Oldenburg

Cosplay: Vom Spiel mit den Kostümen

Am letzten Samstag trafen sich rund 200 Cosplayer vor dem Oldenburger Hauptbahnhof für ein friedliches Treffen, um ihre Kostüme zu zeigen.

Besuch aus Rostock und München wurde am vergangenen Samstag in Oldenburg begrüßt.
Foto: Anja Michaeli

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Oldenburg (am) – Umarmungen, Wiedersehensfreude und ein freundliches Miteinander charakterisieren das Treffen der Cosplayer, die sich am vergangenen Samstag am Oldenburger Hauptbahnhof trafen. Rund 200 der kostümierten Fans von japanischen Mangas (Comics) oder Animes (Zeichentrickfilmen), Computerspielen oder Filmen kamen, um bei ihrem lokalen Treffen auf dem Schlossplatz zu picknicken.

Einmal monatlich präsentieren sich Cosplayer aus unter anderem Oldenburg, Bremen, Ammerland, Ostfriesland und anderen Bundesländern seit August 2013 samstags beim Oldenburger Otaku Treff (OOt). Sie zeigen ihre neuesten Kostüme und stellen sich den Blicken des Publikums. Die Verabredungen werden über Facebook-Seiten oder entsprechende Foren getroffen. Organisiert wird das Ganze von der 23-jährigen Marike Eden und dem 19-jährigen Tobias Rolle, die von Keiko (Wiebke Reichelt) unterstützt werden. „Ich mag es besonders, sich einmal im Monat so richtig auszuleben und einen Tag nicht vor dem Computer zu sitzen“, so Tobias Rolle. „Man lernt Freunde kennen, mit denen man die gleichen Interessen teilen kann.“ Sein Lieblingscharakter aus dem Anime „Date a Live“ ist Tokisaki Kurumi, ein Mädchen mit besonderen Kräften. „Ich cosplaye aus diesem Anime den Hauptprotagonist Shido Itsuka – einer der wenigen männlichen Charaktere.“

„Das OOt ist eines der wenigen, an denen auch viele Jungs teilnehmen“, sagt die 19-jährige Wiebke Reichelt / Keiko. Zurzeit sei „Attack on Titan“ ein großes Thema insbesondere für männliche Cosplayer. Keiko geht ganz in der Szene auf. Sie erzählt, dass sie in der Schule gemobbt wurde, keine Freunde hatte. „In Gröpelingen wurde ich nicht akzeptiert.“ Durch ein Schulpraktikum fand sie den Weg zu den Cosplayern. Dass sie hier angekommen ist, zeigen spätestens die zahlreichen Umarmungen vor dem Oldenburger Hauptbahnhof.

Die Treffen verlaufen in familiärer Atmosphäre. Die Oldenburger staunen und fotografieren. „In Oldenburg wird das OOt bis auf wenige Ausnahmen sehr positiv aufgenommen“, freut sich Tobias Rolle. Anders als bei den Cosplay Treffen in Bremen: „Die Cosplays wurden zerrissen, wir wurden bespuckt und mit Bier überschüttet“, erinnert sich Keiko „Aber das ist schon länger her, mittlerweile haben sich auch die Bremer an uns gewöhnt.“ (am)

Cosplay Treffen in Oldenburg

Interessierte erhalten Informationen unter animexx.onlinewelten.com oder der Facebook-Gruppe des OOt.

Otaku

Menschen, die sich ausgiebig mit einer Sache leidenschaftlich beschäftigen, werden in Japan Otaku genannt – ähnlich wie Nerds im Englischen. In der westlichen Welt steht der Ausdruck für Anime- und Mangafans.

Cosplay

Das Wort Cosplay setzt sich aus Kostüm (Costume) und Spiel (Play) zusammen. Die Cosplayer stellen einen Charakter aus bei2spielsweise Mangas, Animes oder Computerspielen dar. Sie fertigen Kostüme anhand der Darstellung einer Charakterfigur und präsentieren sie in der Öffentlichkeit. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen tragen beispielsweise Perücken in schrillen Farben, zeigen sich mit riesigen Spielzeugwaffen und benutzen Kontaktlinsen zum Beispiel für die großen Augen ihrer Lieblingsfiguren. Cosplay entstand auf Science Fiction-Conventions in den frühen 1980er Jahren in den USA. Auf Messen oder lokalen Treffen lernen sie sich kennen, zeigen ihre Verkleidungen und fotografieren sich. Seit 2007 findet die Deutsche Cosplay Meisterschaft statt. Es gibt alleine in Deutschland mehr als 20.000 Cosplayer.

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1 Kommentar

  1. ShurAiina
    29. April 2015 um 6.04 — Antworten

    ENDLICH mal ein Bericht über Cosplayer, der nicht von vorne bis hinten mit Vorurteilen vollgestopft ist! Finds gut, dass man endlich der Szene gegenüber offen ist <3

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