Oldenburg

„Ich liebe Dich – Du gehörst nur mir“

Das Gleichstellungsbüro der Stadt Oldenburg verteilt am Valentinstag 1500 Sattelschoner und macht auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam.

Das Gleichstellungsbüro der Stadt Oldenburg verteilt am Valentinstag 1500 Sattelschoner und macht auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam.
Foto: Stadt Oldenburg

Oldenburg (pm) Am Valentinstag, 14. Februar, wird der Tag der Liebe gefeiert. Dieses Datum nimmt das Gleichstellungsbüro der Stadt Oldenburg zum Anlass, um rund 1.500 Sattelschoner im romantischen Valentinstag-Design an verschiedenen Standorten Oldenburgs, wie zum Beispiel am Hauptbahnhof und in der Innenstadt, zu verteilen. Sie widmen sich einem anderen Thema, als es zunächst den Anschein macht: Die Sattelschoner weisen auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ hin und sollen so auf Partnerschaftsgewalt aufmerksam machen.

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Unterstützt wird das Gleichstellungsbüro vom Präventionsrat Oldenburg (PRO) und dem Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ sowie von der Projektgruppe zur Umsetzung des Kommunalen Aktionsplans gegen Gewalt an Frauen und Häusliche Gewalt. Auch Einrichtungen aus dem Arbeitskreis Mädchenarbeit, die IGS Flötenteich und die behördlichen Gleichstellungsbeauftragten werden Sattelschoner verteilen.

Das Ziel partnerschaftlicher Gewalt: Macht und Kontrolle

Häusliche Gewalt ist ein Tabuthema, über das noch immer zu wenig gesprochen wird. Entgegen vieler Vorurteile sind Frauen aller gesellschaftlichen Schichten und jeden Alters von körperlicher Gewalt betroffen. Dass es sich dabei nicht um einen Ausdruck von Liebe handelt, dem stimmen die meisten Menschen sicherlich zu. Doch partnerschaftliche Gewalt beginnt oft deutlich früher und ist komplex. Das Ziel ist in der Regel, Macht und Kontrolle über die Partnerin zu erlangen – zum Beispiel, indem die Isolierung vom sozialen Umfeld mit Fürsorge oder dem Bedürfnis nach Nähe getarnt wird.

„Eifersucht oder der typische ‚Bad Boy‘ werden insbesondere in den Medien immer wieder romantisiert“, erläutert Johanna Reimann, Gewaltschutzkoordinatorin im Gleichstellungsbüro. „Dabei kann ein Besitzanspruch gegenüber Frauen wohl kaum liebevoll gemeint sein. Er zeigt vielmehr das Bedürfnis nach einem Machtverhältnis, das eine Partnerin kritisch hinterfragen sollte“, rät sie.

Beratung durch Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“

Die Fallzahlen zu häuslicher Gewalt sind alarmierend hoch und steigen stetig. Deshalb hat der Europarat das „Übereinkommen zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ beschlossen, die sogenannte Istanbul-Konvention, welches auch Deutschland ratifiziert hat. Es beinhaltet die Forderung nach besserer Prävention und konkreten Hilfsangeboten.

Ein solches benennt das Gleichstellungsbüro auf den verteilten Sattelschonern: Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. Hier erhalten betroffene oder von Gewalt bedrohte Frauen rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche konkrete Unterstützung. Die Beratung ist in 18 verschiedenen Sprachen, in Gebärden- und leichter Sprache und auch online möglich. Das Angebot ist kostenfrei, anonym und barrierefrei. Erreichbar ist das Hilfetelefon unter 116 016 sowie unter www.hilfetelefon.de.

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