Nach Kritik: Bahn lässt Papier-Fahrpläne an Bahnsteigen hängen
Die Deutsche Bahn setzt doch weiter auf Papier-Fahrpläne. Nach der Kritik von Fahrgästen und Verbänden nimmt der Konzern seine Entscheidung zurück, die weißen Ankunftspläne nach dem Fahrplanwechsel 2024 abzuhängen, berichtet die „Bild“ (Samstagausgabe). Sie bleiben so auch für die nächste Fahrplanperiode an den Bahnhöfen – neben den gelben für die Abfahrtszeiten.
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Infrastruktur-Vorstand Berthold Huber soll dem Bericht zufolge die Streichung der Papier-Pläne persönlich gestoppt haben. Er habe von der geplanten Aktion erst aus den Medien erfahren.
In 570 mittleren bis großen Bahnhöfen hängen in den Vitrinen die gedruckten Fahrpläne: gelb für Abfahrt, weiß für Ankunft. Insgesamt gibt es rund 5.700 Stationen. Täglich sind rund 21 Millionen Reisende an den Bahnhöfen unterwegs.
dts Nachrichtenagentur
Foto: S-Bahn-Station (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
1 Kommentar
Ob die nun hängen oder nicht – sie stimmen ja eh nicht. Der Fahrplan ist bei den ganzen Verspätungen zu einer unverbindlichen Empfehlung verkommen. „Zug XYZ nach Irgendwo fährt 14:24 von Gleis 3“ mag früher zu Zeiten der Bundesbahn mal gestimmt haben, aber inzwischen kann man ja froh sein, wenn er überhaupt fährt, von welchem Gleis und zu welcher Uhrzeit auch immer. Die Vorzeigezüge ICE sind dabei noch die schlimmsten, aber auch der Nahverkehr ist eine Katastrophe. Für eine Strecke von lächerlichen 290km, die man mit dem Auto in 2h (zügiges Fahren ohne Pause) bis 3h (gemütliches Bummeln mit Pause) zurücklegen kann, dauert per Bahn über 6h und hat 5 Umstiege, um dann noch nicht am Ziel zu sein, sondern nur am nächstgelegenen Bahnhof. Macht nochmal eine Stunde Fahrerei mit Bus und Taxi.
Wenn die Bahn es hinbekommt, für eine Strecke von lächerlichen ca. 600km drei Stunden (Hinfahrt) bzw. über dreieinhalb Stunden (Rückfahrt einige Tage später) hinzubekommen, dann erinnert einen dass an Bahnfahren irgendwo in der 3. Welt, aber nicht in einem Industriestaat.