Staatstheater: Neue Spielzeit setzt auf Demokratie

Die italienische Oper „La Traviata“ von Giuseppe Verdi feierte zur Spielzeiteröffnung 2025/26 im Großen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters eine gelungene Premiere.
Foto: Stephan Walzl
Oldenburg (vs) Was macht den Generalintendanten eines Staatstheaters glücklich? Genau. Ein volles Haus und ein (hoffentlich) zufriedenes Publikum. So geht es auch Georg Heckel, Generalintendant des Oldenburgischen Staatstheaters, beim Rückblick auf seine erste Spielzeit als Theaterchef in Oldenburg. Eine erfolgreiche erste Spielzeit liegt hinter der neuen Oldenburger Intendanz: Mehr als 191.000 Gäste konnten für die vergangene Spielzeit 2024/25 verbucht werden – mehr als 30.000 Besucher/innen im Vergleich zum Vorjahr.
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Somit geht Georg Heckel mit seinem Team mit Zuversicht, Ehrgeiz und einem vielseitigen Programm in die Spielzeit 2025/26. „Das Oldenburger Publikum ist ein Traum, und wir sind mit offenen Armen empfangen worden“, freut sich Georg Heckel.
Gelungener Auftakt mit Verdis „La Traviata“
Die erste Premiere der Saison war sogleich erneut ein Publikumserfolg: Die italienische Oper „La Traviata“ von Giuseppe Verdi wurde im voll besetzten Großen Haus vom Ensemble bis zum Oldenburgischen Staatsorchester und dem Regieteam gefeiert. Die nächste Premiere ist bereit, das Licht des Oldenburger Theatersaals zu erblicken: „Der Sturm“ von William Shakespeare feiert am Samstag, 20. September, um 20 Uhr im Kleinen Haus unter der Leitung von Hausregisseurin Ebru Tartıcı Borchers seine Premiere. Die Komödie „Bondi Beach“ von Rebekka Kricheldorf am Samstag, 27. September, 20 Uhr, im Kleinen Haus stellt sich der Frage: Wie verändert sich das Leben, wenn sich exzessive Partynächte in gediegene Weinwanderungen und die Lust auf Risiko in Bestattungsvorsorge wandeln? Zum Spielzeitbeginn feierte das Theaterensemble bereits die Wiederaufnahmen von „Cabaret“ und „Mascha K. (Tourist Status)“. Die Wiederaufnahme des Balletts „Romeo und Julia“ mit großem Orchester in der Choreografie von Ballettdirektor Antoine Jully folgt am Freitag, 26. September, um 19.30 Uhr im Großen Haus.
Klassiker treffen in Oldenburg auf neue Stoffe
Generalintendant Georg Heckel hat mit seinem Leitungsteam und der Dramaturgie einen Spielplan zusammengestellt, in dem „Demokratie“ und „Gegenüber“ in den Mittelpunkt gestellt werden sollen. Wie gehen wir in der derzeit politisch aufgeheizten Stimmung miteinander um, fragen sich die Theaterleute. Wie begegnen wir uns in der Andersartigkeit und Meinungsvielfalt, und welche Chancen bestehen darin? Das Programm „Gegenüber“ wird noch in diesem September vorgestellt.

Gemeinsam Freude zum Start der Spielzeit 2025/26 herrscht bei (von links) Gesine Geppert, Petra Bohlen, Milena Paulovics, Telse Hahmann, Georg Heckel, Anna Neudert, Reinar Ortmann, Hanna Puka, Stefan Schmidt und Matthias Grön.
Foto: Volker Schulze
Klassiker wie „Wozzeck“ als Oper in der Regie des Generalintendanten, „Werther“ von Jules Massenet oder das berühmte Singspiel „Im Weißen Rössl“ von Robert Gilbert und Ralph Benatzky treffen auf Neues wie „Next to normal“ von Tom Kitt – laut Georg Heckel ein „unbequemes Musical“ über eine „fast normale“ Familie. Die „Welt der Skurrilität und Anarchie“ betritt das Schauspielensemble plus Live-Band mit der Junk-Oper „Shockheaded Peter“.
Vom „Sturm“ zum „Volksfeind“
Im Schauspiel kommt Klassisches wie „Der Sturm“, Molières „Ein Volksfeind“ und „Frankenstein“ nach dem Roman von Mary Shelley neben Aktuellem wie „Der blinde Passagier“ von Maria Lazar und „Heartship“ von Caren Jeß auf die Bühne.
Die Ballettcompagnie Oldenburg startet mit sechs neuen Mitgliedern in die neue Spielzeit. Neben drei Uraufführungen in „Demo-Mode“ feiert die Arbeit von drei Choreografinnen zum Thema „Demokratie“ Premiere.
Die Sparte Junges Schauspiel zeigt zur Weihnachtszeit den Musical-Klassiker „Die Schöne und das Biest“ in der Regie der in Oldenburg sehr erfolgreichen Regisseurin Krystyn Tuschhoff. Aktueller denn je ist dazu im Gegensatz das Schauspiel „Wolf“ von Saša Stanišić zu betrachten. „Der deutsch-bosnische Bestsellerautor erzählt in seinem ersten Kinderroman eine Geschichte über Freundschaft und Angst, Empathie und Mobbing und macht gleichzeitig Mut zum Anderssein“, so die Dramaturgie des Staatstheaters. Spannendes Kindermusiktheater für Kinder ab sieben Jahren bietet „Peggy Packer“ von Jesse Broekman.
Niederdeutsches und Sparte 7
Das Ensemble des Niederdeutschen Schauspiels präsentiert sich auch in dieser Spielzeit wieder mit aktuellen Stücken wie der Komödie „Achtsam moorden/Achtsam morden“ oder „Wohnen/Wahnen“ in Kooperation mit der Theatervermittlung mit ihrem Stadt:Ensemble dem Oldenburger Publikum. Mit der gewohnten Mischung aus Klassikern und Komödien der niederdeutschen Sprache und aus Film und Fernsehen bekannten Stoffen gelingt es der Sparte immer wieder, neues Publikum zu gewinnen.
Die „Sparte 7“ ist die sogenannte Demokratiesparte des Oldenburgischen Staatstheaters. Diese Sparte präsentiert sich in Oldenburg und dem Umland mit eigenen Ideen zu aktuellen und oft kontrovers diskutierten Themen in der Gesellschaft. In dem Format wird Neues auch jenseits der bekannten Theaterdisziplinen gewagt und probiert. Die Beteiligung von außen mit Ideen, Projekten und Kooperationen ist ausdrücklich erwünscht. Auch in der zweiten Spielzeit des neuen Generalintendanten soll der Schritt raus aus dem Theatergebäude und rein in die Stadt mit ihren Menschen fortgesetzt werden. Mit verschiedenen Formaten öffnet sich das Oldenburgische Staatstheater weiterhin seinem Publikum aus Stadt und Land.
Alle Informationen zum gesamten Programm der Spielzeit 2025/26 und Eintrittskarten gibt es online unter www.staatstheater.de.
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