Oldenburg

Neun von über 70 Straßennamen bleiben übrig

Der Straßenname Hedwig Heyl ist einer von neun übrig gebliebenen Namen, über die intensiv diskutiert werden soll.

Der Straßenname Hedwig Heyl ist einer von neun übrig gebliebenen Namen, über die intensiv diskutiert werden soll.
Foto: Katrin Zempel-Bley

Oldenburg (zb) In die seit Monaten geführte Debatte um Oldenburger Straßennamen kommt Bewegung. Von der im Herbst von Historikern vorgelegten Liste mit über 70 Namenspatronen, die möglicherweise in den Nationalsozialismus verstrickt waren, sind neun übrig geblieben.

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Am 18. Februar will sich der Kulturausschuss in öffentlicher Sitzung mit dem Thema befassen. Gegenwärtig tagt eine vom Stadtrat eingesetzte Straßennamen-Kommission, die jetzt einstimmig einen Vorschlag für das weitere Verfahren zur Frage einer etwaigen Umbenennung NS-belasteter Straßennamen erarbeitet hat.

Demnach regt es für neun Oldenburger Straßennamen eine öffentliche Diskussion an. Dabei handelt es sich um Hedwig Heyl, Paul von Hindenburg, August Hinrichs, Hinrich-Wilhelm Kopf, Theodor Pekol, Ernst Sauerbruch, Johann Heinrich Schütte, Richard Strauss und Felix Wankel.

Zugleich sollten diese neun Biographien einer vertiefenden historisch-kritischen Bewertung durch die zuvor mit der Straßennamensstudie beauftragten – und der Kommission angehörenden – Wissenschaftler der Carl von Ossietzky Universität unterzogen werden.

Allerdings stellt die Kommission klar, ein Automatismus, eine Vorfestlegung oder ein Indiz für eine spätere Umbenennung ist die Bekanntgabe der neun Namen ausdrücklich nicht. Von Seiten der Wissenschaftler kam zudem die Anregung, dass die Quellenlage über den Straßennamenspatron und Luftschiffkonstrukteur Hugo Eckener weiter sondiert werden solle. Die Kommission spricht überdies eine Empfehlung an die Fraktionen im Rat der Stadt Oldenburg aus, diese mögen prüfen, ob aus ihrer Sicht weitere Personen in die Diskussion einbezogen werden sollten.

Am 18. Februar wird die Straßennamen-Kommission ihre Beratungen detaillierter im öffentlichen Teil des Kulturausschusses vorstellen. Die Verwaltung gibt überdies bekannt, dass das Oldenburger Stadtmuseum eine Ausstellung vorbereitet, die sich dem schwierigen Thema öffentlich ab Frühjahr widmen wird. Bereits seit Dezember wendet sich eine mit hochkarätigen Fachleuten besetzte Vortragsreihe zum Thema öffentlich an alle interessierten Oldenburgerinnen und Oldenburger.

Die im Oktober vorgelegte Liste sorgte für viel Aufregung. Sie enthielt alle Namen von Männern und Frauen, die nach 1930 verstorben sind. Widerstandskämpfer, Opfer der NS-Diktatur sowie unverdächtige Personen waren von vorneherein ausgenommen.

Weitere Informationen unter www.oldenburg.de/straßennamen.

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