Hitze ist nicht für alle cool

Zeichnung: Hannes Mercker
Oldenburg (pm) „Warum Hitze nicht immer cool ist …“ – so lautet der Titel einer neuen Infobroschüre der Stadt Oldenburg für die heißen Tage des Jahres. In dem 32-seitigen Ratgeber finden besonders kleine, ältere, auf Hilfe angewiesene Menschen und Personen, die im Freien arbeiten, nützliche Tipps zum Hitzeschutz, Verhaltensweisen im Notfall, Notrufnummern sowie Informations- und Anlaufstellen in unserer Stadt. Außerdem sind vielfältige Möglichkeiten zum Abkühlen in Oldenburg zu entdecken: Sowohl mitten in der Innenstadt als auch weiter draußen. Und um sein eigenes Gefährdungspotenzial zu ermitteln, gibt es einen kleinen Hitzecheck zum Selbstausfüllen.
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Das alles wurde gewürzt mit einer Prise Humor von Cartoonist Hannes Mercker, der mit seinen begleitenden Oldenburg-spezifischen Zeichnungen einen künstlerisch humorvollen Blick auf dieses wichtige Thema richtet. Sämtliche Inhalte sind auch auf der städtischen Website unter www.oldenburg.de/hitze digital zu finden – und werden künftig noch in mehrere Sprachen übersetzt. Zudem ist die Einbindung eines Online-Stadtplans geplant, der kühle Orte in der Stadt ausweist.
Verteilung der Broschüre an vulnerable Gruppen
Dazu sagt Sozialdezernentin Dagmar Sachse: „Wenn es sehr lange heiß ist, so wie wir es aktuell in und um Oldenburg erleben, und auch nachts nicht abkühlt, kann das für Körper und Kreislauf sehr anstrengend sein – und auch unserer Gesundheit schaden. Mittlerweile erleben wir aufgrund des Klimawandels auch in unserer Region immer öfter heißere Sommertage und Hitzewellen mit Spitzenwerten um die 40 Grad Celsius. Mit unserer Broschüre und den Online-Informationen wollen wir die Menschen sicher und gut geschützt durch diese heißen Phasen bringen – und besonders für gefährdete Zielgruppen sensibilisieren.“ Damit diese gezielt erreicht werden, wird die Print-Broschüre gemeinsam mit begleitenden Postkarten mit QR-Code zur Website in Kürze an Kindergärten, Schulen sowie in Pflegeeinrichtungen und Altenheimen verteilt. Zudem steht sie jeder und jedem unter www.oldenburg.de/hitzekostenlos zum Download zur Verfügung. Es wurde bewusst auf eine kleine gedruckte Auflage der Broschüre gesetzt, um der Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen.
Von Mannheim lernen
Ende 2022 wurde eine Arbeitsgruppe bei der Stadtverwaltung ins Leben gerufen, die sich mit einem so genannten Hitzeaktionsplan für Oldenburg beschäftigen sollte, der wiederum Teil eines (integrierten) Klimaanpassungskonzeptes ist. Auch wenn es noch kein Klimaanpassungskonzept für Oldenburg gibt, wurde der Fokus für den Sommer 2023 auf kurzfristige, informative Maßnahmen zur Hitzevorsorge gerichtet. Dabei konnte auf Vorarbeiten anderer Städte und Behörden zurückgegriffen und auch der Kontakt zu Städten wie beispielweise Mannheim, die bereits einen umfangreichen Hitzeaktionsplan erarbeitet haben, aufgebaut und vertieft werden.
6 Kommentare
Wieso von Mannheim lernen, wenn Belgien und Frankreich hier für Mitteleuropa führend sind. Hat Mannheim bereits Wasservernebler an Bushaltestellen zur Kühlung der Wartenden z.B.? Der Artikel sagt da so gut wie nichts.
Ich habe mir das tolle Mannheim-Konzept inzwischen mal angesehen. Ergebnis? Ein paar Allerweltsvorschläge, auf die auch die senilste Oma oder eben der Opa noch von ganz alleine kommt. Wirkliche Maßnahmen oder Angebote sehen wahrhaft anders aus, eben wie in Ländern wie Belgien, Frankreich usw. Warum, so frage ich mich, ist in Deutschland der Bürger eigentlich immer der, den man getrost vernachlässigen kann? Oder sind diese Länder so viel reicher als wir? Für wen wird hier eigentlich Politik gemacht?
Die Stadt Oldenburg hat eine sehr trairige Innenstadt vorzuweisen. Nicht nur, dass die Pflasterung ekelerregend schmutzig ist, es gibt auch keinen Baum, keinen Strauch, keine Bänke die einen Aufenthalt irgendwie interessant machen könnten bzw die Innenstadt vor Überhitzung zu schützen könnten. Vor Hitze dann in ein Cafe oder Kaufhaus zu flüchten…. ? Dann bleib ich lieber zu Hause.
Oder hat das Methode um überhaupt noch Kundschaft in die Geschäfte zu bekommen?
Nun, die „Sagrotan-Kulur“ der letzten Jahrzehnte hat nicht nur erhebliche Umweltbelastungen gebracht, sondern auch die Krankheits- und Allergieanfälligkeit der Menschen verstärkt. Wenn alle Widerstandskräfte durch Chemiebomben unterdrückt werden, hat der menschliche Körper nichts mehr entgegen zu halten. Nicht umsonst gelten Menschen vom „Bauernhof“ als widerstandsfähiger. Wenn da schon das Pflaster der Oldenburger Innenstadt „ekelerregend“ ist, wie schlimm ist dann der ganze Dreck in der Natur? Da ist es besser, zu Hause zu bleiben und sich ordentlich desinfizieren, wer weiss, und wenn dann erst der Russe kommt …
Ich weiß ja nicht, wie oft sie sich in der Innenstadt aufhalten, aber so ganz unrecht hat Lotte ja nun wahrhaft nicht. Besonders an Wochenenden quellen „Papierkörbe“ über, die Böden fallen heraus usw. Daß dann, wenn keine Alternative zur Entsorgung mehr da ist, das Zeugs drumherum verweht, wen wunderts. Ich erlebe, daß die Bürger alles versuchen, ihre Abfälle dort los zu werden – nur die Stadt hat kein Personal am Wochenende in Einsatz, so scheint es. Es ist wie mit den zu wenigen öffentllichen Toiletten – entweder sie sind wegen irgendwelcher Defekte geschlossen oder sie sind zumindest nicht mal im Ansatz gewartet.
Wie überall und in allen Bereichen, selbst wenn der derzeitige Bürgermeister (stellvetretend genannt für alle Stadtbediensteten) es versucht, die Versäumnisse, man möchte fast sagen von Generationen, abzuarbeiten, das holt man eben so schnell nicht mehr auf.
Bis Oldenburg wirklich „Öko“ ist, das wird noch lange dauern, ob auf den Straßen oder links und rechts davon.
In der Tat, die Eigentümer der Innenstadtgebäude bieten nicht das mich ansprechende Nutzungskonzept. Aber dass der städtische Eigenbetrieb AWB verantwortlich ist für die Menschen, die Alles da fallen lassen, wo es überflüssig wird, nun ja. Wenn der Papierkorb voll ist, scheiss drauf, schmeiss es doch daneben. Selbst Schuld.