Oldenburg

Alien-Insekten in Oldenburg?

Alien Insekten in Oldenburg? Eine Schlupfwespe und ein Weinschwärmer sorgten gestern für viele Kommentare.

Eine Schlupfwespe und ein Weinschwärmer sorgten gestern für viele Kommentare.
Fotos: Saskia Pabel und Christian Kruse

Oldenburg (am) Gleich zwei ungewöhnliche Tiere bekamen gestern zwei Oldenburger vor die Kamera. Von „bäh“ bis „süß“ wurden ihre Funde bei Facebook kommentiert. Gleich mehrere User vermuteten Aliens. Aber weit gefehlt: Im Laufe der Diskussionen konnten User mit den jeweils richtigen Lösungen punkten.

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Christian Kruse, OOZ-Redaktion, staunte, als er sah, was sich da vibrierend an seiner Balkonwand in Bürgerfelde klammerte. Ein Insekt mit einem Körper von zirka drei bis vier Zentimetern, einem langen Legestachel und Fühlern. Eine Schwertfliege müsse dies sein, scherzten die User auf seiner Pinnwand bei Facebook. Sven Thomas sorgte für Aufklärung: Es sei eine Schlupfwespe. Laut Wikipedia können diese Insekten eine Körperlänge von bis zu fünf Zentimetern erreichen, der Stachel und die Fühler verdoppeln die Größe.

Noch mehr diskutiert wurde der Gartenfund von Saskia Pabel in Krusenbusch. In der Facebookgruppe „Gesucht – Gefunden – Oldenburg“ veröffentlichte sie gestern ihr „Alien“. Die Fotografin des Tieres vermutete, dass die schwarzen Punkte die Augen sein könnten. Am hinteren Ende sei ein kleiner Stachel. „Und wenn man das Ding umdreht, hat es einen ganz ekligen Mund mit einer spitzen Zung und kleinen Zähnchen“, schrieb Saskia Pabel. Von „gedopte Raupe“ bis „verkrusteter Kot“ äußerten die User eine bunte Palette an Vermutungen. Die Meinungen gingen von „wuäää“ bis „süüüüß“. Stephen Nzume trug dann nach „Konsultierung der Fachliteratur“ mit einer ersten Idee zur Entlarvung des fabelhaften Tieres bei: die Steinlaus. Zur weiteren Information fügt die OOZ-Redaktion ein Video über die Steinlaus bei:

Die Raterei über das Tier ging in mehr als 40 – zumeist scherzhaften – Kommentaren weiter: Ist es ein Wurm? Ein 1-Euro-Ding? Kann man das essen? Und auch in diesem Fall kam man der Lösung sehr nah: Es sei eine Weinfalterlarve. „Die Natur hat wohl einen … etwas merkwürdigen Humor“, sagte Nzume dazu. Ann-Kathrin Griesse wusste des Rätsels Lösung: Das sei die Raupe des Weinschwärmers. „Es wird bald ein schöner, lila-grüner Nachtfalter, der sich an den Fuchsien der Nachbarschaft bedient“.

Und auch die Frage, ob es sich um die Raupe des Kleinen oder des Mittleren Weinschwärmers handelt, konnte heute geklärt werden. Auf Nachfrage der OOZ-Redaktion teilte Dr. Rolf Niedringhaus vom Institut für Biologie und Umweltwissenschaften der Universität Oldenburg mit, dass das Foto eine Raupe des Mittleren Weinschwärmers (Deilephila elpenor) zeige. Das erkenne man unter anderem an der „Augenfarbe“, die hier beim elpenor weiß-grau sei, beim Kleinen Weinschwärmer jedoch rötlich sein müsste. Außerdem fehle beim Deilephila porcellus der Stachel.

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