Oldenburg

Arbeit plus: Zahlen und Würde im Fokus

Bischof Jan Janssen und Renate Giesler von der EKD überreichten Martin Grapentin und seinem Vorstandskollegen Gerhard Fiand (von links) das Arbeitsplatzsiegel Arbeit plus.

Bischof Jan Janssen und Renate Giesler von der EKD überreichten Martin Grapentin und seinem Vorstandskollegen Gerhard Fiand (von links) das Arbeitsplatzsiegel „Arbeit plus“.
Foto: Katrin Zempel-Bley

Oldenburg (zb) Im Namen der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) hat der Oldenburger Bischof Jan Janssen dem Vorstandsvorsitzenden der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO), Martin Grapentin, die Auszeichnung „Arbeit plus“, das Arbeitsplatzsiegel der EKD, überreicht. Die LzO ist das erste Unternehmen im Gebiet der Ev. Luth. Kirche in Oldenburg, das diese Auszeichnung erhält.

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„Mit der Verleihung des Gütesiegels zeichnet die EKD Unternehmen aus, die für nachhaltige Unternehmenspolitik, ein gutes Betriebsklima und wirtschaftlichen Erfolg stehen“, erklärte der Bischof. Seit 1999 wird es verliehen und bislang haben 51 Unternehmen bundesweit das Arbeitsplatzsiegel erhalten, das für zwei Jahre gilt.

„Die Vergabekriterien nehmen die biblische Erkenntnis auf, dass jeder Mensch die ihm und ihr von Gott gegebenen Gaben und Talente entfalten darf und soll“, erläuterte Janssen. „Wir hören viel von der Trias Wirtschaft, Wachstum und Wohlstand, ich möchte das Motiv Würde hinzufügen und zwar als Leitmotiv.“

Sechs Monate hat sich die LzO einer harten Prüfung unterzogen. Mehr als 80 Kriterien wurden untersucht. Am Ende stand fest, dass die LzO Arbeitsplätze schafft, sich stark im Fort- und Weiterbildungsbereich engagiert, verschiedene Arbeitszeitmodelle anbietet, erfolgreich Maßnahmen zur Frauenförderung entwickelt hat und knapp 20 Prozent der Führungspositionen von Frauen bekleidet werden, über eine überdurchschnittliche Ausbildungsquote verfügt und 96 Prozent der Azubis übernimmt. Außerdem wurde der LzO eine sehr gute überbetriebliche Kooperation, betriebliche Mitbestimmung, die Existenz eines Unternehmensleitbildes sowie eine gute Führungs- und Konfliktkultur bescheinigt. Darüber hinaus engagiert sie sich in sozialen, kulturellen und ökologischen Projekten.

„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung“, erklärte Grapentin, der seit jeher gesteigerten Wert auf ein sehr gutes Betriebsklima legt. „Ich bin überzeugt davon, dass die LzO erheblich davon profitiert, weil unsere Mitarbeiterschaft gerne zur Arbeit kommt und eben keine Bauchschmerzen hat. Deshalb kann hier jeder nach seinen Möglichkeiten zum Erfolg beitragen und ist entsprechend motiviert.“

Die seelische Gesundheit, davon ist der LzO-Chef überzeugt, spielt eine sehr große Rolle im Arbeitsprozess. „Es ist ganz wichtig, dass wir Arbeit als Segen empfinden. Das funktioniert aber nur, wenn die Unternehmenskultur entsprechend ist“, ist er überzeugt. „Wenn die Arbeit menschenfreundlich ist, haben die Menschen Spaß an der Arbeit.“

Die LzO, das steht bereits fest, wird sich auf der Auszeichnung nicht ausruhen. „Wir empfinden sie als neuen Impuls, alles immer wieder auf den Prüfstand zu stellen mit dem Ziel, überall noch besser zu werden“, kündigte Grapentin an. Dass vergleichsweise wenig Unternehmen seiner Philosophie folgen, kann er sich nicht so recht erklären. Nur Zahlen und Ziele im Blick zu haben, ist für ihn der falsche Weg.

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