Filmfest

Tatort: Premiere von „Bombengeschäft“ beim Filmfest

Sascha Alexander Geršak, Alessija Lause und Thomas Darchinger in Bombengeschäft.

Sascha Alexander Geršak, Alessija Lause und Thomas Darchinger (von links) in Bombengeschäft.
Foto: Martin Valentin Menke

Oldenburg (Achim Neubauer) „Der Mann mit dem Hut“ hat wieder einen Tatort abgedreht und – das hat auch schon fast eine kleine Tradition – Premiere feierte das neue Werk von Thomas Stiller in Oldenburg. 2007 war es „Die Blume des Bösen“, 2014 „Frohe Ostern, Falke“ (der „Hasen-Tatort“ (Stiller)) und 2018 nun „Bombengeschäft“. Ausstrahlung voraussichtlich im Januar / Februar als erster 2019er Beitrag des WDR.

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Als in einem Depot des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Sprengmeister Peter Krämer bei einer Bombenexplosion stirbt, schätzen die Kommissare das zunächst als einen Unfall ein. Die Kollegen des Toten halten das für undenkbar, seine Frau Alena (Alessija Lause) versichert, eine glückliche Ehe geführt zu haben. Aber es ergeben sich auch Unstimmigkeiten in den Befragungen: Da ist das offensichtlich mehr als freundschaftliche Verhältnis, dass der Verstorbene zu seiner Mitarbeiterin Katharina Vostell (Isabel Thierauch) pflegte. Ex-Bundeswehrkamerad Alexander Haug (Sascha Alexander Geršak) war ausgerechnet am Tag der Explosion auf dem Gelände des Depots. Und außerdem wird bei den Ermittlungen schnell deutlich, dass Gemeinsamkeiten aus der Vergangenheit viele der Beteiligten miteinander verbinden. Wo aber liegt das Motiv für den – das stellt sich schnell heraus – Mord am Sprengmeister?

Einen, im allerbesten Sinn, klassischen Beitrag für die Reihe Tatort inszenierte Thomas Stiller nach seinem eigenen Drehbuch, zum Mit-Raten. Ihm war die Freude anzusehen, als das Premierenpublikum – von Marco Hofschneider (Raimond Gebel) und ihm befragt – bestätigte, dass lange unklar bleibt, in welcher Richtung sich der Fall auflösen würde.

Thomas Stiller bei der Tatort-Premiere von Bombengeschäft in Oldenburg.

Thomas Stiller bei der Tatort-Premiere in Oldenburg.
Foto: Achim Neubauer

Überhaupt war Stiller, der ja beim Oldenburger Filmfest seit Jahren Stammgast ist, bester Laune, wenn auch recht kurz bei der Beantwortung der wenigen Fragen, die Moderatorin und Publikum nach der Vorstellung loswerden wollten.

Natürlich ist er gerne in Oldenburg, kommt deshalb auch seit Jahren immer wieder in den Norden. Die Produktionsbedingungen sind im Bereich der Fernsehfilme schwierig und das finanzielle und Zeit-Budget knapp kalkuliert. 22 bis 23 Tage für einen 90-Minuten-Film darauf könne er sich allerdings einstellen, weil er schon vorher sich die Einstellungen überlegt, die dann gedreht werden sollen. Stiller lässt selten mehr spielen als für den fertigen Film nötig und kann sich durch diese Art der Produktion auch ein Maximum an künstlerischer Freiheit bewahren.

Eine spannende Bildauflösung haben sich Thomas Stiller und sein Kameramann Marc Liesendahl überlegt, die den Kölner Kommissaren, die nur zu oft in ihren Tatort-Beiträgen bieder und behäbig daherkommen, gut getan hat.

Erst im nächsten Jahr wird dieser neue Film mit den Kommissaren Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) gesendet werden, der schon im Spätherbst letzten Jahres (24. Oktober bis 24. November) in Köln und Umgebung entstand.

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2 Kommentare

  1. thomas Stiller
    18. September 2018 um 10.22 — Antworten

    Hallo, der Kameramann von dem Tatort heißt Marc Liesendahl und es ist die 14 oder 15. Zusammenarbeit. Mit freundlichen Grüßen Thomas Stiller

    • 18. September 2018 um 10.28 — Antworten

      Wir danken für den Hinweis. Den Artikel haben wir entsprechend korrigiert.

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