Landesmuseum erwartet Schätze
Anna Heckötter bei der Sichtung der Grafischen Sammlung.
Foto: privat
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Oldenburg/zb – Das Oldenburger Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte verfügt über eine Grafische Sammlung, die geschätzte 11.000 Arbeiten umfasst und in der sich vermutlich einige Schätze verbergen. Erstmals wird diese Sammlung jetzt vollständig gesichtet und bearbeitet.
Darunter befinden sich Zeichnungen und druckgrafische Blätter aus fünf Jahrhunderten. Einen Schwerpunkt bilden die Arbeiten aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. „Ein paar Besonderheiten habe ich bereits entdeckt“, verrät Projektleiterin Anna Heckötter. Im Frühjahr 2014 will sie die Ergebnisse im Rahmen einer Ausstellung präsentieren. „Ich plane, die Meisterblätter der Grafischen Sammlung herauszustellen und somit erstmals bekannt zu machen.“
Andere Museen sind äußerst interessiert daran, weil sie immer wieder für eigene Ausstellungen Leihgaben benötigen. „Für unser Haus ist das wichtige Werbung“, macht Museumsdirektor Prof. Dr. Rainer Stamm klar, weshalb er froh darüber ist, endlich vier wissenschaftliche Mitarbeiter in seinem Haus beschäftigen zu können, die sich mit den zahlreichen noch nicht gesichteten Beständen im Museum beschäftigen. Tatsächlich gibt es zahlreiche Bestände im Museum, die nie gesichtet worden sind, weil dafür kein Personal abgestellt werden konnte. Rainer Stamm möchte diesen Zustand in den kommenden Jahren abstellen.
Auch der Nachlass von Walter Müller-Wulckow, Gründungsdirektor des Oldenburger Landesmuseums, lag bislang unberührt in den Archiven. Der Kunsthistoriker, der 1994 in Oldenburg starb, war ein großer Kenner der modernen Architektur, korrespondierte mit Walter Gropius, Erich Mendelsohn und anderen Größen und publizierte vier sehr erfolgreiche Bildbände, in denen er sich mit Bauten des Verkehrs, der Arbeit, mit Siedlungen oder der deutschen Wohnung auseinandergesetzt hat.
Sein Nachlass, der vor zehn Jahren ins Landesmuseum gelangte, wird jetzt von Dr. Claudia Quiring und Andreas Rothaus inventarisiert und erforscht. Die wertvollen und zum groflen Teil noch nie gezeigten Originale werden im November im Landesmuseum im Rahmen der Ausstellung „Neue Baukunst“ gezeigt. Sie wandert im Frühjahr 2014 Berlin und Breslau, dem Geburtsort Müller-Wulckows.
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