derzeitigen Prognosen in der ersten Jahreshälfte 2018 erreicht werden.

Konkurrenz der Einwohnerzahlen

2013 hat Oldenburg die Stadt Osnabrück erstmals in Sachen Einwohnerzahlen überholt. Grund dafür waren die Ergebnisse des Zensus 2011 (Volkszählung). Vor zwei Jahren hatte dann Osnabrück wieder die Nase vorn. Wegen einer neuen Zweitwohnsitzsteuer wurden mehr Hauptwohnsitze angemeldet, um diese Steuer nicht zahlen zu müssen. Dabei geht es in erster Linie nicht um die Rivalität der Städte, sondern um Geld. Genauer gesagt um den kommunalen Finanzausgleich des Landes, denn der berechnet sich nach den Einwohnerzahlen. In Oldenburg sind es aktuell rund 518 Euro pro Einwohner (rund 86 Millionen Euro bei 166.000 Einwohnern).

Oldenburg ist eine kleine Großstadt

Welche Stadt sich Großstadt nennen darf, ist übrigens seit langem geregelt: Laut der Internationalen Statistikkonferenz von 1887 gilt das für alle Städte, die mindestens 100.000 Einwohner haben – kleine und große Großstädte (bis 500.000 und darüber). Daneben gibt es Mittel-, Klein- und Landstädte.

Städte – ein paar Zahlen

In Deutschland gibt es 79 Großstädte (2015), davon 29 alleine in Nordrhein-Westfalen. Deutschlands einwohnerstärkste Städte sind Berlin (3,52 Millionen), Hamburg (1,78 Millionen) und München (1,45 Millionen). Die kleinste Stadt heißt Arnis mit 300 Einwohnern. Sie liegt in Schleswig-Holstein an der Schlei. Oldenburg dürfte sich auf der Liste der größten Städte Deutschlands rund um den 45. Platz wiederfinden. Die größte Stadt Niedersachsens ist nach wie vor Hannover (rund 538.000 Einwohner). Ihr folgt Braunschweig (rund 250.000 Einwohner). Bis Ende des Mittelalters war Köln die größte deutsche Stadt, sie wurde nach dem 16. Jahrhundert von Hamburg abgelöst.

Weltweit gibt es rund 4000 Großstädte. Die größte Stadt der Welt ist Tokio (37,75 Millionen), auf Platz zwei und drei befinden sich Jakarta (31,32 Millionen) und Dehli (25,73 Millionen). Istanbul (14,03 Millionen) hat den 20. Rang in der Weltliste inne, im europäischen Vergleich steht die türkische Großstadt auf Platz 1. Moskau (12,05 Millionen) ist die zweitgrößtes europäische Stadt, London (8,53 Millionen) ist die drittgrößte. Mit 20 Einwohnern soll Hum auf der istrischen Halbinsel die kleinste Stadt der Welt – und damit auch Europas – sein.

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3 Kommentare

  1. Manfred Murdfield
    17. November 2017 um 12.20 — Antworten

    Was ist das für ein merkwürdiges Streben? Während der ländliche Raum „ausblutet“, haben in den Großstädten immer mehr Menschen immer weniger Platz, Umwelt und Natur müssen dem Platzbedarf weichen. Tagtäglich wird über nicht mehr erträgliche Verkehrssituationen berichtet, und räumliche Enge fördert Stress und Aggressivität. Erstaunlich, dass sich ein Oberbürgermeister über solche Entwicklungen freut. Zudem erfüllt die s.g. hiesige „Metropolregion“ nicht ihre Aufgaben, wenn der Artikel 72 Grundgesetz beachtet würde. Demnach müsste die derzeitige Landflucht mit dem Grundsatz der „Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse“, z.B. über die Raumordnung anders behandelt werden als mit dem Buhlen einer privilegierten Attraktivität. Vor allem die unsozial steigenden Mieten sind die Folge einer offensichtlichen gewollten Fehlentwicklung durch Bundes-, Landes-, Regional- und Kommunalpolitik.

  2. Erhard Stammberger
    27. November 2017 um 11.48 — Antworten

    Lesen Sie den Artikel noch mal durch, dann finden Sie auch die Antwort, warum der OB sich freut. Stichwort: Kommunaler Finanzausgleich.

    • Manfred Murdfield
      28. November 2017 um 14.57 — Antworten

      Wie sieht denn die Input-Output-Rechnung aus?

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