Oldenburg

NDR-Messaktion: „Was atmest du?“

Die Ergebnisse der NDR-Luftmessaktion sind über eine interaktive Karte zu finden.

Die Ergebnisse der NDR-Luftmessaktion sind über eine interaktive Karte zu finden.
Foto: Screenshot

Oldenburg / Norddeutschland (am/pm) Die Ergebnisse der NDR-Luftmessaktion liegen vor. 1000 Zuschauerinnen und Zuschauer – aus 5000 Bewerbungen – hatten im November die sogenannten Passivsammler in Norddeutschland aufgehängt. Dabei ging es um die Stickstoffdioxid-Werte (NO2). Den niedrigsten Wert hat ein Zuschauer im schleswig-holsteinischen Tönning gemessen. Die höchste Belastung wurde in Hamburg an den Landungsbrücken festgestellt. Oldenburg überschreitet laut den Ergebnissen der NDR-Messungen an zehn Standorten die EU-Grenzwerte nicht. Die gesamten Werte sind über eine Interaktive-Karte zu erfahren. In der NDR-Sendung „45Min spezial“ geht es heute Abend ab 21 Uhr um die Aktion.

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An zehn Stellen im gesamten Stadtbereich wurde in Oldenburg gemessen. Die Werte liegen zwischen 21 und 28 µg/m³. Anders als bei der Messung der Hintergrundbelastung durch die Stadt Oldenburg mit einem durchschnittlichen Wert von 16,0 µg/m³, haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Messröhrchen der NDR-Aktion in der Nähe von verkehrsreichen Straßen angebracht. Bei allen insgesamt 20 Passivsammler-Messpunkten wurde der EU-Jahresgrenzwert von 40 µg/m³ nicht erreicht. Dieser Grenzwert wird von der offiziellen Messstation des Staatlichen Gewerbeaufsichtsamtes in Hildesheim am Heiligengeistwall nach wie vor überschritten. Die von Umweltminister Olaf Lies versprochene Überprüfung des Standortes lässt weiterhin auf sich warten.

Ergebnisse aus Oldenburg

Lambertistraße 22 µg/m³
Lothringer Straße 23 µg/m³
Alexanderstraße 21 µg/m³
Donnerschweer Straße 26 µg/m³
Bloherfelder Straße / Am Zollbaum 22 µg/m³
Ofener Straße 26 µg/m³
Peterstraße 28 µg/m³
Am Damm 21 µg/m³
Bahnhofsallee 25 µg/m³
Hundsmühler 26 µg/m³

Weitere Ergebnisse für Norddeutschland

Aufatmen können die Menschen in vielen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns. Denn hier waren die Stickstoffdioxid-Werte im Schnitt am niedrigsten. Den geringsten Einzelwert hat ein Zuschauer in Tönning in Schleswig-Holstein gemessen. Mit nur zwei Mikrogramm pro Kubikmeter lag der Stickstoffdioxidanteil hier weit entfernt von dem EU-Grenzwert von 40 µg/m³. Der Zuschauer hat seiner Luftprobe an einer kleinen Straße in der Nähe des Eider-Sperrwerks genommen.

Niedrige Werte (zwischen 0 bis 20 µg/m³) sind vor allem in den ländlichen Gebieten in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zu finden. Erhöhte Werte (20 bis 30 µg/m³) traten auf dem Land fast ausschließlich an Bundesstraßen und Durchgangsstraßen auf. Hohe Werte (über 30 µg/m³) ergaben die Proben aus den Städten Osnabrück, Hannover, Bremen, Lübeck, Kiel, im Raum Hamburg und in der Nähe von Autobahnen. In Hamburg gab es etliche Grenzwertüberschreitungen (über 40 µg/m³).

An den Hamburger Landungsbrücken ist die Luft besonders stark mit Stickstoffdioxid belastet. Hier wurden 149 µg/m³ gemessen, mehr als dreimal so viel wie die EU erlaubt. Verantwortlich ist dafür vermutlich der rege Schiffsverkehr im Hamburger Hafen. Die Stadt Hamburg will deshalb auf verschiedenen Wegen die Emissionen im Hafen reduzieren.

Die Ergebnisse der Messaktion ergeben insgesamt ein ähnliches Bild wie die der offiziellen Messstationen des Umweltbundesamtes und der zuständigen Landesämter. Dabei fällt auf, dass die NO2-Werte im November 2018 in vielen Regionen und an vielen Stationen niedriger waren als die Jahresmittelwerte. Dies kann vor allem mit den Wetterbedingungen im November zu tun haben: Wind, Niederschlag und hohe Luftfeuchtigkeit senken die Abgaskonzentration in der Luft.

Die interaktive Karte ist unter www.ndr.de/wasatmestdu zu erreichen.

Sendung „45Min spezial“

Um 21 Uhr sendet das NDR Fernsehen ein „45Min spezial“ mit dem Titel „Was atmest du – wie sauber ist die Luft in Norddeutschland?“ und um 22 Uhr „45 Min: Dreckige Luft vom Traumschiff?“

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2 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    26. Februar 2019 um 11.00 — Antworten

    Diese, immerhin, positiven Zahlen werden leider einen unguten Nebeneffekt haben. Die oldenburger Politik und Verwaltung wird sich zurücklehnen und alles nicht so schlimm finden. Da sie damit zunächst und im Augenblick der Messungen auch noch recht hat, wird, anders als in Skandinavien etwa, dann aber auch kein Engagement zugunsten einer schadstoffärmeren Umelt mehr passieren. Das ist nicht nur schade, sondern nicht gerade in die Zukunft orientiert, wie wir es vom deutschen Verhalten, also der Angst auch vor positiven Veränderungen, eben kennen.
    https://www.nordschleswiger.dk/de/nordschleswig-sonderburg-politik/sonderburgs-buergermeister-fordert-welt-zum-handeln
    Sonderburg (DK) hat ganze -27.434- Einwohner, aber Poitiker, die ihren Auftrag ernst nehmen, Oldenburg hat -165.711- (Stand 2016) Einwohner, aber eine nicht gerade besonders zukunftsorientierte Politik, die lieber im Bestehenden verharrt als für die Zukunft zu planen. (Es sei denn, man kann irgendwelche völlig überflüssigen Museen konzipieren, die dann auch im Neubau wegen ihrer Irrelevanz kaum Besucher haben werden. Das Museumsdorf Cloppenburg und der Werkstattfilm leisten inhaltlich erheblich mehr)…

  2. mats
    26. Februar 2019 um 22.24 — Antworten

    Fakt ist, dass bei einer Erhöhung um 12 Mikrogramm vom Grundwert das Asthmarisiko signifikant steigt.

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