Handgemacht Oldenburg: Nachhaltigkeit mit Erfolg

Annika Bremer (links) veranstaltet seit zehn Jahren mit steigender Nachfrage den Handgemacht Kreativmarkt Oldenburg und legt dabei auch viel Wert auf das persönliche Gespräch. Der nächste Kreativmarkt ist am Samstag, 13. September, im Computermuseum Oldenburg, Bahnhofplatz 10.
Foto: Volker Schulze
Oldenburg (vs) Das Handgemacht Oldenburg gehört seit zehn Jahren zum festen Programmpunkt im Veranstaltungskalender der freien Kulturszene. Zu verdanken hat Oldenburg diesen nachhaltigen und vielfältigen Kreativmarkt dem Engagement von Annika Bremer. Bis heute als Hobby und in Eigenregie geplant, organisiert, durchgeführt und beworben, freut sich die 33-Jährige seit der Premiere über den wachsenden Zulauf und die steigende Nachfrage nach Standplätzen bei jedem weiteren Termin. Unterstützt wird die Oldenburgerin dabei von ihrem Mann Daniel Bremer, der für Technik, Bands und das Design verantwortlich zeichnet.
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Getreu dem Motto „Aus Alt macht Neu“ freut sich Annika Bremer auf die nächste Ausgabe von Handgemacht am Samstag, 13. September, im Oldenburger Computermuseum (OCM), Bahnhofplatz 10. Von 15 bis 20 Uhr bildet erstmals das neue Schaudepot im OCM HUB die Kulisse für Handgemachtes und Nachhaltiges. Angeboten werden unter anderem Keramik, Schmuck, Illustrationen, Drucksachen, Schönes und Nützliches aus Stoff, Holzdesigns, Kindersachen und Upcycling. Wer eine kurze Pause vom Stöbern braucht, kann an den Geräten in der Dauerausstellung des OCM programmieren oder spielen. Die Kultzeitschrift BRAVO liegt im 80er-Jahre-Wohnzimmer zum Lesen bereit. Die Spieleklassiker PONG, Pac-Man, Commodore 64 und ihre Zeitgenossen sind während des Kreativmarkts spielbereit. Für das kulinarische Angebot sorgt seit Beginn das Café und Bistro Veggiemaid am Damm 34 mit veganen Leckereien.
Niedrigschwellige Kultur in Oldenburg fördern
Die Idee für Handgemacht kam Annika Bremer bei ihren Bastelabenden mit Freundinnen im Oldenburger Jugendzentrum Cadillac, in dem die damalige Studentin für Gesundheitsmanagement sowie Sportwissenschaften und -soziologie nebenbei tätig war. Die kreative Runde wurde von Monat zu Monat größer, und so entstand die Idee, die handwerklichen Erzeugnisse zum Verkauf anzubieten. Dass zur Premiere im Jahr 2015 mehr als 1000 Gäste kamen, hat der Oldenburgerin bestätigt, dass es anscheinend eine Nachfrage nach handgemachten und nachhaltig produzierten Dingen gibt. Viele der angebotenen Gegenstände sind im sogenannten Upcycling-Prozess entstanden, worauf besonderer Wert gelegt wird. Bei der Auswahl der Stände sind Einzigartigkeit und Vielfalt weitere Kriterien.
„Oldenburg hat einen Bedarf an niedrigschwelliger Kultur, und ich schaffe einen Raum für Leute, die handwerklich aktiv sind“, sagt Annika Bremer. Es gehe ihr dabei nicht darum, damit Geld zu verdienen. Die Standgebühren sind bewusst gering gehalten, und Eintritt wird nach Selbsteinschätzung der Gäste bezahlt.
„Der Handgemacht Kreativmarkt ist keine reine Verkaufsausstellung. Ich möchte Räume schaffen für Leute, die sich hier vernetzen und austauschen können. Es gibt immer viel Austausch unter den Ausstellerinnen und Ausstellern“, freut sich die Oldenburgerin. Der Bedarf an einem solchen Angebot ist groß, denn mittlerweile bewerben sich auch Kreative über den Oldenburger Raum hinaus – bis nach Varel, Vechta, Hamburg und Hannover – um einen Platz. Alle Standplätze sind regelmäßig Wochen im Voraus vergeben. Neue Bewerberinnen und Bewerber haben stets Vorrang, um die Vielfalt des Angebots zu wahren und um immer wieder Neues zeigen zu können.
Handgemacht Kreativmarkt ist politisch
Live-Musik, Lesungen, kreative Basteleien für jedes Alter und Infostände sind neben dem Verkaufsangebot weitere Bestandteile beim Handgemacht Kreativmarkt. Der politische Anspruch der Veranstaltung ist der Organisatorin ebenso wichtig. Informationsstände, Unterschriftenaktionen und Mitmachangebote – zum Beispiel von der Seebrücke, den Seapunks, Students for Future und dem Tierheim Oldenburg – gehören regelmäßig dazu. Annika Bremer, die seit elf Jahren im Mädchenhaus Alexanderstraße arbeitet, liegen besonders die Themen Frauenrechte, Feminismus und Gleichberechtigung am Herzen.
„Mir ist es wichtig, dass Kultur dabei möglichst ökologisch, barrierearm, niedrigschwellig, fair und empowernd für alle Beteiligten ist. Das soll Spaß machen, Kunstschaffende aber auch unterstützen“, so Annika Bremer.
Termin
Einen Handgemacht-Wintermarkt gibt es am 13. Dezember zum zweiten Mal im Gasthof Dahms in Wardenburg-Littel, Garreler Straße 139, von 13 bis 18 Uhr. Mehr als 20 Stände sind vor Ort, und es werden Kaffee, Glühwein und Kuchen angeboten. Infos gibt es online unter www.gasthof-dahms.de.
Alle Informationen zu Handgemacht Oldenburg gibt es unter www.handgemacht-oldenburg.de. Das Angebot des Oldenburger Computermuseums ist unter www.computermuseum-oldenburg.de zu finden.
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